Archiv für den Monat: April 2010


Donnerstag 08.04.10, 22:00 Uhr

Aufklärung 1

Der Lokalsender Radio Bochum, 98,5 meldet: „Immer mehr Bochumer treten aus der katholischen Kirche aus. Allein im März waren es 125, geht es aus Zahlen des Amtsgerichts hervor. Auffällig ist dabei, dass die Austritte aus der katholischen Kirche nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle zunehmen. Im Januar traten 69 Katholiken in Bochum aus, im Februar 38 und im März dann 125. Die Austrittszahlen aus der evangelischen Kirche sind in diesem Jahr konstant. Sie liegen monatlich bei etwa 50.“  Im Amtsgericht ist ausgeschildert, wo im vorderen Gebäudeteil in der 2. Etage der Austritt vollzogen werden kann. Hierzu sind ein gültiger Personalausweis und 30 Euro erforderlich. Wer ausgetreten ist, erhält dann eine Urkunde zugeschickt, mit der im Bürgerbüro der Stadt dann festgestellt werden kann, dass zukünftig keine Kirchensteuern mehr zu entrichten sind. Wer nicht nur Geld sparen will, sondern auch anti-klerikal aktiv werden will, sollte sich Freitag, 23. April ab 19:00 Uhr freihalten. Dann trifft sich in der Kneipe im Bahnhof Langendreer der Stammtisch der Konfessionsfreien und AtheistInnen.


Donnerstag 08.04.10, 21:00 Uhr

„Fischgericht“ im Figurentheater Kolleg

Désirée Baier verspricht für Montag, den 12. April um 19 Uhr im Figurentheater Kolleg, Hohe Eiche 27 in Langendreer einen skurrile Theaterabend. Sie will zeigen, dass Figurentheater für Erwachsene geeignet ist und präsentiert ein besonderes „Fischgericht“: »Eine Gabel, die spricht, ein Messer, das rapt und das ganze Meer samt Seejungfrau in einem Cognacglas. In dem Figurentheaterstück muss Luise den Tisch decken. Sie schüttetet Wasser in ein Cognacglas, das zum Meer wird, die Reise durch ihre eigene Fantasie beginnt. Sie springt in das Glas und wird zur Seejungfrau. Doch die Seejungfrau möchte nichts lieber als die Menschenwelt kennen lernen. Auf ihrem Weg trifft sie auf die unterschiedlichsten Figuren von der Tradition über den Stolz bis zur Liebe.«


Donnerstag 08.04.10, 16:00 Uhr
Undercover-Autor Markus Breitscheidel liest im Bergbaumuseum

Arm durch Arbeit


Am Mittwoch, dem 14. April liest Markus Breitscheidel ab 19 Uhr im Bergbaumuseum aus seinem Buch „Arm durch Arbeit“. Breitscheidel arbeitete über ein Jahr undercover in verschiedenen Jobs im Niedriglohnsektor. Heraus kam ein Aufsehen erregender Bericht über das Leben am Existenzlimit. Der Autor diskutiert anschließend unter anderem mit den Bundestagsabgeordneten Katja Kipping und Klaus Ernst von der Linksfraktion. Katja Kipping ist Vorsitzende des Ausschusses Arbeit und Soziales im Bundestag. Klaus Ernst ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender und ist seit langem 1. Bevollmächtigter bei der IG Metall in Schweinfurt. Auf dem Podium werden außerdem die Landesprecherin Der Linken Katharina Schwabedissen und die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen sitzen. Die Fraktion Die Linke im Bundestag hat Breitscheidel zu dieser Veranstaltung nach Bochum eingeladen. Der Eintritt ist frei.


Donnerstag 08.04.10, 15:00 Uhr
Der DGB zur Ausbildungsplatzsituation:

Ein Drittel ist unversorgt

Aus Anlass der Veröffentlichung der aktuellen März-Daten der Bundesagentur für Arbeit zur Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt sieht der DGB-Regionsvorsitzende Michael Hermund keinerlei Ansatzpunkt zur Entwarnung für die Lage auf dem Ausbildungsmarkt. In Bochum ist zwar die Zahl der BewerberInnen für Berufsausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr von 3.273 auf 3.004 gesunken. Die Zahl der noch unversorgten BewerberInnen ist jedoch von 1.935 im vergangenen Jahr auf jetzt 2.004 gestiegen. Die Zahl der bei der Agentur gemeldeten BewerberInnen hat sich in Westdeutschland um 2 % auf 324.400 erhöht und übersteigt damit die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 49.200. Die Lücke ist geringer als ein Jahr zuvor (57.500). Doch macht sich bemerkbar, dass viele Jugendliche angesichts der wirtschaftlich schwierigen Situation länger im Schulsystem verbleiben und höhere Schulabschlüsse anstreben oder ein Studium aufnehmen. mehr…


Donnerstag 08.04.10, 08:00 Uhr
Ergebnisse und Perspektiven der Mali-Solidarität

„Wir brauchen Trinkwasser….“

Am Donnerstag, den 15. April berichtet um 19.30 Uhr eine Reisegruppe der Humanitären Cubahilfe/Aktion pro Afrika im Bahnhof Langendreer über ihre Eindrücke vom Februar diesen Jahres: »Wir haben viel Aufbruchstimmung erlebt, Menschen, die sich aus den Fesseln der Armut befreien wollen und die wir unterstützen bei ihrem Engagement für eine bessere Zukunft. Unser Projekt in Djigué (Foto) versorgt inzwischen 1000 Menschen mit Trinkwasser und liefert genügend für die Bewässerung des 2 ha großen Gartens der Frauen. Doch in den Nachbardörfern ist die Situation dramatisch. mehr…


Donnerstag 08.04.10, 08:00 Uhr
Klaus der Geiger in Dahlhausen

Wir kennen alle das Paradies

Am Sonntag, den 11. April, gibt es um 17 Uhr im Bahnhof Dahlhausen eine Musikalische Lesung mit Klaus dem Geiger.  Er ist wohl Deutschlands bekanntester Straßenmusiker. In der Einladung heißt es: »Er ist eine Institution, eine Erscheinung. Hier und da ist er in der Fußgängerzone, auf Konzerten und Demonstrationen zu erleben. Klaus der Geiger lebt in Köln, aus dessen Stadtbild er wohl kaum wegzudenken ist. Er ist 68 Jahre alt und absolut jung geblieben. „Wir kennen alle das Paradies“ ist eine Sammlung seiner wichtigsten Liedtexte. Das Taschenbuch zeichnet anhand seiner Biografie mit Fotos und Hintergründen das Bild eines „alt-68ers“ der bis heute seine Überzeugung lebt. mehr…


Donnerstag 08.04.10, 07:00 Uhr
Vortrag über Schimmelpilz im Wohnraum:

Klein aber gemein

Am Dienstag, den 13. April findet um 19.00 Uhr im Frauengesundheitszentrum in der Alsenstraße 27 ein Vortrag statt mit dem Titel: „Klein aber gemein – Schimmelpilz im Wohnraum“. Referentin ist die  Dipl. Biologin und Baubiologin Lydia Churs. Diese Informationsveranstaltung beschäftigt sich mit Schimmelpilzquellen im Wohnraum. Wie entsteht Schimmelpilz in Wohnungen? Es wird den Fragen nachgegangen: „Wie kann ich unterscheiden, ob der Schimmelpilz durch bauliche Mängel oder durch mein eigenes unabsichtliches Verhalten entsteht, und wie gefährlich ist Schimmelpilz eigentlich wirklich? Wie kann ich selber die gesundheitliche Situation in meiner Wohnung verändern und wofür sollte ich eine/n Sachkundige/n beauftrage?“


Mittwoch 07.04.10, 18:15 Uhr

Film gegen Genitalverstümmelung


Am 15. April um 19 Uhr zeigt das Bochumer Frauenarchiv Leihse den preisgekrönten Spielfilm „Moolaadé“. Regisseur Ousmane Sembene erzählt darin die bewegende Geschichte afrikanischer Dorfbewohnerinnen, die sich gegen Genitalverstümmelung zur Wehr setzen. Der Eintritt ist frei, die Filmvorführung ist eine Veranstaltung für Frauen. Plätze können unter frauenarchiv@rub.de reseviert werden. Das Frauenarchiv Leihse befindet sich auf dem Campus der Ruhr-Universität im Forum Nord-Ost (von der U35 kommend links neben der Universitätsbibliothek), Etage 02, Raum 15.


Mittwoch 07.04.10, 18:00 Uhr
Ver-di Landesvorsitzende Diane Tigges-Brünger referiert in der VHS:

Arm trotz Arbeit

Eine Diskussionsveranstaltung mit dem Thema „Arm trotz Arbeit“ bietet Arbeit und Leben Bochum am Mittwoch, den 14. April, um 18.00 Uhr in der Volkshochschule im Raum 039 an. Als Referentin wird die ver-di Landesvorsitzende NRW, Diane Tigges-Brünger, der Frage nachgehen: „Viele Menschen sind arm obwohl sie arbeiten. Woher kommt es, dass immer mehr Menschen von ihrer Arbeit nicht ordentlich leben können und was können wir tun, um Altersarmut zu verhindern.“ Auch in Bochum müssen schließlich immer mehr Menschen trotz Arbeit aufstockende Sozialleistungen beantragen.


Mittwoch 07.04.10, 16:15 Uhr

Das Anti-Atom-Plenum Bochum ruft für den kommenden Samstag, den 10. April, um 11.00 Uhr zur „Schrankendemo“ in Duisburg-Wanheim,  Friemersheimer Strasse auf. Der Protest richtet sich einerseits gegen die langen Wartezeiten an den Schranken aber auch gegen die Gesellschaft für Nuklear Service GmbH  (GNS) und deren geplante Atomtransporte von Duisburg nach Ahaus. Die GNS betreibt in Wanheim eine Anlage zum Zwischenlagern und Verpacken von Atommüll. Das ganze läuft völlig ungesichert in einer Halle mitten in einem Wohngebiet. Der hier zerkleinerte und verpackte Atommüll soll dann in Ahaus gelagert werden. Vor allem erinnert das Bochumer Anti-Atom-Plenum an die Atomausstiegsdemo am 24. April in Ahaus. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Von Bochum wird um 10.30 Uhr ein Bus vom Busbahnhof nach Ahaus fahren. Die Karten kosten 10 Euro und können bei Ahaus[at]bo-alternativ.de bestellt werden. Gleichzeitig wird voraussichtlich auch ein Bus der Bochumer Grünen vom Rathaus aus nach Ahaus fahren.


Mittwoch 07.04.10, 16:00 Uhr

Die biologische Vielfalt erhalten

Die Stadt Bochum soll dem Bündnis für „Biologische Vielfalt“ beitreten, dafür spricht sich die Soziale Liste im Rat aus. Ziel dieses Bündnisses sei es, gemeinsame Wege zu suchen, die biologische Vielfalt zu erhalten. Dafür „sollen Grün- und Freiflächen geschaffen, der Arten- und Biotopschutz ausgebaut, sowie eine nachhaltige Nutzung von umweltverträglichen Formen der Land- und vor allem der (kommunalen) Forstwirtschaft betrieben werden.“ mehr…


Mittwoch 07.04.10, 07:00 Uhr

Compania Bataclan in der Werkstadt

Am Samstag, den 10. April wandert Radio El Zapote nach Witten aus. Mit der Compania Bataclan gibt es um 20.00 Uhr einen Auftritt in der Werkstadt, Mannesmannstr. 6. In der Ankündigung heißt es: »Seit nun fast 3 Jahren besteht die Compania Bataclan, ein 7-köpfiges Kollektiv aus Bochum, Witten, Dortmund, Fröndenberg und bringt Freude über die Menschen. Ende 2009 wurde ihre Live-CD mit Aufnahmen vom JuicyBeats-Festival in Dortmund, Bahnhof-Bochum-Langendreer und Nexus/Braunschweig in Eigenregie heraus gebracht, im gleichen Kontext wie sie alles selbst organisieren, die nun auch in Witten präsentiert wird. mehr…


Dienstag 06.04.10, 15:00 Uhr
Spendenaufruf für die chilenischen Erdbebenopfer

Chile: Erdbeben und Armut

In den frühen Morgenstunden des 27. Februar erschütterte ein Erdbeben weite Teile Chiles (wo ca. 80 % der Bevölkerung lebt). Das Beben hatte eine Stärke von 8,8 Mw auf der Momenten-Magnituden-Skala und war das stärkste Erdbeben in Chile seit fast 50 Jahren und das fünftstärkste Beben, das weltweit seit Beginn der seismischen Aufzeichnungen im Jahr 1900 je gemessen wurde. Mehrere hundert Menschen kamen dabei zu Tode. Das Beben ließ ganze Städte in Trümmern zurück, Hunderttausende wurden obdachlos. Die Grundversorgung im Krisengebiet ist zusammengebrochen und in weiten Teilen nach wie vor nicht wiederhergestellt. Viele BochumerInnen haben sich besorgt bei ihren chilenischen FreundInnen erkundigt, die während der Diktatur nach Deutschland geflüchtet waren, wie sie helfen können. Pedro Holz und Isabel Carcamo haben ein konkretes Projekt vorgeschlagen, dass auch von der Redaktion von bo-alternativ.de unterstützt wird. Ansprechpartner ist der Nachbarschaftsrat von „El estero de Pencahue“. Dies ist ein ländliches Gebiet, aus dem Isabel Caracamo kommt und bei dem sie auch dafür sorgen kann, dass Spendengelder direkt bei den Opfern ankommen. Von den 61 Mitgliedern des Nachbarschaftsrates können nur 5 ihre Häuser normal bewohnen. Lebensmittelhilfe ist dringend erforderlich. Der Winter steht vor der Tür. Nähere Infos sind im Spendenaufruf zu finden.


Montag 05.04.10, 21:00 Uhr

Fetter Solibrunch von food-not-bombs

Am 11. April geht gibt es um 11.30 Uhr im SZ Bochum zum dritten Mal „einen fetten Solibrunch“ von food-not-bombs-bochum. In der Einladung heißt es: „Diesmal geht ein Teil des Erlöses an food-not-bombs selber, um weiter und vor allem mehr Aktionen durchführen zu können. Der andere Teil ist für die Kletterwand-Gruppe im AZ-Mülheim, ein gut besuchtes Projekt, das jeden Dienstag ab 19 Uhr für alle und umsonst stattfindet. Damit das so bleibt und um die geplante Neugestaltung der Kletterwand im April [zu der alle herzlich eingeladen sind] verwirklichen zu können, ist deine tatkräftige Unterstützung erforderlich. Wie bei den letzten Malen gibt es ein veganes Buffet, unter anderem Kuchen, warme Speisen, Salate und die Kaffeebar. Los geht’s so um 11:30 Uhr. Falls du Lust hast, etwas beizusteuern, freuen wir uns über deine mitgebrachten Köstlichkeiten.“


Montag 05.04.10, 18:00 Uhr

Soziale Kämpfe in Südafrika

Am Mittwoch, dem 7. April findet um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer eine Informationsveranstaltung über Kämpfe gegen Zwangsräumungen, Wasserprivatisierung und andere Folgen von Gentrifizierung vor dem FIFA-Turnier im Herrenfußball statt. In der Einladung heißt es: »Mit der Abschaffung der Apartheid 1994 wurde nicht nur die Hoffnung auf Demokratie und Freiheit verbunden, sondern auch die auf soziale Gerechtigkeit. Menschen mit schwarzer und weißer Hautfarbe sind seitdem gleichgestellt, aber noch lebt der überwiegende Teil der schwarzen Bevölkerung in großer Armut. In dieser Situation entstehen in Südafrika neue soziale Bewegungen. Die älteste dieser „Nach-Apartheid-Basisgruppen“ ist die Western Cape Anti-Eviction Campaign (AEC), die v.a. gegen Räumungen und Wasserprivatisierung kämpft und ganz praktisch Stromversorgung sichert. mehr…


Montag 05.04.10, 14:00 Uhr

Friedensbewegung braucht langen Atem 1

Zum Auftakt der letzten Etappe des Ostermarsches erinnerte Felix Oekentorp (Foto links) von der DFG – VK heute Vormittag an die Geschichte der atomaren Aufrüstung und an das bisherige Scheitern der Abrüstungsverpflichtung des Atomwaffensperrvertrages. Er äußerte sich aber optimistisch, dass nun erstmals eine ganze Reihe von Signalen in Richtung nuklearer Abrüstung zu erkennen seien. Seine Rede im Wortlaut. Klaus Kunold (Foto), Jahrgang 1931, von der VVN -BdA blickte zurück auf 50 Jahre Ostermarschbewegung. Er habe sich vor 50 Jahren sicherlich nicht vorstellen können, dass er heute in Bochum-Werne stehen würde und die Forderungen von damals noch heute aktuell seien: Atomraketen verschrotten. Sein Fazit auch mit Blick auf die deutsche Kriegsbeteiligung in Afghanistan: Die Friedensbewegung braucht einen langen Atem.


Ostermarsch Ruhr, Bochum-Wattenscheid 04.04.2010
Sonntag 04.04.10, 20:00 Uhr

Rede von Sevim Dagdelen, MdB Die Linke

Liebe Freundinnen und Freunde des Friedens, Liebe Anwesende,
in den letzten zwei Tagen haben wir es wieder bitter vor Augen geführt bekommen. In Afghanistan wird Krieg geführt und Deutschland ist mittendrinnen. Vorgestern kamen drei Bundeswehrsoldaten „im Gefecht“ -wie es heisst- um. Gestern töteten Bundeswehrsoldaten „aus Versehen“ -wie es heisst- fünf afghanische Soldaten. Wir wollen, dass dieser Krieg beendet wird und dass das Töten und getötet werden endlich aufhört. Deshalb fordern wir den sofortigen Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan und die Beendigung aller deutschen Unterstützungsleistungen! Damit dieser Krieg ein rasches Ende findet! Kundus ist überall.
Liebe Freundinnen und Freunde, wofür wird dieser Krieg geführt?
Wir haben viele Begründungen gehört, die allesamt infame Lügen waren. Es hieß, man wolle mittels Krieg die Frauen befreien und Demokratie bringen. -Als wenn das Töten von Menschen das Retten von Menschen sei. Als wäre das Bomben von Menschen das Befreien von Menschen. Mittlerweile ist klar, dass man in Afghanistan dabei ist, eine Diktatur zu errichten, in der Kriegsverbrecher, Drogenbarone und Warlords das Sagen haben. Dass die ungebrochene Unterdrückung der Frauen mittlerweile verschärft wird durch die Vergewaltigungen und die allgemeine Unsicherheit, die Kriege und internationale Besatzungen mit sich bringen. Dass viele afghanischen Frauen immer noch die Burka tragen, nun aber ihre Männer und Söhne verloren haben und in den Trümmern ihrer Häuser sitzen. Jetzt heißt es, man müsse in Afghanistan bleiben und die Truppen sogar noch aufstocken, um einen Bürgerkrieg zu verhindern. Dabei herrscht in Afghanistan schon Bürgerkrieg und wird durch Deutschland und die NATO immer weiter angeheizt.
Die NATO und Deutschland bilden hunderttausende junger Männer in Afghanistan an der Waffe aus und erklären sie zu Soldaten und Polizisten. Sie schicken diese Menschen ins Gefecht, die nicht einmal Lesen oder Schreiben können. Selbst die Gewerkschaft der Polizei will keine Polizei mehr in den Krieg und für den Krieg in Afghanistan ausbilden. Die Desertionsquote bei dieser Ausbildung in Afghanistan liegt bei 40%. Oft nehmen die ausgebildeten afghanischen Sicherheitskräfte noch ihre Waffen und Uniformen mit. Das heißt die NATO und Deutschland bilden auch noch ihre eigenen Gegner aus. Finanziert aus deutschen Entwicklungshilfegeldern. Das nennt man dann „zivilen Wiederaufbau“. Es gibt keinen zivilen Aufbau! Wer davon spricht der lügt doch einfach nur! Deutschland und die NATO bauen Milizen auf und paktieren mit diesen. Sie bezahlen Warlords für den Schutz ihrer Feldlager und den sicheren Transport ihrer Ausrüstung.
Sagen wir NEIN zur Legende vom zivilen Wiederaufbau. Die Polizeiausbildung gehört schlicht zur Kriegsführung. Das ist die Realität, die aus gutem Grund Merkel, Westerwelle aber auch SPD und GRÜNE einfach verschweigen. Und wer nun noch immer von „Abzugsperspektive“ schwafelt -will doch nur Sand in unsere Augen streuen. Im afghanischen Bürgerkrieg sollen mehr Afghanen Afghanen töten. Nichts anderes ist unter der „Afghanisierung des Krieges“ und unter der neuen NATO-Strategie zu verstehen. Sagen wir NEIN zu diesen zynischen und mörderischen Kriegsspielen.
Statt einer Afghanisierung des Krieges brauchen wir eine Afghanisierung des Friedens!
Liebe Freundinnen und Freunde, wofür wird dieser Krieg nun wirklich geführt, von dem mittlerweile alle wissen, dass er nicht gewonnen werden kann?
Er wird geführt für den Fortbestand der NATO. Er wird darum geführt, dass die NATO auch weiterhin „glaubwürdig“ ist. Dass die NATO auch weiterhin „glaubwürdig“ drohen kann, die Vorherrschaft des Westens notfalls auch mit der Waffe aufrecht zu erhalten und durchzusetzen. Liebe Freundinnen und Freunde, wir können nicht akzeptieren, dass für solch abscheuliche Ziele afghanische Männer, Frauen und Kinder sterben müssen. Wir können auch nicht akzeptieren, dass für solche Ziele deutsche, amerikanische und nepalesische Soldaten sterben müssen. Wir werden nicht akzeptieren, dass für solche Ziele Krieg geführt wird. Die Bundeswehr muss raus aus Afghanistan! Die NATO muss aufgelöst werden.
Liebe Freundinnen und Freunde, wie wird dieser Krieg geführt?
Letzte Woche wurden einige Zahlen veröffentlicht. Auch nach den geschönten Rechnungen der Bundesregierung hat der Afghanistankrieg über eine Milliarde Euro gekostet. Die USA haben in Irak und Afghanistan mittlerweile über 5.000 Soldaten verloren. Doch die Hauptlast des Krieges trägt natürlich die Bevölkerung in Afghanistan. Die UN-Mission in Afghanistan hat allein 2009 2.500 zivile Opfer registriert; doch diese Zahl ist viel zu niedrig. Durch den Krieg leiden die Menschen an Unterernährung und sterben Kinder an vermeidbaren Krankheiten. Auch die zahlreichen Söldner der NATO sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Und alleine von den sogenannten afghanischen Polizisten sollen im vergangenen Jahr 1.500 ums Leben gekommen sein.
Neben dieser „Afghanisierung des Krieges“ besteht die NATO-Strategie vor allem in gezielten Tötungen. Gezielte Tötungen durch unbemannte Flugzeuge werden von den USA in Afghanistan und am angrenzenden Pakistan mit zahlreichen zivilen Opfern angewandt. Auch das von Oberst Klein formulierte Ziel des Bombenangriffs vom 4. September 2009 bei Kundus bestand darin, möglichst viele der Aufständischen zu „vernichten“. Dass ein deutscher Soldat wieder die „Vernichtung“ von Menschen anordnet, sollte allein schon Grund für Deutschland sein, seine Truppen sofort abzuziehen und in sich zu gehen, wie es so weit kommen konnte!
Ihr seht, dieser Krieg – obwohl er von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird – hat Deutschland verändert. In Deutschland wurde der Quasi-Verteidigungsfall ausgerufen, der Bundeswehreinsatz im Inneren vorbereitet. Im Schatten von selbstverursachtem Krieg und Terror arbeiten deutsche Geheimdienste, deutsche Polizei und die Bundeswehr im In- und Ausland wieder eng zusammen. Die Siegermächte des zweiten Weltkrieges hatten dies in ihrem alliierten Polizeibrief als Bedingung für einen neuen deutschen Staat für immer untersagt, damit es nie wieder zu einer Machtkonzentration wie im Reichssicherheitshauptamt kommen könne. Heute haben wir das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum, Nacktscanner und – nach wie vor – die Vorratsdatenspeicherung. Wir wissen, dass diese Totalüberwachung mit dem Krieg in Afghanistan zusammenhängt und wir lehnen diese Totalüberwachung ab! Wir sagen NEIN zur Aggression nach außen sowie nach innen! Die Lehre aus dem Deutschen Faschismus war Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Doch auch in anderer Hinsicht hat sich Deutschland durch den Afghanistankrieg verändert. Denn die Bundesregierung und die Bundeswehr müssen sich immer stärker um die Akzeptanz und die RekrutInnen für diesen und andere Kriege bemühen. Unterstützung erhält sie dabei von der deutschen Wirtschaft, die versucht, dieses Ansinnen im Rahmen des Celler Trialogs – initiiert von Commerzbank und der ersten Panzerdivision des Heeres – zu unterstützen. Dass die Bundeswehr Stiftungsproffessuren an Universitäten unterhält, angehende Lehrer in „politischer Bildung“ schult und selbst Jugendoffiziere auf Ausbildungsmessen und in die Klassenzimmer schickt ist unerträglich. Die Bundeswehr hat an Universitäten und Schulen nicht zu suchen. Nehmt Eure blutverschmierten Hände von unseren Kindern!
Und liebe Freundinnen und Freunde, in diesen Tagen hat die Kriegspropaganda nicht nur in Afghanistan Konjunktur. Gegenwärtig drohen die USA und Israel unverhohlen mit einem Militärschlag gegen den Iran. Hunderttausende Tote drohen bei einem Angriff auf den Iran. Der nächste Schritt für einen solchen Angriff sind die aktuell von Deutschland, der EU, USA und Israel geforderten härteren Sanktionen. Die Abgeordneten der Grünen, SPD, FDP und CDU/CSU im Bundestag signalisieren bei jeder Gelegenheit ihre Unterstützung für die Sanktionen und einen Angriff. Sie beteiligen sich an den Lügen und der Dämonisierung des Iran. Wer sich anschaut wie im bezug auf den Iran gelogen wird, dass sich die Balken biegen, der kann sich nur an die Vorzeit des Irakkriegs erinnern. Wir erinnern uns an Collin Powells tolldreiste Show im UN-Sicherheitsrat mit den „weapons of mass destruction“ – immer schärfere Sanktionen bis zum völkerrechtswidrigen Krieg. Saddam Huessein, der neue Hitler. Und jetzt der Iran.
Die Gefahr eines weiteren Krieges im Nahen Osten und eines Flächenbrandes ist akut und wir müssen bei jeder Gelegenheit klar stellen, dass es einen solchen Krieg mit uns nicht geben wird. Wir müssen NEIN sagen zu dieser Kriegspropaganda. Wir sagen NEIN zu ihren Kriegslügen Frau Merkel und Herr Westerwelle! Wir haben genug von ihren Fabriken der Wirklichkeit! Sie haben uns nicht mehr als Krieg und Elend zu bieten.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Alle Umfragen -nicht nur in Deutschland- zeigen, die Bevölkerung lässt sich nicht beirren. Die Ablehnung gegen Krieg steht. Die Skepsis wächst bei vielen. Sie glauben nicht mehr, dass wir Demokratie und Frauenrechte am Hindukusch verteidigen, während die Bundesregierung eine monarchistische Diktatur in Saudi-Arabien hochrüstet und beste Handelsbeziehungen mit diesen pflegt, wo Frauen noch nicht einmal Autofahren dürfen. Viele glauben ihnen nicht mehr. Der Undemokrat Niebel sollte statt mehr Rückhalt für den Krieg einzufordern, den Willen der Mehrheit der Bevölkerung respektieren und endlich die Konsequenzen ziehen!
Also, Stehen wir auf! So wie heute.
Sorgen wir dafür, dass es mehr werden, die ihnen und ihren Kriegslügen nicht glauben.
Krieg bedeutet Zerstörung und Tod. Krieg bedeutet Angst und Gewalt. Krieg bedeutet Elend und Flucht. Er bedeutet Vernichtung von Umwelt, Natur und menschlichen Lebensgrundlagen. So darf es nicht mehr weitergehen. Wir müssen statt in immer mehr Krieg, endlich anfangen in den Frieden zu investieren liebe Freundinnen und Freunde.
Der Krieg in Afghanistan muss sofort beendet werden.
Die Bundeswehr muss raus aus Afghanistan!
Ich danke für eure Aufmerksamkeit.


Sonntag 04.04.10, 20:00 Uhr

Militärforschung an der Ruhr-Uni

Ostermarsch per Rad im Regen

Ostermarsch per Rad im Regen

Die heutige Ostermarschetappe führte per Fahrrad von Essen über Gelsenkirchen nach Wattenscheid. In einer Rede forderte die Linke Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Sie sagte u. a.: »Wofür wird dieser Krieg nun wirklich geführt, von dem mittlerweile alle wissen, dass er nicht gewonnen werden kann? Er wird geführt für den Fortbestand der NATO. Er wird darum geführt, dass die NATO auch weiterhin „glaubwürdig“ ist. Dass die NATO auch weiterhin „glaubwürdig“ drohen kann, die Vorherrschaft des Westens notfalls auch mit der Waffe aufrecht zu erhalten und durchzusetzen.« Die Rede im Wortlaut. Von Wattenscheid führte der Ostermarsch über Herne nach Bochum Langendreer. Im Bahnhof Langendreer referierte dann Peer Heinelt über die Militarisierung der Gesellschaft durch so genannte zivil-militärische Zusammenarbeit. Er stellte u. a. eine „Katastrophenschutzübung“ vor, die im Januar in NRW unter wesentlicher Beteiligung der Bundeswehr durchgeführt wurde. Er nannte mehrere Bereiche, in denen an der Ruhr-Uni Kriegsforschung betrieben wird. Der Vortrag wird – sobald das Manuskript vorliegt – an dieser Stelle im Wortlaut veröffentlicht.


Samstag 03.04.10, 17:00 Uhr

Zivil-militärische Zusammenarbeit

Am morgigen Ostersonntag, findet – als Abschluss der Ostermarschetappe – ab 16.00 im Bahnhof Langendreer eine Veranstaltung mit dem Konkret- und Junge Welt -Autor Peer Heinelt statt. Er wird einen Vortrag zum Thema „Zivil-militärische Zusammenarbeit“ halten. Dabei wird er die derzeit stattfindende militärische Durchdringung aller gesellschaftlichen Bereiche – vom Katastrophenschutz über das Gesundheitswesen und die sog. Entwicklungshilfe bis zu den Bildungsinstitutionen und zur Sportförderung – beschreiben. Sein aktueller Beitrag in der April-Ausgabe der konkret „Erhebliche Umsätze – Entwicklungsminister Dirk Niebel bringt den Zweck seines Amtes auf den Punkt“ ist nicht online zu finden. Zwei Beiträge, die er kürzlich in der jungen Welt über »Zivil-militärische Zusammenarbeit« an bundesdeutschen Hochschulen veröffentlicht hat, sind elektronisch abrufbar: Unis auf Kriegskurs und Besatzungswissenschaft.


Samstag 03.04.10, 08:30 Uhr
Vor 65 Jahre: Befreiung von Faschismus und Krieg

Erinnerung an Gestapo-Morde 1

Am Freitag, den 9. April, um 17:00 Uhr lädt die VVN -BdA am Haupteingang des Stadtparks in der Bergstraße zu einer Gedenkveranstaltung an die Befreiung von Faschismus und Krieg vor 65 Jahren ein. In der Einladung heißt es: „Am Haupteingang des Bochumer Stadtparks erinnert seit zwei Jahren eine Gedenktafel an die Ermordung von politischen Häftlingen und Zwangsarbeitern wenige Tage vor dem Ende von Krieg und der Naziherrschaft 1945. Die Gestapo (Geheime Staatspolizei), die damals ihren Sitz in einer beschlagnahmten Villa auf der Bergstraße 76 hatte, erschoss allein hier, wenige Stunden vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, 20 Menschen und verscharrten diese in Bombentrichtern im Stadtpark. Nach der Befreiung von Faschismus und Krieg im Mai 1945 wurden die Leichen ausgegraben und auf dem Friedhof am Freigrafendamm beerdigt. Auf Initiative der VVN-Bund der Antifaschisten stellte die Stadt Bochum 2008 die durch Spendengeldern finanzierte Tafel auf.“