Montag 04.04.11, 19:11 Uhr

Konzerthaus-Löcher


Die Soziale Liste schriebt in einer Pressemitteilung: »„Die Finanzierung der Bau-, der Betriebs- und Folgekosten für das geplante Konzerthaus/Musikzentrums sind ungeklärt, es gibt nur Vermutungen und keine belastbaren Zahlen“, sagte Nuray Boyraz in ihrer Rede in der Ratssitzung am 9. März und begründete so die Ablehnung der Beschlussvorlage „Realisierung des Musikzentrum Bochum“ durch die Soziale Liste. Wie unsicher die Finanzierung des Konzerthauses ist, macht jetzt die Stiftung Bochumer Symphonie in einem Brief an die Spenderinnen und Spender vom 30. März 2011 deutlich. Entgegen der bisherigen Erklärung über 14.3 Mio. Spendengelder zu verfügen, heißt es jetzt in dem Schreiben, dass noch 4 Mio. Euro fehlen. Bisher habe die Stiftung 8 Mio. Euro aufgebracht. „Hinzu kommen Zusagen der Sparkasse Bochum und der Stadtwerke über insgesamt 2 Mio. Euro“ heißt es in dem Schreiben. Die Stiftung will die „noch fehlenden 4 Mio. Euro“ in den kommenden Monaten sammeln.
Da auch die öffentlichen Gelder und der Anteil der Stadt Bochum von 2.4 Mio. für das Konzerthaus/Musikzentrum nicht gesichert ist, sind die Pläne, die in der letzten Ratssitzung mit Mehrheit beschlossen wurde, schon wenige Tage später in Frage gestellt. Die Soziale Liste Bochum sieht sich in der Kritik an diesem Projekt bestätigt. In Zeiten, in denen Projekte wie „Jeden Kind ein Instrument“ auf der Kippe stehen, Gebühren und Entgelte für kulturelle Einrichtungen drastisch erhöht werden und Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge zurückgeschraubt werden, ist ein derartiges Prestigeobjekt vielen Bochumer Bürgerinnen und Bürger nicht zu vermitteln“, so Christoph Nitsch, Vorsitzender der Sozialen Liste Bochum.
„Als Alternative zum Konzerthaus schlägt die Soziale Liste Bochum schon seit Jahren vor, die weltweit bekannte und als Kulturstätte anerkannte Jahrhunderthalle als Spiel- und Probenstätte für die Symphoniker zu nutzen“, erläutert Christoph Nitsch.«