Freitag 29.10.10, 11:04 Uhr
Historische Theaterführung in der Christuskirche

Verhinderte Heimkehr: Hans Ehrenberg


Am Sonntag, den 31. Oktober findet um 15 Uhr in der Christuskirche eine Historische Theaterführung statt: „Wer den Nazis entkommen konnte …“ Der Schauspieler Philipp Steimel stellt die Jagd der Nazis auf Hans Ehrenberg und seine Familie dar. „Dies geschah“, so die Veranstaltungseinladung, „im Zentrum der Stadt vor aller Augen. Auch deshalb stellt Steimel die Geschichte in der Christuskirche dar: Hier hat Ehrenberg den Widerstand gepredigt, auf derselben Kanzel haben hier andere dem „Führer-Kult“ gehuldigt, während im Rathaus nebenan die Nazis regierten.“ Auf der Webseite der Christuskirche heißt es: »Bochum war „Gau-Hauptstadt“, bevor es Kul­tur­haupt­stadt wurde. Nebenan im Rat­haus wurde der „Gau Westfalen-Süd“ ver­wal­tet und in der Chris­tus­kir­che bepre­digt.
Hier ging es ums „Ver­trauen zu dem gott­ge­sand­ten Füh­rer“ und darum, „für Deutsch­land zu leben und zu ster­ben“. So jeden­falls pre­digte hier einer, der Mar­tin Sie­bold hieß und mit 35 Jah­ren so alt war wie die meis­ten Nazi-Größen, er wurde ihr Hof­pre­di­ger. Aber auch das Bekennt­nis der Kir­che gegen die Nazis stammt aus Bochum und war das erste im „Drit­ten Reich“. Ver­le­sen wurde es im Mai 1933, ver­fasst hat es Hans Ehren­berg. Nach dem November-Pogrom 1938 wurde Ehren­berg ins KZ ver­schleppt, spä­ter konnte er sich und seine Fami­lie nach Eng­land ret­ten. Vor ein paar Wochen ver­starb in Lon­don sein Sohn, And­rew Ehren­berg, ein renom­mier­ter Pro­fes­sor für Sta­tis­tik, born in Bochum: Wer vor den Nazis flie­hen musste, wurde sel­ten gebe­ten, zurück zu kehren.“ Näheres.