Freitag 05.06.09, 22:00 Uhr

Soziale Liste: Jahrhunderthalle statt Konzerthaus!


Die Soziale Liste fordert „angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie der Existenzkämpfe bei Opel, ThyssenKrupp, Karstadt und anderswo, die Bochumer Stadtpolitik auf, zur Besinnung zu kommen“. Die Bochumer Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr müssten vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Deshalb sei eine Besinnung auf die Inhalte der kulturellen Projekte notwendig. In einer Pressemitteilung heißt es: »Bisher ist der Eindruck erweckt worden, dass Bochum im Jahr 2010 vor allem durch Großprojekte wie Konzerthaus, Victoria Quartier, Kubus im Schlosspark Weitmar in Erscheinung treten könnte. Auch in der Darstellung der Ruhr2010 GmbH bilden diese Projekte den Schwerpunkt für den Bochumer Anteil. Da für diese Projekte jedoch seit Monaten und eigentlich auch seit Jahren die finanziellen Grundlagen fehlen, ist deren Realisierung zum Jahr 2010 nicht mehr möglich.

Dies gilt insbesondere für das Konzerthaus. Die Soziale Liste Bochum hat zu diesem Thema schon vor zweieinhalb Jahren vorgeschlagen, auf das umstrittene und teure Konzerthaus zu verzichten und stattdessen die Jahrhunderthalle zur zentralen Spielstätte für Bochum zu machen.
Im Mittelpunkt sollen dabei die traditionellen Bochumer Kultureinrichtungen wie Theater, Schauspielhaus, Symphoniker, Museum, alternative Kulturszene, u. a. stehen und besondere Akzente setzen. Auch Planungen von Kunstprojekten wie „Starke Orte“ des Künstlerbundes, der „Gahlensche Kohlenweg“, die Ausstellung „Fremd in der Stadt – die fremde Stadt“ und die Choroper „Hexenfloß“ sollten jetzt konsequent unterstützt werden. Unverzichtbar sind solche Einrichtungen wie „Jedem Kind ein Instrument“ und das Kinder- und Jugendtheater. Vor allem JeKi muss, mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet, allen Kindern Zugang zum Projekt ermöglichen.
Insgesamt spricht sich die Soziale Liste gegen eine weitere Kommerzialisierung der Aktivitäten im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 aus. In besonderer Weise sollte es auch Menschen mit geringem und kleineren Einkommen ermöglichen werden, an der Kultur zu partizipieren.«