Mittwoch 23.03.11, 13:43 Uhr
Jugendring ruft zur Anti-AKW-Demo in Köln auf:

Alle Atomkraftwerke abschalten!


Der Kinder- und Jugendring Bochum e.V. ruft dazu auf, sich am Samstag, 26.03.11 an der Großdemonstration „Fukushima mahnt: Alle Atomkraftwerke abschalten!“ in Köln zu beteiligen. Parallel zur Kölner Aktion finden Kundgebungen in Hamburg, Berlin und München statt. Die Demonstration beginnt um 11.30 Uhr ab dem Bahnhof Köln-Deutz. Eine wichtige Aufgabe des Kinder- und Jugendrings sei es, die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu vertreten: »Der Betrieb von Atomkraftwerken ist unverantwortlich aufgrund des bestehenden „Restrisikos“, aber auch aufgrund der völlig ungelösten Atommüllfrage. Beim Betrieb der AKWs entsteht hochgefährlicher, stark strahlender Müll, der über Zehntausende Jahre sicher endgelagert werden müsste. Weltweit gibt es kein einziges Endlager und niemand weiß, wohin mit dem Müll. Trotzdem laufen die Reaktoren weiter und vergrößern täglich das Atommüllproblem. In Deutschland gestaltet sich die Endlagerung von Atommüll besonders desaströs.
Die Zustände in den sogenannten „Endlagern“ für Atommüll in der Asse und in Morsleben sind skandalös und gefährlich für Mensch und Umwelt. Die Atomindustrie hält zudem weiterhin an einem geplanten Endlager in Gorleben fest, obwohl die Untauglichkeit des Salzstocks (eindringen von Wasser, Gasvorkommen) vielfach wissenschaftlich nachgewiesen ist. Mit dem Betrieb von Atomkraftwerken wird den nachfolgenden Generationen ein unlösbares Problem mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen hinterlassen.
Die endgültige Abschaltung von acht besonders gefährlichen Atomkraftwerken ist ein erster notwendiger Schritt, aber überhaupt nicht ausreichend. Der angebliche hohe Sicherheitsstandard in deutschen Atomkraftwerken ist ein Märchen der Atomkonzerne und durch unzählige Störfälle in Deutschland widerlegt. Die jüngsten Störfälle haben zur vorübergehenden Abschaltung der Atomkraftwerke in Brunsbüttel und Krümmel geführt. Verschiedene Studien haben außerdem überdurchschnittliche Leukämieraten bei Kindern im Umfeld von Atomkraftwerken nachgewiesen.
Auch der rot-grüne „Atomausstiegsbeschluss“ ist unzureichend. Der sogenannte „Atomkonsens“ ist vor allem eine Bestandsgarantie für die Atomkonzerne bis 2025. Die Atomkraftwerke müssen sofort vom Netz, eine andere verantwortbare Alternative gibt es nicht.
Der Kinder- und Jugendring begrüßt ganz besonders die große Beteiligung – auch schon vor den aktuellen Störfällen in den Atomkraftwerken in Fukushima – von jungen Menschen bei den Aktionen der Anti-Atom-Bewegung. Es ist sehr wichtig, dass sich junge Menschen aktiv für ihre Umwelt und für die Interessen der nachfolgenden Generationen engagieren.«