Montag 13.09.10, 14:25 Uhr
Linke Liste der RUB erneuert Vorwürfe gegen Auftritt der "Bandbreite"

Verschwörungstheorie am 11. September 2


Die LiLi an der RUB erneuert in einer Pressemitteilung ihre Vorwürfe gegen das HipHop Duo „Die Bandbreite“ aus Duisburg. Trotz eines offenen Briefes an die Soziale Liste Bochums hatten diese die umstrittene Antifa-Band auf ihrem Kulturfest in Bochum-Werne am letzten Samstag auftreten lassen. Unter der Überschrift „Verschwörungstheorie am 11. September – Soziale Liste weigert sich, umstrittenes Hiphop-Duo auszuladen“ schreibt die LiLi:„Trotz Kritik im Vorfeld ist am 11. September „Die Bandbreite“ auf dem Kulturfest der Sozialen Liste Bochum aufgetreten. Das Hiphop-Duo machte in den vergangenen Jahren bundesweit Schlagzeilen, da es antiamerikanische Verschwörungstheorien verbreitet. Die Linke Liste an der Ruhr-Universität Bochum hatte die im Bochumer Stadtrat vertretene Soziale Liste in einem offenen Brief aufgefordert, die Band auszuladen. Der Auftritt sei „absolut inakzeptabel“. Die Band behauptet in ihren Texten und auch in Interviews, die US-Regierung habe die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon selbst inszeniert. „Wir befürchten, dass die Soziale Liste sich nicht trotz, sondern wegen der kruden Verschwörungstheorien für den Auftritt entschieden hat,“ sagt Andreas Giesbert von der Linken Liste. Die Bochumer Wählergemeinschaft stellt sich mit dem Auftritt in eine Reihe mit höchst fragwürdigen Organisationen: Vergangenes Jahr trat „Die Bandbreite“ etwa auf dem verschwörungstheoretischen AZK-Kongress auf, der von Ivo Sasek, dem Gründer der evangelikal-esoterischen Organischen Christus-Generation (OCG) organisiert wird. Dort reihte sich die Band in ein illustres Programm ein: Sie trat etwa zusammen mit dem rechten Esoteriker Harald Baumann auf, der die „Neue germanische Medizin“ des Antisemiten und verurteilten Betrügers Ryke Geerd Hamer propagiert. Mit von der Partie war auch Gabriele Kuby, die die Gleichstellung zwischen Mann und Frau als „Kultur des Todes“ bezeichnete, „der jährlich 50 Millionen ungeborene Kinder zum Opfer fallen“ und die die „Grundlage der Familie und der Beziehung des Menschen zu Gott“ zerstöre. Sexismus und Verschwörungstheorien Auch an Rhein und Ruhr ist „Die Bandbreite“ bereits durch politisch fragwürdige Songtexte aufgefallen (siehe WAZ vom 31.07.2008 und WR vom 04.09.2007). Bereits damals wurde kritisiert, dass Texte der Gruppe Vergewaltigungsphantasien musikalisch verarbeiten und Hitlers Fanatismus auf seine unbefriedigte Homosexualität zurückführen – in den Augen der Kritiker eine schwulenfeindliche Behauptung. Viele Veranstalter sagten deshalb Auftritte von „Die Bandbreite“ ab oder erklärten, die Gruppe werde in Zukunft nicht mehr bei ihren Veranstaltungen auftreten dürfen, so etwa der Sprecher der DGB-Jugend und der IG Metall Bayern Matthias Jena. Die Terroranschläge von 9/11 waren „selbst gemacht“ „Der Auftritt von der Band auf dem Kulturfest einer Wählergemeinschaft, die sich selbst als links bezeichnet, ist absolut inakzeptabel – erst recht am 11. September“, sagt Andreas Giesbert von der Linken Liste. In ihrem Song „Selbst gemacht“, der nach eigener Aussage im Mittelpunkt ihres Schaffens steht, versucht das Hip-Hop-Duo, mit pseudowissenschaftlichen Aussagen Widersprüche und Fehler im Untersuchungsbericht über die Anschläge von 9/11 aufzudecken. Das Fazit: Die terroristischen Angriffe seien nicht von al-Qaida, sondern von der US-Regierung verübt worden, um einen imperialistischen Krieg vom Zaun brechen zu können. Nach dem gleichen Schema verbreitet das Duo wirre Verschwörungsparanoia über den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg: Beim japanischen Angriff auf Pearl Harbor 1941 hätten die Vereinigten Staaten bewusst ihre Soldaten in einem Massaker geopfert, nur um einen Vorwand für den Kriegseintritt zu haben. Angesichts dieses Weltbilds verwundert es nicht, dass „Die Bandbreite“ auch auf Nazi-Websites vorgestellt und wohlwollend kommentiert wird. Auch sonst ist die Gruppe wenig zimperlich bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit: Im Jahr 2007 gab sie zum Beispiel der Rechtsaußen-Zeitung Junge Freiheit ein Interview, die auch die gesamte erste Strophe von „Selbst gemacht“ in einem Artikel zitierte. Die Linke Liste fordert die Soziale Liste dazu auf, zum Auftritt der „Bandbreite“ Stellung zu beziehen und sich zu den antiamerikanischen Verschwörungstheorien, denen sie ausgerechnet am 11. September eine Plattform geboten hat, zu verhalten. „Ein kritischer Umgang mit Verschwörungstheoretikern – und auch mit Gruppen, die ihnen wissentlich eine Plattform bieten – ist auch in Bochum dringend notwendig“, so Andreas Giesbert von der Linken Liste.“


2 Gedanken zu “Verschwörungstheorie am 11. September

  • Pe Sturm

    Hallo Linke Liste,

    beziehe mich ausschliesslich auf das Video „selbst gemacht“, das ich mir Dank Eurer Kritik angeschaut habe.

    Wer das Handeln der USA nicht kritisch hinterfragt handelt leichtsinnig!

    In dem Video werden diverse Beispiele gezeigt, in denen Die USA Kriegseintritte inszeniert haben: Einmarsch bzw. Hilfe für Kuwait (eine angebliche Krankenschwester sagt aus und entpuppt sich als Tochter des Botschafters) und Irak-Krieg Teil II (Atommacht) etc. etc..
    Mittlerweile spricht sogar die offizielle Presse von glatten Lügen.

    Und wer genau hinschaut, der dürfte doch sehen wie sauber der Tower einbricht! Und warum stürzt ein Gebäude ein, dass nie von einem Luftobjekt tangiert wurde?

    Wovor habt Ihr Angst?

    Ehemaliger AStA-Referent von 1984-1985 (Herbstuni Bochum)
    Pe Sturm

  • verschworene theoretiker

    hallo,

    ich weiss aus sicherer quelle, dass es 1984 keinen pe sturm im asta gab. lediglich einige bsz aus dem jahr soll es geben, die ihn erwähnen. aber jeder weiss wie einfach die zu fälschen sind. mensch könnte natürlich versuchen nachzuweisen, dass das papier schon damals bedruckt wurde, aber woher soll mensch wissen, dass die prüfenden wissenschaftler nicht auch von ihm gekauft sind.

    zur frage der gerade einstürzenden gebäude. sowas habe ich schon häufiger bei abrissen gesehen. aber wer weiss, ob es mich gibt?

    der verschworene theoretiker

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