Donnerstag 17.12.09, 23:00 Uhr

Brutales Klima in Kloppenhagen 2


In Kopenhagen werden zur Zeit DemonstratInnen derartig brutal zusammengeknüppelt, dass bo-alternativ.de sich veranlasst sieht, seine lokale Zurückhaltung aufzugeben und dies zu dokumentieren. Dagmar Wolf vom Eine-Welt-Büro im Bahnhof Langendreer hat darauf aufmerksam gemacht, dass auch ein Bochumer Klimaaktivist Opfer der Massenverhaftungen in Kopenhagen geworden ist. Es gibt die Möglichkeit, sich in einer online-Aktion zu solidarisieren.


2 Gedanken zu “Brutales Klima in Kloppenhagen

  • redaktion

    Den anderen Film haben wir wieder entfernt. Er zeigt ebenfalls das brutale Vorgehen der dänischen Polizei gegen friedliche Demonstranten, aber nicht im Dezember, sondern im August 2009.
    Erschreckend, sobald die Weltöffentlichkeit fehlt, geht die dänische Polizei noch brutaler gegen Demonstranten vor.
    Hintergrund: In der Nacht auf den 13.August gegen 1.30 Uhr hat die Polizei mit einem Grossaufgebot damit begonnen, die „Brorsons Kirke“ im Stadtteil Nørrebro (Kopenhagen) zu stürmen und später 17 irakische Asylbewerber festgenommen, die dort Zuflucht gesucht hatten. In dieser Kirche haben sich seit Anfang Mai etwa 60 irakische Flüchtlinge einquartiert um durch Kirchenasyl ihre drohende Abschiebung zu verhindern. Ein Grossteil dieser Menschen lebt schon seit 10-12 Jahren in Dänemark. Etwa 50 Polizisten waren nach Augenzeugenberichten am Sturm des Gotteshauses beteiligt. Vor der Kirche kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten, die die Abschiebung der Iraker verhindern wollten. Der Pastor der Kirche im Kopenhagener Stadtteil Nörrebro, Per Ramsland, äußerte sich bestürzt. „Ich habe mir nie träumen lassen, dass so etwas geschehen kann“, sagte er.
    Sofort nach der Alarmierung strömten 300-400 AktivistInnen und Menschen aus dem Bündnis „Kirkeasyl“ zum Platz des Geschehens um zunächst mit Sitzblockaden und Sprechchören die Polizeiaktionen zu behindern. Bereits hier verhielt sich die Polizei teilweise sehr aggresiv und brutal. Nach und nach wurde versucht die umliegenden Seitenstrassen zu blockieren um der Polizei möglichst wenig Möglichkeiten zum Abtransport der Flüchtlinge zu geben. In der Kirche versammelten sich die Flüchtlinge im Altarraum vor einer leuchtenden Jesus-Ikone. Die Polizei umstellte sie in Kampfausrüstung und Schilden. Gegen 2.30 Uhr wurde damit begonnen die Flüchtlinge in einen bereitgestellten Bus zu bringen. Mutige Menschen versuchten immer wieder durch Sitzblockaden den Bus aufzuhalten und wurden sogleich durch die Polizisten äusserst brutal mit Knüppeln, Pfefferspray und Hunden angegriffen. Nur durch äusserste Brutalität gelang es der Polizei schliesslich nach längerer Zeit den Bus abfahren zu lassen. Die Flüchtlinge wurden zunächst zur Polizeistation Bellahøj gebracht und dort verhört. Später wurden sie ins Flüchtlings -und Abschiebelager Sandholm gebracht. Menschenrechtsgruppen und auch die UN-Flüchtlingshilfe UNHCR hatten die dänische Regierung immer wieder aufgefordert, den Irakern aus humanitären Gründen ein Bleiberecht zu gewähren.

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