Montag 12.09.11, 17:56 Uhr
Abortion Democracy: Poland/South Africa

Das Recht auf Abtreibung


Abortion Democracy trailer 3

Am Donnerstag, den 15. September wird um 19:30 Uhr im Bahnhof Langendreer der Film gezeigt: „Abortion Democracy: Poland/South Africa – Das Recht auf Abtreibung.“ OmU. Anschließend findet eine Diskussion mit der Regisseurin Sarah Diehl statt. In der Ankündigung heißt es: »Wie steht es eigentlich um das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung? Warum ist der Zugang zu einer illegalen Abtreibung in Polen leichter als zu einer legalen Abtreibung in Südafrika?
In ihrem preisgekrönten Film “Abortion Democracy” vergleicht Sarah Diehl die politischen, legislativen und gesellschaftlichen Entwicklungen bezüglich des Schwangerschaftsabbruchs in den beiden Demokratien Polen und Südafrika.
Während es in Südafrika seit dem Ende der Apartheid eines der liberalsten Abtreibungsgesetze überhaupt gibt, verloren Frauen in Polen ihre Rechte fast vollständig. Trotzdem ist der Eingriff in Polen sicherer als in Südafrika. Zwischen den Lebensumständen und den Gesetzen klafft eben oft eine riesige Diskrepanz.
Mit sensibler Kamera und erhellenden Interviews mit den betroffenen Frauen, Ärztinnen und Feministinnen vor Ort bekommen wir ein realistisches Bild der tatsächlichen Lebens-Verhältnisse.
Die Hälfte aller Abtreibungen weltweit werden illegal, und daher meist unter prekären Umständen, ausgeführt. Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisatio​n (WHO) sterben bei den jährlich auf 40 Millionen geschätzten Abbrüchen 70.000 Frauen in Folge illegaler und unter ungeeigneten Umständen durchgeführter Schwangerschaftsabbrüche. 200 tote, junge Frauen jeden Tag!
Die Zahl der Todesfälle und der Abtreibungen korreliert eben nicht mit der Gesetzgebung, sondern mit dem tatsächlichen Zugang der Menschen zu Verhütungsmitteln und dem Grad ihrer Aufklärung. Die Niederlande, die ihre Jugendlichen in Schule und Medien umfassend aufklären haben eine der niedrigsten Abbruchquoten der Welt.
Es sind allerorten dieselben irrationalen Ideologien, die die Aufklärung und den vernünftigen Umgang mit den medizinischen Möglicheiten verhindern. Familienpolitik wird auch in Deutschland noch immer den Bischöfen überantwortet und Politiker gehen mit Fundamentalisten demonstrieren.
Beim ewigen Tauziehen mit den reaktionären Kirchen um eine vernünftige Legalisierung der Abtreibung auf der einen und eine Tabuisierung auf der anderen Seite stehen erschreckend viele Frauen noch immer auf der Seite der Kirchen und der Religion.«
Die Filmvorführung wird von der Initiative Religionsfrei im Revier und dem Bahnhof Langendreer veranstaltet in Kooperation mit dem Alibri Verlag, dem Düsseldorfer Aufklärungsdienst und der AG Frauenrechte und Religion der Städtegruppe Rhein-Main von Terres des Femmes.