Sonntag 13.12.09, 22:00 Uhr

Transformationsprozesse in Lateinamerika


Am Dienstag, dem 15.12., lädt die Bochumer DKP um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem Journalisten und Südamerika-Experten Günther Pohl ein. Das Thema: Die Transformationsprozesse in Lateinamerika und die Grenzen der bürgerlichen Demokratie. In der Ankündigung heißt es: „Hierzulande gibt es derzeit keine politische Kraft, die stark genug wäre, die kapitalistische Gesellschaftsordnung ernsthaft in Frage zu stellen. In Südamerika ist das ganz anders: Seit Jahrzehnten gelingt es der Bevölkerung immer wieder, linke oder gar revolutionäre Regierungen ins Amt zu wählen. Was aber passiert, wenn sozialistische Parteien als Sieger aus freien Wahlen hervorgehen? Immer wieder haben die südamerikanische Rechte und die westlichen Regierungen versucht, demokratisch gewählte Linksregierungen gewaltsam zu stürzen. Das jüngste Beispiel: Honduras. Der frei gewählte Präsident Zelaya bekannte sich zur Idee des Sozialismus und versuchte, eine Volksabstimmung über die Einsetzung einer verfassungsgebenden Versammlung zu initiieren. Die Reaktion der herrschenden Eliten erfolgte prompt:
Zelaya wurde durch einen Militärputsch gestürzt, entführt und außer Landes gebracht. Seit Monaten werden Massenproteste gegen die Putschisten gewaltsam unterdrückt, Menschen inhaftiert, wird scharf auf Demonstranten geschossen.
Wie demokratisch ist die bürgerliche Demokratie also wirklich? Was passiert, wenn ein Volk sich eine Regierung wählt, die den Oberschichten nicht gefällt? Warum ist es in vielen Ländern Südamerikas gelungen, die Herrschaft der alten Eliten in Frage zu stellen? Was bezwecken die USA mit dem massiven Ausbau ihrer militärischen Präsenz in Kolumbien und der Verstärkung ihrer Flottenpräsenz vor südamerikanischen Küsten? Und welche Perspektiven haben die sozialistischen Bewegungen in Cuba, Venezuela, Bolivien, Nicaragua und Honduras angesichts der westlichen Unterstützung für militante Rechtsextremisten in ihren Ländern?“