Donnerstag 23.06.11, 09:04 Uhr
In sozialer Bewegung...

…für die Befreiung der Tiere


Am Donnerstag, den 30. Juni findet um 19 Uhr im Hörsaal HGA 20 der Ruhr-Uni zum Thema Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung statt. In der Ankündigung heißt es: »Tierausbeutung, fleischfreie Ernährungsweisen und sogar die akademische Erforschung der Mensch-Tier-Verhältnisse (Human-Animal Studies) sind derzeit wieder im öffentlichen Diskurs. Zusehen ist dies täglich in Polit-Talkshows, Trash-TV-Beiträgen (Galileo etc.) und Magazinen. In dieser Einführungsveranstaltung des AStA der RUB in Zusammenarbeit mit „animal academy“ wird eine neue soziale Bewegung vorgestellt, die seit jeher ein Interesse hat, das Verhältnis zwischen Mensch und Tier gewaltfrei zu gestalten: die Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung.
Dieser Bewegung geht es nicht nur um eine „humane“ Gestaltung von Tierausbeutung (Tierschutz) oder um den Erhalt der Artenvielfalt (Artenschutz), sondern um das Ende jeder Form von Ausbeutung und Gewalt gegenüber Tieren. Bekannt wurde die Bewegung hierzulande in den 1990ern durch Berichterstattungen über Undercover-Videomaterial aus Tierausbeutungsbetrieben, über Tierbefreiungen und spektakuläre Aktionen des zivilen Ungehorsams. Heute ist es vor allem die Massenorganisation PeTA, die die Wahrnehmung der Bewegung bestimmt und damit verzerrt. Neben PeTA besteht die Bewegung aus verschiedensten Graswurzelgruppen, die insgesamt ein sehr heterogenes Spektrum abdecken. Die Aktionsformen gehen von Infoveranstaltungen und Koch-Workshops bis zu groß angelegten Tierbefreiungen und Brandanschlägen. Die Theorie reicht von anarchistischen bis zu religiös motivierten Ansätzen.
Die zentralen Fragen, die in dieser Veranstaltung angesprochen werden, sind:

  • Tierrechte, Tierbefreiung, Antispeziesismus, was steht hinter diesen Begriffen?
  • Was will die Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung?
  • Wie hat sie sich entwickelt?
  • Wie sehen die darin versammelten Weltanschauungen und Argumente aus?
  • Welche Methoden wendet sie an?
  • Welche Differenzen und Kontroversen bestehen innerhalb der Bewegung?
  • Welche Organisationen und „Institutionen“ bilden die Bewegung?

Referent ist der Diplom-Sozialwissenschaftler Andre Gamerschlag. Er ist derzeit am Institut für Soziologie der Universität-Hannover und freiberufich in der Wissenschaftsberatung tätig. Ehrenamtlich arbeitet er bei die Tierbefreier e.V. und free animal e.V., schreibt für das Magazin Tierbefreiung und ist als Autor und Referent im Feld Human-Animal Studies tätig.«