Samstag 28.08.10, 11:39 Uhr
Umsonst und draußen und in Wattenscheid

Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba


Der Blues kommt aus Mali. Im Rahmen der „Odyssee – Kulturen der Welt“ gibt es am heutigen Samstag, 28. August um 20 Uhr in der Freilichtbühne Wattenscheid ein Konzert der Blues-Musiker Bassekou Kouyate & Ngoni Ba. Der Eintritt ist frei. Trotz der unklaren Wetterverhältniss teilen die VeranstalterInnen mit, dass das Konzert wird nicht verlegt wird. In der Ankündigung heißt es:„Taj Mahal, der legendäre Blues-Musiker, nennt Bassekou „ein Genie, einen lebenden Beweis dafür, dass der Blues aus der Region um Segu kommt“. Im Jahre 2008 konnte man den Aufstieg von Bassekou Kouyate & Ngoni Ba zu einer der international meist gefeierten afrikanischen Bands bewundern. Die Musik dieses Ngoni-Quartetts (die Ngoni ist ein afrikanisches Lauteninstrument) und besonders die hypnotisierende Art, wie Bassekou sein Instrument spielt ist anders als alles bisher Gehörte und Gesehene. So prasselte es Lobeshymnen aus aller Welt. Bei den BBC World Music Awards wurden Bassekou Kouyate & Ngoni Ba in den Kategorien „Bestes Album des Jahres“ und „Bestes Album – Afrika“ ausgezeichnet. Bassekou Kouyate gehört der Tradition der Griot in Mali an, jenen Musikern, die ihre eigene Geschichte in Liedern überliefern. Bassekou wird in dem malischen Dorf Garana in einer ländlichen Gegend an den Ufern des Niger geboren. Er erbt die musikalische Begabung seiner Familie, wird mit der Kultur der Bamana, der ethnisch sprachlichen Gruppe zu welcher die Griots gehören, vertraut und erlernt die traditionellen Lieder, die im imperialistischen Zeitalter und früher entstanden. Er bleibt immer stark mit seinen Griot-Wurzeln verbunden, obwohl er mit 19 Jahren nach Bamako, in die Hauptstadt Malis, zieht. Zu dieser Zeit lernt Bassekou auch den jungen Toumani Diabate kennen, in dessen Trio er in den späten Achtzigern spielt. Zusammen nehmen sie ihr erstes Album „Songhai and Djelika“ auf. Später heiratet er die Sängerin Ami Sacko, die so genannte „Tina Turner of Mali“. Ihre gemeinsamen Auftritte sind vor allem auf den traditionellen „Sunday Wedding Partys“, welche in den Straßen von Bamako stattfinden, gefragt. Bevor Bassekou Kouyate 2007 mit „Segu Blu“ sein Debüt veröffentlichte, hatte er sich als Begleitmusiker von so unterschiedlichen Künstlern wie Ali Farka Touré, Taj Mahal, Carlos Santana, Bela Fleck, Dee Dee Bridgewater oder Ry Cooder einen Namen gemacht. Wie schon der Vorgänger „Segu Blu“ ist das aktuelle Album „I Speak Fula“ von einem großen Abwechslungsreichtum gekennzeichnet. Selbstverständlich taucht die Bambara-Musik, die in Europa auch als „Desert-Blues“ bekannt ist, immer wieder auf. Doch bereits diese meditativen Stücke werden vom flirrenden Klang der Ngoni dominiert. Hell und nervös springen einen die Töne dieses – noch immer – kleinen Instrumentes an und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Kouyate scheut sich nicht, Traditionelles mit Modernem zusammen zu bringen. „I Speak Fula“ ist geradezu ein Statement von Kouyates kultureller Unabhängigkeit, denn er gehört zwar dem Volksstamm der Bamana an, spielt aber nicht nur deren traditionelle Musik, sondern die aller in Mali ansässigen Völker. Und immer wieder erklingt die elektrische Gitarre im Zusammenspiel mit der Ngoni und zaubert eine freudige, lebensbejahende Stimmung in den Raum. Durch Ali Farka Touré ist die Musik Malis in Europa geradezu populär geworden. Bassekou Kouyate könnte, obwohl sein musikalischer Ansatz grenzüberschreitender ist, sein Erbe antreten. Seine Musik strahlt eine Wärme und Lebensenergie aus, die süchtig machen kann.
„Wenn die Welt sich verändert, muss man sich mit ihr verändern.“ (Bassekou Kouyate)