Donnerstag 30.12.10, 12:29 Uhr

Konzerthaus/Jahrhunderthallen-Deal


„Angesichts eines Schuldenberges von 1,5 Milliarden Euro, eines Haushaltsicherungskonzeptes bis zum Jahr 2015, dem drastischen Personalabbau und des derzeitigen Nothaushaltsrechts muten die neuen Pläne für den Bau eines sog. Musikzentrums und das Vorziehen der Übernahme der Jahrhunderthalle um 10 Jahre wie eine Gespensterdiskussion an“, kommentiert Günter Gleising, Sprecher der Sozialen Liste im Rat die aktuellen Ereignisse. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: »Während für einige der „Himmel voller Geigen hängt“ frieren viele Bochumer Bürger in den städtischen Bädern, wird das Angebot der VHS ausgedünnt und bei der freien Kulturszene und den Vereinen und Initiativen drastisch gespart.
Nach vorsichtigen Schätzungen der Sozialen Liste belaufen sich die Kosten für diesen Konzerthaus/Jahrhunderthallen-Deal, trotz der neu zugesagten Landeszuschüsse, für die Stadt auf über 30 Millionen Euro. Allein das Vorziehen der Übernahme der Jahrhunderthalle durch die Stadt vom Jahr 2023 auf 2013 würde die Stadt mit über 23 Millionen belasten (jährliche Folgekosten 2,3 Mio. Euro). Mit weiteren 2,2 Mio. Euro ist die Stadt bei geplanten Investitionen im JHH-Komplex dabei. Weitere 5 Mio. Euro städtischer Mittel sollen in die Pläne für die Marienkirche/ Konzerthaus fließen.
Angesicht der Verschuldung und der Finanzlage der Stadt lehnt die Soziale Liste im Rat diese Pläne ab. Sie ließen sich nur mit einem weiteren zusätzlichen drastischen Einsparprogramm finanzieren. Ganz davon abgesehen, dass die vorgesehenen 33 Mio. Euro für das neue geplante Musikzentrum nicht reichen dürften. Derartige Projekte sind bisher immer wesentlich teurer geworden. Der „Platz des Europäischen Versprechens“ oder die Konzerthäuser in Dortmund und Essen stehen hier als Beispiele. „Erinnert werden muss auch an die Rekordverschuldung des Landes NRW, die demnächst ein Thema vor dem Landesverfassungsgericht sein wird“, sagt Günter Gleising. «