Trotz des drohenden Fachkräftemangels werden Praktikantinnen und Praktikanten immer noch als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Zu diesem Ergebnis kommt die neue wissenschaftliche Studie „Generation Praktikum 2011″ vom Deutschen Gewerkschaftsbund und von der Hans-Böckler-Stiftung (HBS). Im Mittelpunkt der Studie stehen Praktika nach dem Hochschulabschluss. Allein in Bochum gibt es mehr als Zweitausend Praktikantinnen und Praktikanten, schätzt der DGB. Meist würden die Stellen nicht über die Arbeitsagenturen angeboten, daher gebe es eine hohe Dunkelziffer. Der Wunsch der Absolventen, eine feste Anstellung zu erhalten, erfülle sich meist nicht. mehr…
Die Bochumer WAZ hat es geschafft, viele hundert Zeilen über den geplanten Ackermann-Auftritt im Schauspielhaus und die heftige Kritik daran zu schreiben, ohne auch nur den geringsten Hinweis darauf zu geben, dass ihr oberster Chef Teil des Spektakels sein sollte. Es war erstaunlich, wie qualifiziert die Bochumer WAZ-Redaktion über die Kritik am Event der Firma Hellen berichtete. Kein Wort verlor sie allerdings darüber, dass diese peinliche Veranstaltung von WAZ-Chefredakteur Reitz moderiert werden sollte. Nun hat die Chefredaktion der WAZ in Essen die Linie des Blattes klargestellt. In einem Kommentar auf Seite 2 des Blattes heißt es: „Mithin hätte Bochums Oberbürgermeisterin Scholz ein Machtwort sprechen müssen. Aber ebenso wie der jetzige Intendant Weber schlug sie sich in die Büsche und überließ die öffentliche Debatte der linken Kulturschickeria.“ Im überregionalen Kulturteil untermauert der Aufmacher diese Position. Die Bochumer Lokalredaktion schwenkt dann heute mit einen Artikel auch auf diese Linie ein. Sie zitiert ausführlich zwei zehn-Tage-alte Stellungnahmen der CDU, in denen Ackermann gewürdigt und die Linke verteufelt wird. Die WAZ-LeserInnen erfahren aber auch heute noch nicht, dass es um eine Veranstaltung geht, die WAZ-Chef Reitz leiten sollte.
Oberbürgermeisterin Scholz und PR-Agent Hellen haben sich gestern beim Chef der Deutschen Bank Ackermann für “die weitgehend unsachliche Kritik, aber auch die überzogene Berichterstattung in Teilen der Lokalpresse†im Zusammenhang mit der geplanten Rede des Bankers im Schauspielhaus entschuldigt. Näheres. Die WAZ-Redaktion hat einsichtig reagiert und nicht mehr überzogen. Die Schelte wurde nur als Einspalter unter der Überschrift gebracht: „Presse hat überzogen, andere nichts verstanden.“ Die Ruhr Nachrichten werden noch deutlicher und machen ihren Bochumer Lokalteil mit einem Artikel unter der Überschrift „Kniefall vor Ackermann“ auf.
Ackermann war gut beraten und ist auf Distanz zum Event-Manager Hellen gegangen. OB Scholz hat offensichtlich nicht so gute BeraterInnen.
v.l.n.r.: Andreas Browa, Markus Draxler, Elisa Müller; Foto: 99cent Theater
Am 26. und 27. August startet das 99cent Thater im FKT seine „ruhrgebietsweite theatrale-feld-forschungs-reise-Serie Eintagsfliegen„. In der Ankündigung wird ein außergewöhnliches Theaterprojekt für alle versprochen, „die wissen wollen: Wie leben wir hier eigentlich im Ruhrgebiet im Jahre 2011 – im lange befürchteten/ersehnten Jahr Eins nach Ruhr.2010?.Leben wir ganz altbacken ein provinzielles Leben, wie es die Spötter und Nörgler sagen? Oder sind wir mit unseren Kreativquartieren auf der Höhe der Zeit nach erfolgreich vollzogenen Strukturwandel, wie es die Funktionäre proklamieren? Die Wahrheit wird wohl auch in diesem Fall irgendwo dazwischen liegen. Auf ihre Suche wollen wir uns begeben. Wir wollen unseren ganzen Mut aufbringen, raus gehen, in das Leben im Ruhrgebiet eintauchen und dort die Dramen aufspüren, die sich dort abspielen. mehr…
Für die Gerüstbauer gilt künftig ein Mindestlohn. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt Bochum-Dortmund hingewiesen: »Als Lohnuntergrenze muss jeder Beschäftigte ab diesem Monat mindestens 9,50 Euro pro Stunde verdienen, so die IG BAU. Der reguläre Tariflohn erhöhe sich um gut drei Prozent. „Ein Gerüstbauer, der in Vollzeit arbeitet, hat damit knapp 70 Euro pro Monat mehr in der Lohntüte. Damit gehen für die Gerüstbauer in Bochum sechs lange Jahre, in denen es keinen Tarifvertrag gab, zu Ende“, sagt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund, Gerhard Kampschulte.«
Dienstag 09.08.11, 21:10 Uhr
OB-Schelte: "überzogene Berichterstattung in Teilen der Lokalpresse"
Ratsmitglied Ralf Feldmann hatte in einem Brief an die Oberbürgermeisterin (OB) den Plan kritisiert, den Chef der Deutschen Bank zu einer Rede im Schauspielhaus einzuladen. Er hatte sie gefragt: „Sind Sie Herrin oder machen Sie nur einen tiefen Knicks vor der Macht?“ Heute kam die Antwort. In einer gemeinsamen Presseerklärung erklären OB Scholz und PR-Manager Hellen: „Mit Datum vom heutigen Tag haben wir uns bei Herrn Dr. Ackermann in aller Form für die unwürdige Diskussion entschuldigt.“ Die beiden kritisieren „die weitgehend unsachliche Kritik, aber auch die überzogene Berichterstattung in Teilen der Lokalpresse“. Medienprofi Hellen erklärt sein PR-Desaster: „Es wurde bereits im Anschluss an die letzte Herausforderung Zukunft Rede mit Orhan Pamuk im März 2011 bekannt gegeben, dass Dr. Josef Ackermann der kommende Referent ist. Daher überrascht mich auch der Zeitpunkt der Kritik. Hier wurde offensichtlich gezielt das mediale Sommerloch abgewartet.“ Hellen begreift offensichtlich nicht den Anlass der Kritik. Es stimmt zwar, dass die Ackermann-Rede auf seiner Webseite bereits längere Zeit angekündigt war und die Mitteilung auch bis heute immer noch nicht korrigiert ist. Allerdings wurde kein Ort verraten, wo die Inszenierung stattfinden sollte. mehr…
Das Land hat den Weg für ein „Sozialticket“ im VRR-Gebiet frei gemacht. Mit 30 € wäre dieses Ticket zwar deutlich teuerer als von vielen Sozialinitiativen und Der Linken gefordert, aber es wäre besser als nichts. Auf Anfrage Der Linken im Landtag hat jetzt das Innenministerium klar gestellt, dass auch Kommunen im Nothaushaltsrecht das Sozialticket einführen können. Aus Sicht der Linken im Rat ist die Einführung in Bochum längst überfällig. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Uwe Vorberg: „Bereits im Juni 2008 hatte sich der Rat der Stadt Bochum für die Einführung eines Sozialtickets im VRR ausgesprochen. Seither gab es viele Versprechungen und keine konkreten Schritte. In Bochum hatte sich im Gegenteil der BOGESTRA-Geschäftsführer immer wieder gegen ein Sozialticket ausgesprochen. Ohne belastbare Zahlen und entgegen der Erfahrungen in Köln und Dortmund behauptet er, das Sozialticket würde ein großes Minusgeschäft. mehr…
Die Bochumer Geschichtswerkstatt lädt für Samstag, den 20. August, zu einer historisch-politische Bildungsfahrt per Fahrrad auf den Spuren der Märzrevolution ein. Die Tour startet um 10.30 Uhr am Springerplatz, die Teilnahmegebühr beträgt 3 Euro. In der Einladung heißt es: »Im Anschluss an den „Kapp-Putsch“, bei dem im März 1920 Freikorpssoldaten mit dem Hakenkreuz am Stahlhelm eine Militärdiktatur in Deutschland errichten wollten, kämpften allein im Ruhrgebiet weit mehr als 50.000 Menschen für die Demokratie – unter Einsatz ihres Lebens. Die Niederschlagung des Aufstands und die damit einhergehende Ermordung von über 1000 ArbeiterInnen war lange vor 1933 der Anfang vom Ende der Weimarer Republik. mehr…
Der DGB Ruhr Mark fordert, jetzt umgehend den Weg für den Einstieg in ein Sozialticket frei zu machen. Der DGB begrüßt die Erklärung des Innenministeriums an die Bezirksregierungen, dass es „keine finanzaufsichtlichen Bedenken“ gegen die Teilnahme an einer Pilotphase des VRR gebe. „Anders als bisher eingeschätzt, gibt es nun doch ein „Go“ aus der Landesregierung“, erklärt DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Die bisherige Aussage des VRR, die vorgeschlagene Variante werde Bochum bis zu 500.000 Euro kosten, war für uns nicht nachvollziehbar. Jetzt zweifelt auch das Innenministerium die Berechnungen der Verkehrsunternehmen an. Dass Personal- und Verwaltungskosten in solcher Höhe als Negativbegründung herhalten mussten, weckt den Eindruck, dass ein Sozialticket überhaupt nicht gewollt ist. Und das in einer Stadt mit über 50.000 Menschen, die nach VRR Angaben anspruchsberechtigt sind. Mobilität gehört in unserer Gesellschaft zu den Grundrechten, die in den letzten Jahren für Menschen mit wenig Einkommen immer mehr eingeschränkt wurden. Die Zahl der Menschen, die von Armut betroffen sind und sich die ständig steigenden Kosten für die Nutzung des ÖPNV nicht leisten können, steigt auch bei uns stetig. Mobilität ist wichtig für Arbeitsplatzsuchende oder z.B. um preisgünstig einzukaufen. Wir brauchen dringend ein Sozialticket, weisen aber auch deutlich darauf hin, dass der jetzige Vorschlag, ein Ticket solle 30 Euro kosten, längst nicht ausreicht. Das ist viel zu teuer, viel mehr, als im Regelsatz für Mobilität insgesamt überhaupt vorgesehen ist!“ mehr…
Am Samstag, 13. 8. findet um 20:00 Uhr im Rahmen von Café P.O.T im Sozialen Zentrum eine Veranstaltung statt zum Thema: „Mehr als Frauenmorde! Schluss mit den Feminiziden in Lateinamerika!“. In der Einladung der Informationsveranstaltung der Gruppe Fracción Autonoma del Ejercito Zapatista (FAEZ) heißt es: „Seit einiger Zeit wird in Europa und Deutschland über ein ganz besonders abscheuliches Phänomen in Lateinamerika und insbesondere in Mexiko berichtet. Eine extrem pervertierte Form von Frauenmorden, den Feminiziden. mehr…
Am Montag, den 19.9.2011 findet um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer in Bochum eine Veranstaltung zum Thema Cubas Internationalismus am Beispiel Haitis statt. Es berichten:
Aus Cuba: Dr. VÃctor Manuel RodrÃguez Guevara
Er leitete die erste cubanische Hilfsaktion 1998-2000 in Haiti, anschließend war er in Cuba u.a. als Gesundheitsminister der Provinz Las Tunas und auch in Afrika tätig. Derzeit ist er Ressortleiter im cubanischen Gesundheitsministerium/ Bereich Internationale Beziehungen. Victor Manuel hat einen umfassenden Überblick über das cubanische Gesundheitswesen und die weltweiten humanitären Einsätze Cubas.
Aus Haiti: Dr. Paul Brisma
Studium an der Lateinamerikanischen Medizinhochschule in Havana (ELAM). Danach weitere Spezialisierung und Lehrtätigkeit. Von 2006-2008 Direktor des Krankenhauses Jacmel in Haiti und Gründungsmitglied des neuen Gesundheitszentrums in Bainet im Südosten Haitis. Teilnehmer in der cubanischen Ärztebrigade Henry Reeves 2010 in Haiti nach dem Erdbeben.
Cuba hilft Haiti bereits seit 1998 kontinuierlich v.a. bei der Alphabetisierung und im medizinischen Sektor. Die medizinische Hilfe erreicht etwa 75 Prozent der etwa 9 Millionen Einwohner. 344 cubanische Ärzte waren zum Zeitpunkt des Erdbebens in Haiti (Anfang 2010 ) tätig sowie ca. 500 haitianische Absolventen und Studenten der cubanischen medizinischen Hochschule in Havana (ELAM). Sie stellten sofort ihre Arbeit auf die Behandlung von Erdbebenopfern um und schickten zusätzlich 60 Ärzte der Brigade Henry Reeves, die auf schnelle Katastrophenhilfe spezialisiert sind. Die Einladung als PDF-Datei.
Samstag 06.08.11, 20:00 Uhr
Wegweiser durch die organisierte Selbsthilfe für Psychiatrie-Erfahrene
Am Samstag, den 3. September veranstaltet der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener NRW e.V. (LPE) zum 24. Mal seinen Selbsthilfetag im Kirchenforum Im Uni-Center. Der LPE ist bemüht „der Psychiatrie ihre Rechtfertigungen durch Alternativen im Umgang mit psychischen Krisen zu entziehen und zu zeigen, dass es auch anders geht. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Ver-rücktheit, Krisenbegleitung, gegenseitige Beratung und Austausch in Selbsthilfegruppen sind das „Contra“ der organisierten Psychiatrie-Erfahrenen.“ Die Einladung als PDF-Datei.
Mit einem Transparent und Flugblättern erinnerten heute AktivIstinnen des Friedensplenums, von Greenpeace und anderen Organisationen und Parteien an den 66. Jahrestag der atomaren Zerstörung Hiroshimas und seiner EinwohnerInnen. In dem Flyer wird darauf aufmerksam gemacht, dass es heute weltweit mehr als 23.000 Atomwaffen gibt, „genug, um die Welt mehrfach zu zerstören. Etwa 1.500 dieser Waffen werden in ständiger Alarmbereitschaft gehalten, sind also per Knopfdruck startbar. Die Bedrohung durch einen Atomkrieg ist, trotz zahlreicher Abkommen und Bemühungen noch lange nicht überwunden, sie wächst sogar! Atomwaffen werden auch in der BRD gelagert. Im weniger als 200 Kilometer entfernten Büchel in der Eifel lagern heute ca. 20 Atomwaffen und jede der dort gelagerten Atombomben verfügt über eine vielfache Sprengkraft der Atombombe von Hiroshima. Zusammengenommen haben diese Atomwaffen die über 100fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe, also jener Bombe, die etwa 200 000 Menschen umbrachte.“
„66 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima hat die Bundesregierung nichts aus der Geschichte gelernt. Auch sie ist nicht bereit auf die nukleare Teilhabe zu verzichten und verletzt bewusst den Atomwaffensperrvertrag. Damit tritt die jetzige schwarz-gelbe Bundesregierung in die traurigen Fußstapfen der SPD-Grünen- und CDU/CSU-SPD-Vorgängerregierungen. Denn alle Versprechungen der bisherigen Bundesregierungen, für einen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland zu sorgen, waren pure Sprechblasen“, kritisiert Sevim Dagdelen, Bundestagsabgeordnete Der Linken und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages anlässlich des 66. Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. mehr…
Auf der Website des Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur – BoFo e.V. ist ein offener LeserInnenbrief an den Stadtspiegel Bochum dokumentiert, der sich auf die letzte Ausgabe des Anzeigenblattes (siehe nebenstehendes Foto) bezieht:
Sehr geehrte Redaktion des Stadtspiegel,
in Ihrer Mittwochsausgabe vom 03.08.2011 berichten Sie auf Ihrer Titelseite vom 14. Sparkassen-Giro vergangenen Samstag in Bochum.
Der Titel des Artikels lautet „Multi-Kulti-Giro und weitere Feten am Wegesrand“. Zu sehen ist ein Foto mit mehreren Kindern, die sich des Festes und der geschenkten Klapphüte erfreuen. So weit, so gut…. der hierzu verfasste Text jedoch erfordert diesen offenen LeserInnenbrief.
Wir als Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur e.V. erachten es als eine Notwendigkeit, auf diesen Artikel zu reagieren. In dem Text wird eines der Kinder mit seinem Namen vorgestellt und die übrigen Kinder werden als dessen „dunkelhäutige Freunde“ bezeichnet. Ganz sicher war es nicht Ihre Absicht, einen medialen Rahmen für rassistische Stereotypen zu bilden.
Gleichwohl stellen sich unsererseits Fragen, um deren Beantwortung wir höflichst bitten. Aus welchem Grund werden diese Kinder als „dunkelhäutig“ bezeichnet? Ist es bei Ihnen auch üblich, „hellhäutige“ über ihre Hautfarbe zu definieren? Wir können uns keines Berichtes entsinnen, in dem beispielsweise stand „Anna und ihre hellhäutigen Freundinnen“. mehr…
Das Bochumer Friedensplenum wird mit einer Aktion am Samstag, den 6. August in der Bochumer Innenstadt an den 66. Jahrestag der atomaren Vernichtung von Hiroshima gedenken. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr am GlasCafé Kreuzung Huestraße/Kortumstraße. Es sollen in der Innenstadt Flugblätter verteilt werden und mit einem Transparent daran erinnert werden, dass immer noch Atombomben in unserer Nähe lagern. Die neu gegründete Gruppe von Greenpeace hat angekündigt, die Aktion zu unterstützen.
Endlich gibt uns das Sommerloch die Möglichkeit, diese monatliche Meldung des Bochumer Presse- und Informationsamtes auch mal auf bo-alternativ zu setzen. Monat für Monat registrieren wir voller Sorge die stagnierende Zahl der Elektrofahrzeuge – letztens hatte sich deren Bestand in Bochum gar um einen Batteriesummer reduziert. Nicht, dass wir Elektrofahrzeuge per se für politisch oder gar ökologisch sonderlich wertvoll hielten angesichts Atom- und Fossilstrom. Aber in diesem Monat gibt es wieder Anlass zur Freude, zu Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft der Automobil-Industrie: Wir haben jetzt wieder ein Elektromobil mehr in unserer Stadt. Aber auch der tendenzielle Fall der Wattenscheider Kennzeichenrate geht uns nicht am Gemüt vorbei. Auch dort verfolgen wir mit Argusaugen und voller Spannung die monatliche Entwicklung – und auch da gab es im vergangenen Monat nur lachende Gesichter: Kein WAT-Kennzeichen musste dem unausweichlichen Weg der Vergängnis geopfert werden. Die Pressemitteilung im Wortlaut: mehr…
Das Soziale Zentrum schreibt in einer Erklärung: »Wie wir erfahren mussten, ist es in Dortmund, im Vorfeld der Nazi Demonstration am 3. September, zu einer ganzen Reihe gewaltsamer Übergriffe von Nazis gekommen. Auch die Dortmunder Polizei spielte darin eine skandalöse Rolle. Die Dortmunder Nazis versuchen durch gezielten Terror die gesamte Stadt einzuschüchtern. An zahlreichen Büros und Privatwohnungen sprayten Nazis Hass-Parolen und warfen Scheiben ein. Betroffen waren Linkspartei, DKP, VVN, MLPD, Piratenpartei und Einzelpersonen. mehr…
Von „aufrechten“, feigen Hühnern, die den Fuchs nicht in den Stall lassen wollen, statt mit ihm zu diskutieren, dass er sie nicht fressen möge, bis hin zu Zombies etikettieren die BefürworterInnen einer Ackermann-Show die Menschen, die gegen einen Auftritt von Ackermann im Schauspielhaus Bochum protestieren. In diversen Foren und Blogs sind Wut und Frustration über die Absage Ackermanns groß, dünn die Argumente und zahlreich die Beleidigungen. Unterirdisch. Mit einem längeren Brief an das Online-Portal nachtkritik.de bringt Frank-Patrick Steckel Argumente in die Debatte:
„Ich will es, obschon ein wenig erschöpft, in gebotener Knappheit und groben Zügen gerne noch einmal versuchen. Ich gehe dabei davon aus, dass selbst die eiferndsten journalistischen Vertreter demokratischer Grundrechte – wie dem der Meinungsfreiheit – schon einmal, wenigstens am Rande, davon gehört haben, dass diese Grundrechte durch wirtschaftliche Strukturen, selbstverständlich unfreiwillig, beschnitten werden können.
Ein deregulierter Bankensektor, unfähig, sich selbst im Zaum zu halten, verursacht mit seinen Glücksspielen eine selbst von Herrn Ackermann als „hausgemacht“ eingestufte sog. Finanzkrise, welche aufgrund der engen Verflechtung des privaten Bankwesens (auch die Landesbanken haben sich, aus Gründen, wie Privatbanken verhalten) mit den weltweiten inner- und zwischenstaatlichen Wirtschaftspolitiken, die diese Deregulierung jahrelang betrieben haben, nur mit Milliarden von Steuergeldern eingedämmt werden kann, von denen ein Großteil privat angeeignet wird.
Gleichzeitig sorgen die seit zwei Jahrzehnten für Unternehmen, Vermögende, Firmenverkäufe etc. systematisch abgesenkten Steuern dafür, dass die staatlichen Einnahmen sich halbieren, während der private Reichtum sich verdreifacht – die (private) Reichtumsuhr läuft dreimal schneller als die (öffentliche) Schuldenuhr. mehr…
Die Gewerkschaften DJV und ver.di und der Verlegerverband BDZV treffen sich heute in Hamburg, um über den Fortgang der Tarifverhandlungen zu sprechen. Dabei wird es um die Frage gehen, ob faire und angemessene Tarifverträge für alle jetzigen und künftigen ZeitungsjournalistInnen mit den Verlegern am Verhandlungstisch vereinbart werden können. Um 11.00 Uhr findet auf dem Dr. Ruer Platz eine Kundgebung der JournalistInnen aus dem Ruhrgebiet statt. Näheres. Solidarische Gruppen und Organisationen schicken heute und morgen keine Pressemitteilungen an WAZ und Ruhr Nachrichten.
Hanno Jentzsch und Rolf van Raden kommentieren in der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe der BSZ die Absage von Josef Ackermann, im Schauspielhaus über die Herausforderung Zukunft zu reden: »Was für eine verquere Debatte: Da sagt ein prominenter Banker, der zwischen Aufsichtsräten, Presseterminen und Talkshows hin und her tingelt, einen Termin in Bochum ab, weil er sich der Kritik der Öffentlichkeit nicht stellen will – und KommentatorInnen unterstellen nicht Ackermann, sondern seinen KritikerInnen mangelndes Demokratieverständnis. Kulturdezernent Michael Townsend überrascht sich selbst: „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich noch einmal für Herrn Ackermann in die Bresche springen würde“, und Ruhrbaron Stefan Laurin poltert: „Ein Sieg aller, für die Meinungsfreiheit nur bedeutet, die eigene Meinung verbreiten zu können“. So ein Quatsch. Selbst, wenn ganz Bochum und auch noch Frank-Patrick Steckel mit jeder ultralinken Faser ihrer Selbst gegen einen Auftritt von Ackermann protestieren würden, dann wäre auch das keine Einschränkung seiner Redefreiheit. Der Kerl kann einfach morgen eine Pressekonferenz einberufen, wenn er was zu sagen hat – und es stünde in allen Zeitungen. mehr…
Weniger Stress für BahnpendlerInnen auch in Bochum durch gezielte Beseitigung von Engpässen etwa zwischen Düsseldorf und Duisburg oder Lünen und Münster statt fragwürdiger Großprojekte wie „Stuttgart 21“ forderten am Montagabend gut 25 Aktive des VCD und andere beim fünften Schwabenstreich vor dem Bochumer Hauptbahnhof. Anstelle des heutigen Kopfbahnhofes in Stuttgart für über 4 Mrd Euro einen unterirdischen Durchgangsbahnhof mit halb so vielen Gleisen zu schaffen, sei die völlig falsche Priorität, hieß es. Zwar könnten laut dem am Freitag vorgestellten „Stresstest“ unter bestimmten Annahmen über Gleisbelegungen und Zugfolgen der geplante Bahnhof mehr Züge als heute vertragen. Nicht gesagt wurde allerdings, wie das mit guten Anschlüssen zusammen geht und dass natürlich der Kopfbahnhof bei entsprechender Modernisierung ähnlich viele Züge aufnehmen könnte – zu geringeren Kosten. Aus gegebenem Anlass wurde an die vom bzw. zum Hauptbahnhof kommenden Bahnkunden Traubenzucker gegen den Stress verteilt.
Weitere Informationen: www.kopfbahnhof-21.de und www.vcd.org
Heute erscheint die August-Ausgabe des Straßenmagazins bodo mit dem Schwerpunkt „Wasser“. Die Redaktion schreibt: „Was hat denn „Wasser“ mit einer Straßenzeitung zu tun, werden Sie sich vielleicht fragen. Manchmal gruppieren sich Geschichten, die wir erzählen wollen, wie von selbst um ein Thema. Für unsere Hochsommerausgabe ist es das kühle Nass, ob fließend oder stehend – Hauptsache nicht „von oben“, ergänzen wir mit Blick auf den verregneten Juli. Vom Wasser ausgehend sind Porträts, Reportagen und Geschichten entstanden, die zu uns passen: Es geht um die Region, um Kultur und Soziales. Wir radeln bis zur Emscherquelle, porträtieren den Macher des Kneipenschiffs „Herr Walter“ und den Stahl-Künstler Frank Bartecki im Dortmunder Hafen, gehen mit blinden Menschen „Schnuppertauchen“, besuchen den Gebrauchtbootemarkt in Unna, lassen uns erklären was Fracking ist und erzählen die Geschichte von Otto, der ohne Obdach aber mit einem Boot nach Dortmund kam.“ mehr…
Anlässlich der Absage von Ackermann an der Veranstaltung „Herausforderung Zukunft“ erklärt die Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion Sevim Dağdelen: „Ich begrüße ausdrücklich die Absage von Josef Ackermann, Noch-Vorstandsvorsitzendem der Deutschen Bank, an einer Veranstaltung über internationale Finanzmärkte im Schauspielhaus Bochum. Die kritischen Stimmen von Bochumerinnen und Bochumern sowie der angekündigte Protest waren es wohl, die einen Verursacher und Profiteur der Krise, Josef Ackermann, zu einer Absage bewogen haben.“ Dagdelen weiter: „Ackermann ist denkbar ungeeignet, in unserer Stadt eine Veranstaltung mit dem Titel „Herausforderung Zukunft“ zu bestreiten. Dabei geht es weniger um seine persönlichen Charaktereigenschaften, die ich an dieser Stelle nicht bewerten möchte, sondern vielmehr um seine Rolle als einer der bekanntesten Vertreter des deutschen Großkapitals. Die Deutsche Bank verfolgt horrende Renditeziele und macht dafür Geschäfte mit hochriskanten Wertpapieren, die zu der Finanzkrise führten. Die Risiken wurden und werden weiterhin auf die Steuerzahler und damit die Allgemeinheit abgewälzt. Die Deutsche Bank bereichert sich an Steuergeldern, die über den griechischen Staat direkt an die Deutsche Bank fließen, während den Beschäftigten in Griechenland die Löhne gekürzt und die Sozialleistungen gestrichen werden. Sie finanzierte Atomkonzerne wie Avera und die Rüstungsindustrie. So wie ich das sehe, besteht für uns alle die „Herausforderung Zukunft“ darin, dem Finanzkapital mutig entgegen zu treten und eine bessere Welt gegen dessen Renditeinteressen durchzusetzen. Ackermann zu diesem Thema reden zu lassen wäre also eine echte Real-Satire gewesen.“ mehr…
Montag 01.08.11, 06:00 Uhr
Ansichten aus Ladakh – von hohen Pässen und lächelnden Menschen
Am Sonntag, den 7. August findet um 17 Uhr in der „Kneipe im Bahnhof“ Langendreer die Vernissage zu der Ausstellung „Ansichten aus Ladakh – von hohen Pässen und lächelnden Menschen“ mit Fotos von Nina Kossak statt. Interessierte und Neugierige sind eingeladen, sich auf die Spuren der Menschen vom Dach der Welt zu begeben. Der Eintritt ist frei. In der Einladung heißt es: mehr…