Dienstag 06.07.10, 19:00 Uhr

Soziale Liste diskutierte über OPEL


Die Soziale Liste schreibt: »Während in der Öffentlichkeit ein Bild der Sicherheit für das Bochumer OPEL-Werk vermittelt wird, laufen im Werk die Vorbereitung für den Abbau von 1.800 Arbeitsplätzen, das ist das Fazit der Diskussion der Sozialen Liste am gestrigen Montag. Zu den vorbereiteten Maßnahmen zählen das derzeitige Abfragen der Sozialdaten jedes Belegschaftsmitgliedes durch die Personalabteilung und, in Absprache mit der Agentur für Arbeit, die Gründung einer Transfergesellschaft. Noch in diesem Jahr sollen 650 Beschäftigte aus dem Betrieb ausscheiden, im nächsten Jahr 1.150.

Bereits vorher sind für die Beschäftigten bei OPEL gravierende Verschlechterungen u. a. durch die Verschiebung von Lohnzuwächsen, die Halbierung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes eingetreten, so dass viele OPEL-Beschäftigte bereits „unter Tarif“ bezahlt werden.
Die Option einer Produktion des Ampera in Bochum wurde in der Diskussionsveranstaltung der Sozialen Liste begrüßt, kann aber keinen wesentlichen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten, da es sich hier in den nächsten Jahren um eine „Nischenproduktion“ mit relativ geringen Stückzahlen handeln soll.
GM-Europachef Nick Reilly hat jetzt noch einmal in einem Zeitungsinterview betont, dass im OPEL-Werk Bochum die Kapazität um 30% reduziert und der Plan der Stellenstreichungen nicht verändert wird. Zur Perspektive von OPEL gab Reilly zu Protokoll, dass eine drastische Verbesserung der Verkaufszahlen von OPEL-Fahrzeugen für den Mutterkonzern GM „keine Frage von Jahren“, sondern von „6 bis 9 Monaten“ ist.
Vor diesem Hintergrund sollen nach der 33. Kalenderwoche im Bochumer OPEL-Werk Personalgespräche, mit dem Ziel des Ausscheidens auf Abfindungsbasis geführt werden.
Für die Stadt Bochum ist die Größenordnung des jetzt in die Wege geleiteten Arbeitsplatzabbaus bei OPEL mit dem Verlust der Arbeitsplätze durch die Schließung von Nokia zu vergleichen. Die Folgen, auch für den Kommunalen Haushalt der Stadt Bochum, werden gravierend sein.«