Montag 13.09.10, 17:58 Uhr

AStA der RUB legt nach: 11


Am 11. September 2010 spielte das Hip-Hop-Duo „Die Bandbreite“ auf dem Kulturfest der Sozialen Liste Bochum. In einem offenen Brief der Linken Liste an der Ruhr-Universität Bochum wurde die Soziale Liste aufgefordert die umstrittene Band auszuladen.  In einer Pressemitteilung des Bochumer AStA heißt es weiter: „Die Bandbreite“ verbreitet in ihren Songtexten frauenfeindliche, homophobe, antiamerikanische und NS-relativierende Positionen. Der Allgemeine Studierendenausschuss an der Ruhr-Universität Bochum verurteilt das Verhalten der Sozialen Liste scharf. „Die Soziale Liste hat damit jeglichen linken Grundkonsens verlassen“, so der AStA-Vorsitzende Jan Keitsch. Weiter heißt es:„Sexismus und Homophobie
„Die Bandbreite“ würdigt in ihren Songs Frauen zu reinen Sexobjekten herab: Im Song „Eingelocht“ wird eine Frau von den beiden Protagonisten anscheinend vergewaltigt. Darüber hinaus werden Adolf Hitlers Verbrechen in einem Song darauf zurückgeführt, dass er homosexuell gewesen sei.
Verschwörungstheorien zum 11. September
Besonders verstörend ist es, dass „Die Bandbreite“ am 11. September bei der Sozialen Liste auftreten durfte. Das Hip-Hop-Duo behauptet in ihrem Song „Selbst gemacht“, dass die Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington von der US-Regierung selbst inszeniert worden seien. Dieses Lied kann auch nicht ironisch verstanden werden, da die Band mit diesen Theorien auf verschwörungstheoretischen Kongressen auftritt. „Da die Soziale Liste über diese Tatsachen vor dem Auftritt aufgeklärt wurde und das Duo trotzdem genau am 11. September auftreten durfte, liegt es nahe, dass die Soziale Liste die Verschwörungstheorien von „Die Bandbreite“ teilt“, so der AStA-Vorsitzende Jan Keitsch.
Offen nach Rechts
Skandalös ist auch die mangelnde Distanz der Band zum rechten Rand des politischen Spektrums: So weigert sich „Die Bandbreite“ bis heute, sich von einem Interview mit der rechtspopulistischen Zeitung „Junge Freiheit“ im Jahre 2007 zu distanzieren. Der AStA der Ruhr-Universität Bochum fordert die Soziale Liste dazu auf, Stellung zum Hip-Hop-Duo „Die Bandbreite“ zu beziehen und zu erklären, warum die Band ausgerechnet am 11. September auftreten durfte. Solange das nicht geschieht, ist die Soziale Liste Bochum für den Allgemeinen Studierendenausschuss keine Bündnispartnerin mehr.“


11 Gedanken zu “AStA der RUB legt nach:

  • Leser

    Gestern hatte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten zum Gedenken an die ermordeten WiderstandskämpferInnen gegen die Nazi-Diktatur eingeladen. Von Seiten der Linken Liste und des Asta der RUB habe ich keine zahlreiche Beteiligung wahr genommen. Anscheinend ist das verfassen von, teilweise rufschädigenden, Pressemitteilungen im Stundentakt wichtiger.
    Oder fallen die Opfer des Faschismus auch unter den Begriff Verschwörungstheorie?!

  • AStA-Referent

    @ Leser: 1. Die Soziale Liste konstituiert sich doch nicht unwesentlich aus DKP-Mitgliedern. 2. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten konstituiert sich doch auch vornehmlich aus DKPlerInnen. Daraus folgt 3. doch: „GenossInnen“, die am Samstag noch mit der Bandbreite (der, wie auch im offenen Brief der Linken Liste angesprochen, NS-Relativismus vorgeworfen wird) ein nettes Volksfest feierten, haben gestern den Opfern der Verfolgten des Naziregimes gedacht. Ergibt für mich alles kein Sinn und den „Antifaschismus“ dieses orthodox-marxistischen halte ich für nicht glaubwürdig. Warum hätte ich also zu dieser Veranstaltung gehen sollen?

  • AStA-Referent

    Natürlich sollte es heißen: „…haben gestern den verfolgten und ermordeten Opfern des NS-Regimes gedacht“. „den Opfern der Verfolgten des NS-Regimes“ ist natürlich unsinnig.

  • daniel

    Lieber „Leser“,
    mir leuchtet nicht ein, was das eine mit dem anderen zu tun hat: Darf man sich nur dann fragen, was in die Soziale Liste gefahren ist, wenn man zu VVN-Veranstaltungen geht? Kann es sein, daß Du ablenken willst?

  • Leser

    „Lieber“ daniel, warum hast du denn deine tiefe Betroffenheit nicht auf dem Kulturfest der Sozialen Liste geäußert? Warum hier und nicht dort vor Ort? Aber es ist ja auch einfacher anonym seine gut verpackte Hetze gegen andere Meinungen zu verbreiten. Das ist wohl sehr mutig. Allerdings finde ich es eher feige und lächerlich. Im übrigen bin ich weder Mitglied der Sozialen Liste noch der VVN.

  • daniel

    1. Tiefe Betroffenheit? Wo liest Du die heraus?

    2. Hetze? Äh, bitte? Ich habe Dich gefragt, warum es für eine Kritik der Sozialen Liste einer Teilnahme an VVN-Veranstaltungen bedarf. Was qualifiziert diese Frage als Hetze?

    3. Ist „Daniel“ weniger anonym als „Leser“?

    4. Was soll der Hinweis, daß Du nicht Mitglied der VVN und der Sozialen Liste bist? Habe ich das etwa behauptet?

    5. Warum ich nicht zum Kulturfest gegangen bin? Zum einen, weil Werne ziemlich ab vom Schuß ist, zum anderen, weil ich keine Lust hatte, meine Zeit zu vergeuden: Mit Leuten, die krassen Verschwörungstheoretikern eine Bühne bieten und einen offenen Brief, der darüber informiert, schlicht ignorieren, soll ich reden? Ich halte es für klüger, öffentlich zu machen, welche Positionen in der Sozialen Liste offensichtlich mehrheitsfähig sind. Was daran „feige“ sein soll, bleibt Dein Geheimnis.

  • Kaugummimaus

    Naja, der Dreisatz, mit dem der angebliche AStA-Referent (kann sich hier ja jeder nennen wie er will) argumentiert, der kann es schon fast mit der Logik einiger Verschwörungstheorien aufnehmen – Respekt. Unabhängig von solchen abstrusen Argumentationsketten bleibt allerdings ein wahrer Kern: Peinlich, dass nicht wenigstens das politische Umfeld die Soziale Liste davon abgebracht hat, nach rechts weit offene Verschwörungstheoretiker bei sich auftreten zu lassen.

    Denn auch gerade Organisationen wie dem VVN-BdA müsste doch einiges daran gelegen sein, nicht mit solchen Machenschaften in einen Topf geworfen zu werden. Dass der ASTA sich äußert, war ja zu erwarten, nachdem auch die Grüne Hochschulgruppe, die den ASTA-Vorsitzenden stellt, auf ihrer Homepage eine Absage des Bandbreite-Konzerts gefordert hat.

    Und wessen Geistes Kind „Die Bandbreite“ ist, das zeigt sich an ihren sonstigen Auftrittsterminen. Das ist nämlich nicht nur dieser komische AZK-Kongress Eso-Verschwörungssekte aus dem vergangenen Jahr. (Klickt mal die Links in der Presseinfo der Linken Liste an, da vergeht euch hören und sehen!) Nein, das geht noch weiter:

    Auf der Homepage der Band ist zu lesen, daß sie am nächsten Wochenende in Berlin auf der „Aktionskonferenz: Der Euro vor dem Zusammenbruch“ spielt. Neben einigen Verschwörungstheoretikern tritt Karl Albrecht Schachtschneider als einer der Hauptredner auf. Schachtschneider war stellvertretender Bundesvorsitzender der rechten Splitterpartei „Bund freier Bürger“, und er trat 2005 als Sachverständiger der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag auf. Sonst treibt sich sonst auch gerne im Umfeld der FPÖ rum. Im März vergangenen Jahres hat er bei Pro Köln einen Vortrag mit dem Titel „Kein Grundrecht auf den Bau von Großmoscheen“ gehalten. Und ja, auch auf einer Anti-EU-Kundgebung der Partei Bibeltreuer Christen hat der geredet. Auch in den Organen der nach rechts weit offenen Verschwörungstheoretiker (Infokrieg.tv, secret.tv und Co) tritt er regelmäßig auf.

    PBC, NPD, Pro Köln – nette Freunde hat dieser Typ, der nächstes Wochenende mit der Bandbreite gemeinsame Sache macht. Mich würde interessieren, ob den Mitgliedern der Sozialen Liste langsam selbst schlecht geworden ist, oder ob die es gar akzeptabel finden, dass sie sich in einen solchen Kontext stellen.

  • AStA-Referent

    „Naja, der Dreisatz, mit dem der angebliche AStA-Referent (kann sich hier ja jeder nennen wie er will) argumentiert, der kann es schon fast mit der Logik einiger Verschwörungstheorien aufnehmen – Respekt.“

    Falsch! Es ist nun einmal der Fall, dass der VVN-BdA ein stark von der DKP dominierter Verein ist, und in Bochum ist das nicht anders. Ähnlich ist dies bei der Sozialen Liste: Nicht nur viele MLPD-, sondern auch DKPlerInnen. Ergo: „`GenossInnen`, die am Samstag noch mit der Bandbreite (der, wie auch im offenen Brief der Linken Liste angesprochen, NS-Relativismus vorgeworfen wird) ein nettes Volksfest feierten, haben gestern den Opfern des Naziregimes gedacht.“

    Damit wollte ich aber natürlich nicht gesagt haben, dass gleich alle BesucherInnen der VVN-BdA-Kundgebung darüber hinaus am Samstag auch den (auch musikalisch üblen) Liedern der Bandbreite gelauscht haben. Dennoch schließe ich mich „daniel“ an: Bevor ich meine Zeit auf Veranstaltungen von dubiosen politischen Gruppierungen (sei es nun die Soziale Liste, der zu beachtlichen Teilen personenidentische VVN-BdA Bochum o.ä.) vergeude, informiere ich die interessierte Teilöffentlichkeit lieber darüber, welche Positionen in ihnen ganz offensichtlich mehrheitsfähig sind.

  • BoSy-Friend

    Wenn die Band „Die Bandbreite“ wirklich rechtes Gedankengut kolportiert, so ist es zu verurteilen, wenn diese Gruppe auf einer antifaschistischen Veranstaltung auftritt (ich kenne die Band nicht, habe jetzt aber nachträglich auf verschiedenen Seiten im Internet Diverses darüber gelesen). Der VVN-BdA die gleiche Ideologie zu unterstellen wäre dummer Zynismus. Das „schwerste“ „Argument“ gegen die VVN ist nun, dass sie Kommunisten als Mitglieder hat: Seltsam aber auch, dass so viele Kommunisten im Widerstand gegen die Nazis waren. Vielleicht ist das manchen AStA-Referenten nicht geläufig.

  • 9/11

    Wem noch nicht klar ist das der 11. September nicht selbst inszeniert war dem ist wahrscheinlich nicht mehr zu helfen!

    Hier befindet sich das meist zensierte Video der Welt:
    http://www.SEPTEMBERCLUES.info

    es wird zweifelsfrei wissenschaftlich bewiesen das die uns gezeigten LIVE Fernsehbilder nur computeranimiert waren!

    INFORMIERT EUCH

  • werner müller

    lieber verschwörungstheoretiker von über mir,

    woher weiss ich denn, dass das video der verlinkten seite nicht ein fake ist?

    es geht nicht um fakten sondern um politische sichtweisen. da haben es islamisten und extreme deutsche rechte natürlich gern, die welt als scheibe aus 35 us-amerikanischen verschörern und milliarden unterdrückter opfer zu beschreiben. mit einer emanzipatorischen sichtweise eines netzes an unterdrückungsformen, dass es zu durchbrechen gilt, hat das eben gerade gar nix zu tun.

    aber netterweise schreiben sie ja selber dass „der 11.september nicht selbst inszeniert…“ war, ergo wohl von al quaida durchgeführt.

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