Dienstag 10.11.09, 16:00 Uhr
Der DGB zur Kindergelderhöhung:

10.000 Bochumer Kinder gehen leer aus


Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die für den 1. Januar 2010 beschlossene Erhöhung des Kindergeldes kritisiert. „Statt 20 Euro mehr im Monat wäre es wichtiger, die Betreuungseinrichtungen, Jugendzentren und Bildungsangebote weiter auszubauen. Mit den Milliarden könnte man die Chancen gerade für benachteiligte Kinder und Jugendliche verbessern, zum Beispiel durch regelmäßige Schulmahlzeiten, bessere Betreuung und Einzelförderung etwa im Sprachbereich, „sagte der Vorsitzende der DGB Region Ruhr Mark Michael Hermund. Die neue Regierung dürfe die armen Kinder und ihre Familien nicht vergessen. Denn die über 10.000 Kinder in Arbeitslosengeld-II-Familien in Bochum profitierten weder vom Kindergeld noch vom Freibetrag. Und der Regelsatz für sie sei ohnehin zu niedrig.

Auch Steuergelder könnten nur einmal ausgegeben werden. „Wichtiger wäre eine bedarfsgerechte Erhöhung des Hartz IV Regelsatzes. Hiervon hätten auch 10.600 betroffene Kinder in unserer Stadt etwas. Von den Steuermilliarden für die Kindergelderhöhung sollten alle profitieren, und das geht nur, wenn Einrichtungen für alle Kinder gefördert werden. Der persönliche Steuersatz der Eltern darf keine Rolle spielen bei den staatlichen Leistungen für Kinder,“ so Hermund.