Mittwoch 07.07.10, 19:00 Uhr

Trauer um Jörg Drinnhausen


Jörg Drinnhausen ist gestorben. Als Vertreter der Bürgerinitiative „Rombacher Holz“ ist er 1984 Mitglied der ersten Fraktion der Grünen im Rat geworden. Ein Vierteljahrhundert blieb er im Rat und schaffte es, sich vom parlamentarischen Betrieb nicht verbiegen zu lassen. Die Grünen würdigen ihn in einem Nachruf: „Jörg Drinnhausen ist in den Morgenstunden des 03. Juli 2010 im Alter von nur 61 Jahren gestorben. Er war von 1984 bis zum September 2009, 25 Jahre lang, für die Grünen im Rat der Stadt Bochum. In den letzten acht Jahren seiner Ratstätigkeit war er bereits schwer krank und hat mit eiserner Disziplin – ohne sich jemals zu beklagen – seine Pflichten erfüllt. Dies war nur durch die Unterstützung seiner Frau möglich.
In den frühen achtziger Jahren engagierte sich Jörg Drinnhausen in der Bürgerinitiative „Rombacher Holz“ gegen die vollständige Bebauung des Grünzug D in Wattenscheid Eppendorf als Industriegebiet und konnte einen Teilerfolg verbuchen. Die Initiative erhielt die Unterstützung der damals noch jungen Grünen. So wurde Jörg Drinnhausen Mitglied der Grünen und ihrer ersten Ratsfraktion.
Der Kampf um die Erhaltung von Grün, aber auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen kennzeichnete den politischen Weg von Jörg Drinnhausen. Viele Projekte, die er unterstützte oder initiierte, waren darauf ausgerichtet, die Belange Wattenscheids in Bochum nicht untergehen zu lassen. Beispiele dafür waren sein Einsatz für den Bau der Gesamtschule in Wattenscheid, für die Austragung der Leichtathletik Weltmeisterschaft im Lohrheidestadion und last but not least für den Haltepunkt des Regionalexpress in Wattenscheid.
Genauso wichtig wie die großen sportlichen Ereignisse waren Jörg Drinnhausen auch die Sorgen und Nöte der kleinen Sportvereine ohne deren Arbeit der Hochleistungssport gar nicht möglich wäre.
Sein ausgeprägter Sinn für soziale Gerechtigkeit ließen ihn im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, in den ihn der Rat der Stadt Bochum delegiert hatte, für die Einführung eines Sozialtickets und für die Begrenzung der Fahrpreiserhöhungen eintreten. Der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs war ihm ein Herzensanliegen.
Jörg Drinnhausen ist, solange es ihm noch irgendwie möglich war, bei der Ehrung der Opfer der Reichspogromnacht dabei gewesen.
Die grüne Fraktion behält Jörg Drinnhausen nicht nur als engagiertes Ratsmitglied, sondern auch als liebenswerten Menschen in Erinnerung.“