Donnerstag 22.09.11, 17:21 Uhr
Die Soziale Liste im Rat kritisiert

Ein weiterer Golfplatz für Bochum


Die Soziale Liste im Rat schreibt: »Mit dem Beschluss zur Vermietung städtischer Grundstücke an einen Investor macht die Stadt Bochum den Weg zur Errichtung und den Betrieb eines weiteren Golfplatzes in Bochum frei. Der Beschluss wurde im nichtöffentlichen Teil der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gefasst. „Die Stadt Bochum setzt mit diesen Plänen für eine weitere Golfsportanlage die falschen Prioritäten“ kommentiert Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste, den Beschluss. „Nach der Zustimmung zur Erweiterung des Stiepeler Golfplatzes wird der Golfsport erneut großzügig gefördert. Gleichzeitig verschlechtern sich in Bochum die Bedingungen für Kultur- Bildungs- und Sporteinrichtungen, wie dies durch die jüngsten Beschlüsse zur Entgelterhöhungen bei der Stadtbücherei, dem Schauspielhaus etc. deutlich wird“, so Gleising

Die Soziale Liste im Rat bekräftigt auch nach dem Beschluss ihre Kritik an diesem Projekt, mit dem in Harpen/Werne ein großes Mischgelände mit landwirtschaftlicher Nutzung, renaturierter Halde und Industriebrache (Zeche Amalia/Robert Müster) der öffentlichen Nutzung zur Freizeit, Erholung und Naturschutz entzogen wird. Auf den Golfflächen droht hochgradige Monokultur mit Intensivdüngung, eine weiträumige Unzäunung oder Abgrenzung sperrt Spaziergänger oder Wanderer aus. Auf dem Gelände sollen Abholzungen erfolgen, natürliche Lebensräume gestört und zerstört werden. Auch künstliche Beleuchtung sowie mögliches hohes Verkehrsaufkommen schaffen weitere zusätzliche Belästigungen.
Bereits vor einiger Zeit hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass „aktuell Interesse seitens eines Investors“ besteht, eine vereinsunabhängige Anlage auf dem Gelände zu errichten. Diese Bezahl- und Spielanlage („Pay and Play Golfanlage für Jedermann“) soll in drei Abschnitten realisiert werden. Zunächst würde ein Übungsplatz zum Bälle abschlagen („Driving Range“), ein Büro- und Servicecontainer sowie Sanitäre Anlagen eingerichtet werden. Im zweiten und dritten Schritt soll die Anlage u.a. durch eine Neunlochanlage und ein Vereinsheim erweitert werden
Günter Gleising, Ratsmitglied der Sozialen Liste: „Das Gebiet in Werne, das jahrzehntelang durch Kohlebergbau und chemische Produktion gekennzeichnet war, sollte jetzt eine Ruhe- und Regenerationsphase bekommen und als Landschafts- und Naturschutzgebiet ausgewiesen werden.“«