Archiv für den Monat: Januar 2010


Donnerstag 07.01.10, 17:00 Uhr
Was WissenschaftlerInnen alles rausbekommen:

Reiche leben besser

WissenschaftlerInnen der Ruhr-Uni und der Uni Duisburg-Essen haben untersucht, wer im Ruhrgebiet unter welchen Umweltbelastungen leben muss. »Kinder aus Familien, deren Eltern einen niedrigen Bildungsstand haben, arbeitslos oder arm sind, sind häufiger einer starken Luftverschmutzung ausgesetzt als andere und leben öfter in ungünstigen Wohnverhältnissen. „Es ist ganz einfach“, sagt Prof. Wilhelm: „Wer es sich leisten kann, zieht aus den Gegenden mit starker Luftverschmutzung in direkter Nachbarschaft zum Werk weg. Die, die es sich nicht leisten können, sind die, die zurückbleiben.“« Dieses Ergebnis stellt die Ruhr-Uni in einem Beitrag in ihrem aktuellen Wissenschaftsmagazin Rubin vor.


Mittwoch 06.01.10, 13:00 Uhr

Leerstände und Winterpflichten 2

Der Bochumer Mieterverein schreibt: »Der Energiedienstleisters Techem und des Bonner Marktforschungsinstituts empirica haben ermittelt, dass im Jahre 2008 in Bochum 3,0 Prozent aller Geschosswohnungen leer standen. Nach der Gemeinschaftsstudie sind damit rund 4.500 der insgesamt 148.734 vermarktbaren Geschosswohnungen vom Leerstand betroffen. Bochum liegt mit dieser Quote unter 100 ausgewerteten deutschen Städten auf dem 56. Platz. Insgesamt standen in Deutschland rund 780.000 Wohnungen leer – eine Quote von 3,7 %. Nach Einschätzung des Mietervereins ist eine Leerstandsquote von 3 Prozent nicht problematisch. Sie entspricht im Gegegnteil genau der für einen funktionierenden Wohnungsmarkt empfohlenen Fluktuationsreserve. Probleme kann es jedoch in Einzelfällen geben, wenn eine oder gar mehrere Wohnungen im Hause leer stehen – besonders im Winter. mehr…


Mittwoch 06.01.10, 07:00 Uhr

Neujahrsempfang der Sozialen Bewegung

Bereits zum sechsten Mal findet am Sonntag, dem 17. Januar 2010 ab 11.00 Uhr im Kultur-Bahnhof Langendreer ein Neujahrsempfang verschiedener Gruppen aus der sozialen Bewegung in Bochum statt. Auf Initiative des Friedensplenums laden diesmal ein: Attac, Attac-Campus, Bahnhof Langendreer, BI gegen die DüBoDo, Bochumer Sozialforum, DFG-VK, Frauen für den Frieden, Humanitäre Cuba Hilfe, Medizinische Flüchtlings- hilfe, Soziales Zentrum und VVN – BdA. Mit Bildern, Filmen und Geschichten soll vor Augen und Ohren geführt werden, was sich im Jahr 2009 in Bochum sozial bewegt hat. Der Brunch bietet wieder Gelegenheit, völlig losgelöst von irgendeiner politischen Tagesordnung zu plaudern, das reichhaltige Buffet zu genießen, Huggy am Piano zu lauschen und dabei Kraft zu sammeln und Ideen auszutauschen für viel Bewegung im Jahr 2010.


Dienstag 05.01.10, 20:00 Uhr

Ungeschönte Zahlen der Arbeitsagentur

Wie an dieser Stelle in der Meldung über die Massenarbeitslosigkeit im Dezember beschrieben hat die Arbeitsagentur in  ihrem Arbeitsmarktreport Dezember im Gegensatz zum Vormonat nicht darüber informiert, wie die ungeschönten Zahlen sind. Auf Nachfrage erhielt die Redaktion aber sofort die entsprechenden Zahlen zugeschickt: Während die offizielle Zahl der Arbeitslosen mit 28.495 für Bochum und Herne angegeben wird, zeigt diese Statistik, dass die Zahl eigentlich 36.505 lauten müsste, wenn alle Leute mit Ein-Euro-Jobs, TeilnehmerInnen in beruflichen Eingliederungs- oder Trainingsmaßnahmen, Weiterbildungsmaßnahmen, Maßnahmen der Beschäftigungsförderung bzw. in Programmen zur geförderten Selbständigkeit oder alle diejenigen, die von Vorruhestandsregelung betroffen sind oder einen ähnlichen Status bekleiden, mit gezählt würden. Die ungeschönte Statistik der Arbeitsagentur für Bochum und Herne.
Nicht erfasst in diesen offiziellen Zahlen sind einige Tausend Menschen, die sich nicht den Schikanen der Behörden aussetzen wollen, sich nicht arbeitslos melden und von Gelegenheitsjobs leben.


Dienstag 05.01.10, 17:00 Uhr

Entgleisung im Bochumer Bahnhof

Wer häufiger Zug fährt, schaut im Internet vor der Abfahrt nach, wie die Züge so laufen – oder auch nicht. Heute war klar: Nichts geht nach Bielefeld. Ein Güterzug war hinter Hamm entgleist. Ob die Züge über Osnabrück oder über Paderborn umgeleitet werden, war im Internet nicht zu erfahren. Auch nicht welche Anschlüsse es dort evtl. gibt. Die einschlägigen Hotlines waren nicht erreichbar. Also auf zum Bahnhof, um dort an die Infos zu kommen. Auf die Frage, wie man denn jetzt am günstigsten nach Kirchlengern (25 Kilometer nördlich von Bielefeld) komme, sucht die Dame am DB-Schalter eine ganz normale Verbindung über Bielefeld raus. Auf die Mitteilung, dass die Strecke nach Bielefeld doch gesperrt sei, reagiert die DB-Bedienstete überrascht. Das wisse sie nicht. Sie könne auch keine weiteren Auskünfte geben, weil „das System nicht funktioniere“. Aber die Kollegen mit den roten Mützen auf den Bahnsteigen, die wüssten Bescheid. mehr…


Dienstag 05.01.10, 15:00 Uhr

Massenarbeitslosigkeit im Dezember

Die Arbeitsagentur in Bochum hat heute ihre monatlichen Zahlen über die Massenarbeitslosigkeit vorgelegt. Im Gegensatz zum Bericht vor einem Monat (siehe Meldung „Ehrlichkeit bei der Arbeitsagentur„) wurden diesmal keine Hinweise auf das echte Ausmaß der Arbeitslosigkeit veröffentlicht. Erstmals seit vielen Monaten wurden auch die Zahlen zur Kurzarbeit verschwiegen. Im Dezember haben in Bochum und Herne 7.393 Menschen Arbeitslosengeld erhalten. 41.820 BezieherInnen bekamen Arbeitslosengeld II. 16.331 Menschen mussten von Sozialgeld leben. Die offizielle Arbeitslosenzahl wurde auf 28. 495 schön gerechnet. Es gab 29.997 Bedarfsgemeinschaften in Bochum und Herne. Der Arbeitsmarktbericht Dezember 2009.


Dienstag 05.01.10, 14:00 Uhr
Wahl zum Studierendenparlament an der Ruhr-Uni:

Jusos im SPD-Trend

Für die Wahl zum Studierendenparlament an der RUB wurden folgende Listen zugelassen: der schwarze Ritter ist unbesiegbar; LHG – Liberale Hochschulgruppe; RCDS; RUB-Piraten; SWIB – Schöner Wohnen in Bochum; Grüne Hochschulgruppe; alternative liste (al); NAWI – Liste der Naturwissenschaftler und Ingenieure; Linke Liste. Bislang noch nicht zugelassen wurde die Juso Hochschulgruppe Bochum. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass auch die Jusos ihren Formalkram geregelt bekommen. Überraschend ist, dass die Jusos nur noch 22 Leute gefunden haben, die bereit sind für sie zu kandidieren. Für die Linke Liste, die alternative Liste und die Grüne Hochschulgruppe, sind jeweils mehr als hundert Studierende bereit, mit ihrem Namen für die Listen zu werben. Die Liste der KandidatInnen.


Dienstag 05.01.10, 12:00 Uhr
Sozialforum zu fünf Jahre Widerstand gegen Hartz IV:

Erniedrigung in Würde verwandeln 1

In diesen Tagen überschlagen sich die Stellungnahmen zu „Fünf Jahre Hartz IV“. Das Bochumer Sozialforum erklärt dazu: »Vergessen wird dabei, dass es nicht nur fünf Jahre Elend und Schikane waren, es waren auch fünf Jahre eines guten und wachsenden Widerstands. Dabei wurden nicht nur vor Gericht immense Erfolge erzielt, auch in Politik und Öffentlichkeit findet sich kaum noch etwas von Clements Hetze gegen von ihm sogenannte „Schmarotzer“. Etwa 20 % der Bochumer Bevölkerung waren bislang direkt von Hartz IV betroffen, eine ebenso große Zahl wird im unmittelbaren Umfeld damit konfrontiert, noch mehr befürchten, selbst einmal betroffen sein zu können. Der Unmut über die „Prekarisierung“ aller Lebensumstände wächst.
Hartz IV hat die Kinderarmut auf drei Millionen verdoppelt. Insgesamt sind bald zwölf Millionen Menschen von Armut bedroht. Nicht nur die Arbeitsmarktpolitik ist am Ende und muß neue Wege gehen – im Grunde muss die ganze Welt neu erfunden werden. Das krähen mittlerweile die Hähne und Hennen vom Misthaufen. mehr…


Dienstag 05.01.10, 08:00 Uhr
Heute Mittag vor der Knappschaft:

Reha-ÄrztInnen demonstrieren

Der Marburger Bund schreibt: »Der Ärztestreik an den Reha-Kliniken und Verwaltungsstellen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) geht zu Beginn 2010 in eine weitere Runde: Auftakt ist eine zentrale Kundgebung der streikenden Ärzte am Dienstagmittag (12 Uhr) vor der Hauptverwaltung der DRV Knappschaft Bahn See in Bochum. „Die bisherigen Aktionen haben bereits beträchtliche Wirkung erzielt. Wir werden den Druck jetzt weiter erhöhen“, kündigte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, an.
Hauptforderungen der Ärzte sind: Deutlich bessere Arbeitsbedingungen für die Ärzte in den Rehabilitationskliniken und im Sozialmedizinischen Dienst der Rentenversicherung und eine Anpassung der Ärztegehälter auf das Niveau der Ärzte in kommunalen Kliniken. Die Arbeitgeber jedoch verweigern eine Gleichstellung der DRV-Ärzte. Im Durchschnitt liegt das Angebot der DRV rund zehn Prozent unter der tarifüblichen Bezahlung anderer Krankenhausträger. mehr…


Montag 04.01.10, 07:00 Uhr

Bildungsstreik geht weiter

Am heutigen Montag trifft sich um 18.00 Uhr das Plenum des Bochumer Bildungsstreiks im Sozialen Zentrum, Josephstr. 2. Hier werden die weiteren Aktionen geplant. U.a. wird über die Vorbereitungen zur bundesweiten Demonstration am 30. Januar in Frankfurt gegen die Räumungswelle besetzter Hochschulen und für selbstbestimmtes Leben und Lernen gesprochen. Aus Bochum wird es eine gemeinsame Anreise nach Frankfurt geben.


Sonntag 03.01.10, 21:00 Uhr

Cuba und Mali

Am Donnerstag, den 14, Januar findet das nächste Treffen der Humanitären Cubahilfe (HCH) um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer statt.  Die HCH hat zwei Abteilungen. Eine kümmert sich um Cuba und hat u.a. schon 95 Überseecontainer dorthin verschifft. Aktuell wird versucht, eine gynäkologische Einrichtung im Kampf gegen den Gebärmutterkrebs in der Provinz Holguin zu unterstützen. Näheres. Die Abteilung Mali der HCH berichtet in ihrem aktuellen Rundbrief u. a. über den den Bau eines Trinkwasser und Bewässerungsprojektes. Ein Schwerpunkt in Mali ist die Unterstützung beim Bau und der Ausstattung von Schulen.


Freitag 01.01.10, 22:00 Uhr
Nur auf dem Papier: Streusalzverbot in Bochum

Die Stadt, das Salz und die Vorbildfunktion

Der Schneeräumdienst der Stadt wirft z. Z. tonnenweise Salz auf die Straßen. Dies ist die bequemste Form, die Glätte zu beseitigen. Am 22. Dezember 2009 hat das Presseamt der Stadt eine Mitteilung veröffentlicht, in der darauf hingewiesen wird, „welche Pflichten Haus- und Grundstückseigentümer, Mieter und Stadt haben. Die Straßenreinigungs- und Gebührensatzung der Stadt Bochum regelt die Pflichten: In der Zeit von 7 bis 20 Uhr müssen öffentliche Gehwege von Schnee und Eis befreit werden. Spätestens wenn es zu schneien aufgehört hat, ist mit der Schneeräumung zu beginnen.“ Weiter heißt es: „In den letzten Tagen war leider an vielen Gehwegen festzustellen, dass Salz als Auftaumittel verwendet wurde, obwohl nur eine Puderzuckerschicht Schnee gefallen war. Dieses Verhalten ist sehr umweltschädlich. Salz schadet nicht nur den Grünflächen und Bäumen, sondern auch den empfindlichen Pfoten der Vierbeiner und manchmal auch den neuen Schuhen der „Zweibeiner.“ Ein weitaus gravierenderes Umweltproblem ist aber die Belastung von Gewässern und Grundwasser durch Salz, da dieses mit dem Tauwasser auch in die Kanalisation gelangt. Dies kann in den Klärwerken nur mit erheblichem Aufwand gereinigt werden, damit wieder genießbares Trinkwasser zur Verfügung steht. Deshalb gilt auf Bochums Gehwegen grundsätzlich Streusalzverbot.“ Selbst auf Gehwegen, für die die Stadt verantwortlich ist, wird Salz gestreut.


Freitag 01.01.10, 09:00 Uhr

K2010: Es ist angerichtet

Die AG Kritische Kulturhauptstadt berichtet auf ihrer Webseite über die Planungen zur offiziellen Eröffnung der Kulturhauptstadt 2010 auf Zeche Zollverein in Essen: „Diese wird am 9. – 10. Januar 2010 stattfinden und sich in zwei Parts aufteilen. Es gibt eine geschlossene Veranstaltung, zu der nur 1.200 geladene Gäste Zutritt haben. Darüber hinaus soll es auf dem Gelände verschiedene Aktionen, Kabarettprogramm, ein Feuerwerk und so weiter geben. Die Veranstaltung findet selbstverständlich nur deshalb im Freien statt, „um direkt den unkonventionellen Ansatz der Kulturhauptstadt zu betonen“. So will es uns zumindest die Pressemitteilung der Ruhr 2010 glauben machen. Da lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, dabei zu sein! Wir wollen uns mit verschiedenen Ideen und Aktionen einmischen. Die letzten Vorbereitungen dazu finden am 5. Januar um 19.30 Uhr im Sozialen Zentrum Josephstr. 2 statt. Zur Eröffnung treffen wir uns 9. Januar um 14.30 Uhr an der Kokerei auf Zeche Zollverein.“