Dienstag 01.03.11, 17:25 Uhr
DGB zum Arbeitsmarkt:

Gute Arbeit braucht faire Bedingungen


Der DGB Ruhr-Mark freut sich über die bundesweit positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, weist aber auf hohe Risiken hin. In einer Pressemitteilung heißt es: »Das Instituts- für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit ermittelte, das rund 47 % aller Neueinstellungen befristetet waren. Die Tendenz der letzten Jahre bezeugt eine ständige Ausweitung dieser Entwicklung. „Damit zahlen die Beschäftigten einen hohen Preis für den beginnenden Aufschwung. Insbesondere junge Menschen sind betroffen. Fehlende Übernahme nach der Ausbildung, befristete Beschäftigung und Leiharbeit. Das sind tausende Beschäftigte in unserer Stadt. Einerseits wird beklagt, dass die Geburtenrate in Deutschland zurück geht und andererseits werden junge Menschen und Familien um ihre Beruf- und Lebensperspektiven gebracht. Es fehlt ihnen Planungssicherheit um sich eine Existenz aufbauen zu können,“ so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund.
Auch über den Zuwachs an offenen Stellen ist der DGB erfreut. „Es zeigt sich, dass Fachkräfte gebraucht werden. Der Anteil an Stellen aus der Leiharbeitsbranche ist aber noch zu hoch. Die Hälfte der Stellen kommt aus diesem Bereich. Hier wird auf „Billiger statt Besser“ gesetzt. Eine Entwicklung die negative Auswirkungen auf Beschäftigte, Sozialkassen aber auch auf die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft hat, “ warnt Hermund.
In einigen Bereichen fehlten bereits Fachkräfte. Gesundheitsberufe wie der Pflegebereich aber auch kaufmännische und gewerbliche Berufe hätten Nachwuchssorgen.
„ Die Ausbildung der eigenen Fachkräfte und eine Strategie „Besser statt Billiger“ muss wieder in den Fokus zukunftsfähiger Unternehmen rücken“, glaubt Hermund.
In den letzten Jahren hätten zu viele junge Menschen keinen Berufsabschluss erreicht. „ Wir brauchen eine zweite Chance für Menschen ohne Berufsausbildung. Hier ist die Wirtschaft gefordert Ausbildungsplätze und Qualifizierungsmöglichkeiten zu schaffen.“«