Samstag 03.12.11, 07:00 Uhr

Afroamerikanophilie


In der Reihe “Politischer Dienstag” geht es am 6. Dezember  um 18.30 Uhr im KulturCafé an der Ruhr-Uni um das Thema: “Schwarz werden – „Afroamerikanophilie“ in den 1960er und 1970er Jahren”.  Referent ist Moritz Ege. In der Ankündigung heißt es: „»Black Power«-Solidarität und Soul-Musik, blonde »Afros« und schwarz-weiße Werbekampagnen: Afroamerikanisches und »Schwarzes« hatte in verschiedenen Feldern der Gegen- und Popkultur der Bundesrepublik um 1968 Konjunktur, symbolisch und politisch. Ging es dabei um eine Erweiterung des politischen und ästhetischen Horizonts, um reale Interaktionen, um »Fluchtlinien« aus hegemonialen Subjektivitäten? Oder doch eher um Projektionen in der Tradition von Primitivismus und Exotismus?
Der Vortrag zeigt Formen und Hintergründe der »Afroamerikanophilie« auf und stellt Grundzüge von Aneignungspraktiken und damaligen Debatten um das Thema vor. Er zeichnet damit ein ungewohntes Bild der Zeit um 1968, als in den USA ein zunehmend »exklusives« afroamerikanisches Selbstbewusstsein entstand und die »weiße« Suche nach imaginären Einlassstellen in die »schwarze« Welt an vielen Orten zugleich eine neue Qualität gewann. Fragen nach dem Zusammenspiel von Identifikation und Solidarität, Rassismus, Aneignung und Nachahmung werden an historischen Beispielen ausgeführt, lassen sich aber auch mit Blick auf die Gegenwart diskutieren.
Moritz Ege ist Autor des titelgebenden Buches und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Kulturwissenschaftlichen Fakultät an der Ludwig-Maximilians-Universität München.“