Dienstag 01.02.11, 09:59 Uhr

Stop Mutilation!


Am Montag, den 7. Februar findet um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer eine Veranstaltung zum Thema Genitalverstümmelung statt. Referentin ist  Aïda Diop (Foto), eine Journalistin aus dem Senegal. In der Einladung heißt es: »Es ist ein grausames Ritual: In vielen Ländern gilt die Verstümmelung der weiblichen Genitalien als Tradition – mit gesundheitlich schwer wiegenden Folgen. Doch ebenso formiert sich der Widerstand in vielen Länder dagegen. Mit unserer Veranstaltung wollen wir den Widerstand von Frauen in betroffenen Ländern auch bei uns bekannt machen und ihren Kampf unterstützen. Der 6. Februar gilt als „Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung“. Ausgerufen wurde er 2003 auf der internationalen Konferenz des Inter-African Committee (IAC) in Addis Abeba, die die Kampagne gegen weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation / FGM) weiter voran bringen sollte. First Ladies aus vier afrikanischen Ländern, Minister, RepräsentantInnen der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union waren anwesend, darüber hinaus viele Menschen aus 40 Nationen, die sich an der Basis gegen FGM engagieren. Seitdem finden weltweit am 6. Februar Aktionen statt.
Diese Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird v.a. als ein afrikanisches Problem angesehen, doch auch in Europa gab es in der Vergangenheit Formen der Genitalbeschneidungen, und in Frankreich, England und Deutschland wurde noch im 19. Jahrhundert das Wegschneiden oder -ätzen weiblicher Genitalien von Medizinern als „Heilmethode“ diskutiert und auch praktiziert.
Afrika steht gegenwärtig tatsächlich im Mittelpunkt der Diskussionen – die sowohl die Traditionen wie auch den Kampf gegen die Verstümmelung thematisieren. Ebenso sind aber auch MigrantInnen betroffen, allein in NRW mindestens 5.600 Mädchen und junge Frauen, so schätzt das Düsseldorfer Gesundheitsministerium, das im Januar 2011 die aktuellen Zahlen vorlegte. Das Ministerium beteiligt sich daher an einer Vorbeugungs-, Beratungs- und Aufklärungskampagne, die in Kooperation mit afrikanischen Vereinen in NRW durchgeführt wird. In Düsseldorf gibt es eine Beratungsstelle und nun auch KUTAIRI – eine Hotline für niederschwellige Beratung (0211/985 957 89). Von den internationalen Expertinnen, die am 6. Februar bei einer NRW-Tagung diskutieren, kommt Aïda Diop am 7.2. zu uns, um über den Kampf gegen FGM im Senegal und Westafrika zu berichten, Arbeitsansätze vorzustellen und Möglichkeiten der Arbeit mit MigrantInnen mit uns zu diskutieren.
Aïda Diop, Journalistin, ist Vorsitzende des Netzwerkes der Journalisten, die gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien in Westafrika schreiben. Sie lebt im Senegal, wo sie in vielfacher Weise in den Bereichen Frauenpolitik/Frauengesundheit/Familienplanung tätig war und ist.«