Dienstag 04.08.09, 12:00 Uhr
DGB: Längere Arbeitszeiten bei Kurzarbeit ist dummes Zeug

Mehr Kaufkraft statt Lohnverzicht


Als unverfroren bezeichnet der Bochumer DGB die aktuellen Meldungen aus Handwerk und mittelständischer Wirtschaft, die Arbeitszeiten der Beschäftigten zu verlängern und einen Urlaubsverzicht einzufordern. „Während in unserer Region tausende in Kurzarbeit sind und damit einen gehörigen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten, kommen Teile der Arbeitgeberschaft unverhohlen aus der Deckung und fordern die Arbeitnehmer auf, die Verwerfungen der Krise auf ihre Schultern zu nehmen“, so DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Das ist ein starkes Stück und wir würden uns wünschen, dass die regionale Wirtschaft sich hier von ihren „Spitzenvertretern“ deutlich distanziert.“ Dringend erforderlich sind für den DGB neben der zügigen Umsetzung der Konjunkturpakete, weitere Konjunkturmaßnahmen. „Schauen wir auf die finanzielle Lage in unserer Stadt, brauchen wir dringend mehr Geld in den Taschen der Bürger. Investitionen in Bildung und Infrastruktur, um die Kaufkraft zu stärken und die Gefahren für immense Steuereinbrüche zu reduzieren, ist die richtige Antwort auf die aktuelle Situation,“ so Hermund.
Für die Gewerkschaften ist die aktuelle Idee zur Verlängerung von Arbeitszeiten nichts anderes als ein weiterer Versuch die Löhne zu kürzen. „Längere Arbeitszeiten bei Kurzarbeit ist dummes Zeug“, schimpft Hermund „denn die vorhandene Arbeit wird dann auf weniger Menschen verteilt.“
Eine höhere Arbeitslosigkeit sei auch gegen die Interessen der heimischen Wirtschaft, die dann weniger Produkte und Dienstleistungen verkaufen könnten.