Montag 26.10.09, 18:00 Uhr

Putz-Aktionstag der Reinigungskräfte


Die IG Bauen Agrar Umwelt wird am morgigen Dienstag mit Klobürste, Fegern und Wischmop bewaffnet zur Reinoldikirche in der Dortmunder Innenstadt ziehen. Bei ihrer „Putz-Olympiade“ will sie ihre Entschlossenheit demonstrieren, fairen Lohn und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Gebäudereinigung durchzusetzen. „Wir wollen der Öffentlichkeit mit Spaß und Spiel die unzumutbaren Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte in Westfalen klar machen. Das ist schon fast makaber“, sagt Jürgen Czech, Regionalleiter der IG BAU Westfalen. In der Pressemitteilung heißt es weiter: »Der Frust über schlechte Bezahlung und unhaltbare Zustände, aber auch die Motivation der Gebäudereiniger zum Arbeitskampf werden ab 10 Uhr in der Dortmunder Fußgängerzone deutlich zu spüren sein. Dann startet die IG BAU ihre Gebäudereiniger-Olympiade. Dabei werden sich Reinigungskräfte dem sportlichen Wettkampf stellen und sich im „Wischmop-Auswringen“, im „Klobürsten-Zielwurf“ und im Wettstreit „Putz die 20 in 3″ messen. Auf die Sieger wartet Edelmetall: der goldene Schrubber und die silberne Klobürste.
Die Putz-Olympiade sei ein Höhepunkt der Streik-Aktionen in Westfalen, so Czech. Der IG BAU-Regionalleiter ist mit dem bisherigen Verlauf des Arbeitskampfes hoch zufrieden: „Die Taktik der Nadelstiche, nämlich gezielt sensible Bereiche mit dem Streik zu treffen, zeigt deutlich Wirkung.“
Die Streiks hätten die Branchen-Bosse an empfindlichen Stellen getroffen. „Das hat richtig wehgetan“, sagt Jürgen Czech. Deshalb seien die Arbeitgeber zu einem Spitzengespräch am kommenden Mittwoch (28. Oktober) bereit. Damit gewinne der Arbeitskampf an Dynamik: Die Streikenden wollen die Arbeitgeber zu einem deutlich verbesserten Angebot zwingen. Ob das am Mittwoch geschieht, werde sich zeigen: „Auf jeden Fall wird weiter gestreikt, bis ein Tarifabschluss vorliegt“, so der regionale Streikleiter. „Wir wollen einen sauberen Tarifvertrag, kein unverbindliches Blabla.“
Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft fordert ein Lohn-Plus von 8,7 Prozent. Außerdem will sie für die Reinigungskräfte einen Mindestlohn sowie eine von den Betrieben finanzierte Zusatzversorgung fürs Alter durchzusetzen. Zudem soll es eine Lohnangleichung für Beschäftigte im Osten an das Westniveau und erstmals auch einen Tarifvertrag für die Angestellten der Branche geben.«