Mittwoch 10.06.09, 18:00 Uhr
Linksfraktion bekräftigt ihr Nein zum Konzerthaus

Seriosität sieht anders aus


Laut Spenden-Barometer für das Konzerthaus fehlen am heutigen Tage noch 4,9 Mio Euro.

Laut Spenden-Barometer für das Konzerthaus vom 10. Juni 2009 fehlen auch hier noch ca. 4,9 Mio Euro

Obwohl der Haushalt nicht genehmigt ist und obwohl das Bieterverfahren für die Realisierung des Konzerthauses noch bis zum 23. Juni läuft, soll der Rat bereits zwei Tage später am 25. Juni den Bau endgültig beschließen. Das lehnt die Linksfraktion im Rat entschieden ab. Ihr Vorsitzender Ernst Lange erklärt dazu: „Wieder einmal sollen die Ratsmitglieder hoppla hopp über das Konzerthaus entscheiden. Die Finanzierung stand von Anfang an auf mehr als wackeligen Füßen. Jetzt hat sich die Haushaltslage nach Mitteilung des Kämmerers allein für dieses Jahr um ca. 57 Millionen Euro verschlechtert. Wie hoch die Sparauflage der Bezirksregierung sein wird, wissen wir noch nicht. Es steht zu befürchten, dass hier auf Bochum eine Liste der Grausamkeiten zukommt. Doch obwohl dies alles noch offen ist, soll der Rat am 25. Juni den endgültigen Baubeschluss fassen. Das ist absolut unseriös. Ob und inwieweit an dem Raumprogramm gespart werden soll, werden wir als Oppositionspartei wohl erst am 25. Juni erfahren und am gleichen Tag sollen wir im Rat eine Entscheidung treffen.

Ich würde sagen, das ist lächerlich, wenn’s nicht so traurig wäre. Das einzige, was aus unserer Sicht damit bezweckt wird; ist, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Konzept und eine öffentliche Debatte verhindert werden soll.
Wir werden beantragen, die Entscheidung zu verschieben. Es gibt keinerlei echten Zeitdruck, vor allem nicht, so lange es von der Bezirksregierung kein grünes Licht für das Konzerthaus gibt. Die Ultimaten der Stiftung Bochumer Symphonie kann man nicht mehr ernst nehmen: Ein Ultimatum verstreicht nach dem anderen. Erst war die Bedingung, dass der Baubeginn bis zum 30. Mai erfolgt, jetzt ist die Frist auf den 30. Juni verlängert und das ist ja nun wohl völlig unrealistisch. Unserer Einschätzung nach werden die Ultimaten so gestellt, dass es den KonzerthausbefürworterInnen in Politik und Verwaltung sehr gelegen kommt. Dass es bestellte Ultimaten sind, lässt sich nicht beweisen, aber die Vermutung liegt nahe.

Zum Schluss möchte ich mein Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, wie mit dem bürgerschaftlichen Engagement in dieser Stadt umgegangen wird. Sollte das Konzerthaus nicht realisiert werden, werden die Großspender wie Uhle und Faber ihr Geld behalten, aber viele Bürgerinnen und Bürger, die bar gespendet haben, die sehen von ihrem Geld nichts wieder. Es ist zwar nicht verloren, wird aber nicht für den von den SpenderInnen vorgesehenen Zweck – nämlich das Konzerthaus – ausgegeben. Dabei ist diesen Menschen immer wieder vorgegaukelt worden, dass das Konzerthaus in trockenen Tüchern sei. Das war es aber nie der Fall, auch wenn das Herr Fleskes, Herr Sloane und Co. nicht wahrhaben wollen.“
Die Vorlage der Verwaltung zur Ratssitzung.
Quelle: Das Spendenbarometer wurde kopiert von der Seite: http://www.bochumer-symphonie.de/spenden.php