Freitag 10.09.10, 15:30 Uhr
Prozess gegen die Modernisierungspläne im Malerviertel

Keine Modernisierung – kein Abholzen?


Der Mieterverein macht auf einen Termin vor dem Amtsgericht Bochum am Dienstag, den 14. 9., um 9:20 Uhr im Saal A 132 aufmerksam. Eine Mieterin aus dem Malerviertel klagt gegen die dort geplante Wohnungsmodernisierung. Ganz offensichtlich steht dieser Modernisierungsplan im Zusammenhang mit der beabsichtigten Abholzaktion einiger Bäume. Der Mieterverein schreibt: „Nachdem der Bochumer Beschwerdeausschuss sich am Mittwoch einstimmig dafür ausgesprochen hat, die Fällgenehmigung für drei geschützte Bäume im Malerviertel auszusetzen, bis ein Obergutachten geklärt hat, ob die Bäume nun krank sind oder nicht, gibt es nächste Woche einen weiteren interessanten Termin in der Sache. Eine Mieterin der Lenbachstraße versucht, mit einer Klage die gesamte Modernisierungsmaßnahme zu verhindern.
Seit langem ist klar, dass die geplante Modernisierung der Häuser und die komplette Umgestaltung der Außenanlagen der eigentliche Grund sind, aus dem die Baugenossenschaft Bochum eG 14 Bäume im Karree Schwindstraße, Menzelstraße, Dürerstraße und Lenbachstraße in Bochum-Weitmar fällen will. Die Kellerausgänge sollen beseitigt, das Gelände geebnet und Terassen für die Erdgeschosswohnungen gebaut, Balkone für die oberen Geschosse angeständert sowie befestigte Wege angelegt werden. Die Fäll-Anträge für die geschützten Bäume wurden jedoch mit deren angeblicher Krankheit begründet.
Die Mieterin moniert, dass die Modernisierung, die bereits begonnen hat, nicht wirksam angekündigt wurde und außerdem die Wohnsituation nicht verbessert. Von der bisherigen für alle Mieter nutzbaren Grünfläche bleibe kaum etwas übrig. Als Dachgeschossmieterin profitiere sie außerdem weder von den geplanten Balkonen noch den Terassen. Ein Erfolg dieser Klage würde zwar die Fällgenehmigungen nicht aufheben, deren Umsetzung aber für die Baugenossenschaft wertlos machen.“