Freitag 30.04.10, 13:00 Uhr

Streikaktionen an den Schulen


Die Stadtverbände Dortmund und Bochum der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rufen am Dienstag , den 4 Mai, zu einer Streikversammlung ab 9.00 Uhr im Jahrhunderthaus in Bochum, Alleestraße 80 auf. Von dort geht es ab 11.15 Uhr in einem Demonstrationszug zum Husemannplatz in der Bochumer Innenstadt. Dort wird ab 12.00 Uhr eine Protestkundgebung stattfinden, auf der die stellvertretende Landesvorsitzende der GEW NRW Dorothea Schäfer sprechen wird. An diesen Aktionen in Bochum werden Teilnehmer aus dem gesamten Regierungsbezirk Arnsberg erwartet. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes befinden sich derzeit in einer Tarifauseinandersetzung um die richtige Eingruppierung und damit die gerechte Bezahlung der Angestellten in den Ländern. Innerhalb dieser Verhandlungen geht es auch erstmals in der Geschichte des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst um die Eingruppierung der Lehrkräfte und Sozialpädagogen an Schulen. Dies ist, historisch bedingt, bisher von den Ländern ohne Beteiligung der Gewerkschaften einseitig geregelt worden. Von den Tarifverhandlungen sind allein in NRW über 36.000 Angestellte unmittelbar betroffen.
„Die unterschiedliche Bezahlung unter den Schulformen muss ein Ende finden,“ fordert Jochen Bauer, selbst Tarifbeschäftigter und im Leitungsteam der GEW Bochum. „Zurzeit gilt immer noch der Satz: Kleine Kinder kleines Geld, große Kinder großes Geld.“ Die GEW will bei diesen Tarifverhandlungen eine einheitliche Eingruppierung aller Lehrkräfte unabhängig von der Schulform durchsetzen. Entsprechend den üblichen Konditionen des öffentlichen Dienstes bedeute dies eine anfängliche Eingruppierung in die Stufe EG 14. Die Tarifbeschäftigten hätten je nach bisherigen schulformspezifischen Status zwischen 350 € und 800 € mehr Bruttogehalt. Damit würde auch die Schere der unterschiedlichen Bezahlung zwischen verbeamteten und angestellten Lehrkräften für einen großen Teil der Beschäftigten weiter geschlossen.
Nachdem die Verhandlungen schon Ende September begonnen haben, stellt sich nun heraus, dass die Arbeitgeber an keinem Abschluss interessiert sind. Weil die Arbeitgeberseite weiterhin blockiert, bereitet die GEW NRW gemeinsam mit der Tarifunion in zehn Städten in NRW für den 4. Mai Streikkundgebungen und Protestaktionen vor.
„Die Ausbildung zum Lehrerberuf ist anspruchsvoller und die Tätigkeit schwieriger geworden. Die Erwartungen von Eltern und Gesellschaft an die Lehrerschaft sind hoch. Die muss sich auch in einer gerechten Bezahlung niederschlagen,“ begründet Jochen Bauer die Streik- und Protestaktionen.