Donnerstag 11.11.10, 12:00 Uhr

Afghanistan


Im Bahnhof Langendreer wurde gestern Abend die Ausstellung „Das wahre Gesicht des Krieges“ eröffnet. Das Bochumer Friedensplenum erinnert zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Der Linken, Sevim Dagdelen, mit der Ausstellung daran, wie systematisch die zivilen Opfer des Krieges in Afghanistan totgeschwiegen werden.  Die Ausstellung stellt also vor allem die Opfer in der Zivilbevölkerung in den Mittelpunkt. Die Ausstellung ist bis zum 23. November im Kinocafé des Bahnhofs zu sehen. Rolf van Raden stellte im Anschluss an die Eröffnung eine Untersuchung des Duisburger Institutes für Sprach- und Sozialforschung (DISS) vor. Im DISS war analysiert worden, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und die Tageszeitung (TAZ) Anfang des Jahres den Krieg in Afghanistan darstellen und kommentieren.
Sie repräsentieren das Spektrum der deutschen Medien. Beide Zeitungen sind hierbei inhaltlich nicht weit auseinander. Sie rechtfertigen den Krieg, vermeiden aber gleichzeitig den Begriff Krieg,  befürworten eine Truppenaufstockung, sehen Lösungen vor allem bei einem Aufbau von Polizei und Militär, zeigen keine Bilder der zivilen Opfer und sehen keine zivilen Alternativen zum Krieg. Es ist erstaunlich, dass sich bei einer derartigen Berieselung der Medien in allen Umfragen eine klare Mehrheit der Befragten gegen den Krieg ausspricht. Nur bei den WählerInnen der Grünen gibt es mehr KriegsbefürworterInnen als -gegnerInnen.
In dem Vortrag wurde dargestellt, welche Bilder über de Krieg dargestellt und erzeugt werden, wie Feindbilder (z. B. über den terroristischen, hinterhältigen und gemeinen Taliban) entwickelt und gepflegt werden und gleichzeitig ein Heldentum um die gefallenen deutschen Soldaten inszeniert wird.