Montag 28.11.11, 17:27 Uhr

Ein Kämpferherz hat
aufgehört zu schlagen


Die Bochumer DKP schreibt zum Tod von Klaus Kunold: »Unser Genosse Klaus Kunold ist am 26. November 2011, wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag, gestorben. Klaus Kunold entstammte einer kommunistischen Familie, seine Kindheit und Jugend wurde geprägt vom Erleben des Faschismus, des Krieges und der Hungerjahre der Nachkriegszeit. In der Freien deutschen Jugend setzte er sich für die Rechte der Jugend, der Arbeiterinnen und Arbeiter ein. Vor allem aber trat er, der Sohn eines Widerstandskämpfers, zeitlebens für die Verwirklichung des Buchenwald-Schwurs „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ ein, und sah im Sozialismus eine Alternative zum Kapitalismus. Für sein mutiges Eintreten gegen die Restauration und Remilitarisierung wurde er in der Zeit des kalten Krieges und der Adenauer-Ära mehrfach gemaßregelt, verfolgt, ins Gefängnis geworfen und zum Opfer des Verbotes der FDJ und der KPD.
Als Gründungsmitglied der DKP in Bochum war Klaus Kunold lange Jahre Org. Sekretär der Kreisorganisation Bochum/Witten. Klaus Kunold kandidierte zu Kommunal- und Landtagswahlen, entwickelte zahlreiche kommunal-politische Initiativen. Er engagierte sich in der Kinderferienaktion, hatte immer einen guten „Draht“ zu Kindern und Jugendlichen und entwickelte die Seniorenarbeit bei der Bochumer DKP. Klaus Kunold setzte sich für die Aufhebung des KPD-Verbots und die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges ein. 1985 wurde Klaus Kunold zum Vorsitzenden der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten in Bochum gewählt. Dieses Amt übte er viele Jahre aus. Er erwarb sich in dieser Zeit große Verdienste bei der Weitergabe über die Erfahrungen im antifaschistischen Widerstandskampf im Kampf gegen Krieg und Faschismus.
Die Darstellung der Verfolgung der Juden in Bochum und Wattenscheid und das Eintreten für die Schaffung eines neuen jüdischen Gemeindezentrums waren ihm ein großes Anliegen. Ebenso setzte er sich für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und für die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma ein. Eine späte Würdigung der Verdienste von Klaus Kunold fand im Jahre 2008 statt, als er von der Stadt Bochum mit der Verleihung der Ehrenplakette der Stadt geehrt wurde. Durch seinen hilfsbereiten und menschlichen Umgang wurde er auch außerhalb der DKP und von politisch anders Denkenden geachtet. Das alles wird uns fehlen, doch im Kampf für unsere Sache, in unserer Erinnerung wird Klaus Kunold weiter leben.«