Sonntag 13.03.11, 16:30 Uhr

Abschalten! Abschalten! Abschalten! 1


Mehr als 500 Menschen demonstrierten heute Mittag für den Ausstieg aus der Atomenergie und bekundeten gleichzeitig ihre Anteilnahme am Schicksal der Opfer der Naturkatastrophen in Japan. Claudia Saerbeck (Foto links) als eine der InitiatorInnen der Demonstration sagte zu Beginn: „Einmal in 100000 Jahren. Das ist das Restrisiko, mit dem uns die Atomstromer und ihre willfährigen Regierungen zu beschwichtigen suchen. Meine Generation erlebt dieses Restrisiko jetzt zum dritten Mal. 1979 Tree Mails Island in den USA. 1986 Tschernobyl und jetzt Fukushima in Japan. Gegen Erdbeben, Tsunamie und andere Naturereignisse können wir Menschen wenig ausrichten. Wir können vorsorgen, warnen, retten. Aber was uns Regierungen und geldgierige Energiekonzerne mit dem Knüppel und Tränengas aufgezwungen haben, können wir stoppen.“ Die vollständige Rede im Wortlaut. Anschließend erinnerte Elke Koling (Foto rechts) als Mitglied von IPPNW an die Hunderttausende von Opfern der Atomkatastrophe in Tschernobyl. Sie machte deutlich, dass Ärztinnen und Ärzte die Menschen nicht vor der atomaren Bedrohung schützen können. Hier muss sich die Bevölkerung vor der entsprechenden Politik selbst schützen. Der Demonstrationszug lief dann über den Innenstadtring und skandierte immer wieder: „Abschalten! Abschalten! Abschalten!“ Vor dem Haus der Stadtwerke wurde ein Zwischenstopp eingelegt. Es folgte ein Redebeitrag des ehemalige Bundestagsabgeordneten Eckhard Stratmann-Mertens (Foto links). Er hatte vor mehr als zwanzig Jahren, als er noch Mitglied bei den Grünen war, eine Studie vorgelegt, wie der sofortige Ausstieg aus der Atomenergie aussehen kann. Er erinnerte daran, dass mehr als 20 Prozent des Stroms der Stadtwerke aus Atomkraftwerken stammt, der weitgehend bei RWE gekauft wird, einem der größten und übelsten AKW-Betreiber. Die Stadtwerke besitzen ein beachtliches Aktienpaket der RWE. Eckhard Stratmann-Mertens forderte die anwesenden PolitikerInnen von SPD, Grünen und Linken auf, Konsequenzen zu ziehen und mit den Stadtwerken für einen Ausstieg aus der Atomenergie und aus der RWE zu sorgen.  Die Demonstration endet vor dem Hauptbahnhof. Horst Hohmeier vom Bochumer Anti-Atomplenum unterstrich in seinem abschließenden Redebeitrag die Bedeutung der außerparlamentarischen Bewegung. „Alle Erfolge sind gegen die regierenden Parteien erzielt worden. Der Ausstieg aus der Atomenergie muss auf der Straße erkämpft werden.“ Er lud zum nächsten Treffen des Bochumer Anti-Atomplenums am kommenden Dienstag um 20.00 Uhr im Sozialen Zentrum ein.


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