Donnerstag 24.02.11, 11:41 Uhr

Leiharbeit ist moderne Sklavenarbeit


„Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Unzureichende Entlohnung, Unsicherheit für die Zukunft und das Beziehen von Transfer-Leistungen auch bei Vollzeitarbeit sind die Folgen. Auch in Bochum liegt der Anteil der Vollzeitbeschäftigten, die lediglich einen Niedriglohn erhalten, bei 19,4 Prozent. Das heißt, fast jeder Fünfte Vollzeitbeschäftigte in Bochum ist arm trotz Arbeit“, erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linkspartei anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstags der Gewerkschaften unter dem Motto „Arbeit – sicher und fair!“. Dagdelen weiter:
„Es ist ein Skandal, dass diese Form der Ausbeutungsverhältnisse in den letzten Jahren so massiv zugenommen hat. Besonders skandalös sind die Verhältnisse bei der Leiharbeit: hier liegt der Anteil der Vollzeitbeschäftigten unterhalb der Niedriglohngrenze bei 68,2% in Bochum. Der Hintergrund sind die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetzgebung der damaligen Regierung von SPD und Grüne, die mit der Zumutbarkeitsregelung dem Lohndumping Tür und Tor geöffnet haben. Deutschland braucht endlich einen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 10 Euro, damit die Löhne nicht weiter fallen. Auch muss die Leiharbeit gestoppt werden. Leiharbeit ist nicht nur ein Verstoß gegen das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, es spaltet zudem die Belegschaften und erschwert so zukünftige Arbeitskämpfe, die angesichts einer immer dreister werdenden Lohnpolitik von Unternehmen offensichtlich notwendig sind. Die Linke im Bundestag ist solidarisch mit den Gewerkschaften und ich rufe daher alle Bochumerinnen und Bochumer auf, sich an der Aktion der Gewerkschaften am Donnerstag den 24. Februar um 16:00 Uhr gegenüber dem Hauptbahnhof zu beteiligen.“