Montag 01.06.09, 08:00 Uhr
Café Emily unberechenBar zeigt den Film "Strike Bike"

Eine Belegschaft wird rebellisch


strike-bike

Am Samstag, den 6. Juni ist um 20.00 Uhr im Rahmen von Café Emily unberechenBar im Sozialen Zentrum, Josephstr. 2 der Film Strike Bike zu sehen. Aus der Filmankündigung: »Im Jahr 2007 besetzte die Belegschaft des Fahrradwerks Bike Systems in Nordhausen fast vier Monate lang den Betrieb. Eine Woche lang produzierten sie im Rahmen dieser Besetzung in eigener Regie und Verantwortung 1800 „Strike Bikes“ im Oktober `07. Sie bewiesen sich selbst und aller Welt damit, dass eine selbstverwaltete Produktion in einer Fabrik mitten in Deutschland möglich ist. Viele hörten von dieser Besetzung, konnten aber nicht vor Ort sein und unterstützen. Der Film „Strike Bike – Eine Belegschaft wird rebellisch“ liefert Informationen und Eindrücke des Arbeitskampfes, indem die Arbeiterinnen und Arbeiter selbst zu Wort kommen und ihre Geschichte erzählen.

Sie berichten über die Schwierigkeit, eine Betriebsbesetzung zu organisieren, und wie die Idee geboren wurde, ein Fahrrad zu produzieren. Ebenso geben sie Auskunft darüber, warum zunächst einmal nach nur einer Woche wieder Schluss war. Statt einfache Antworten zu geben, wirft der Film mehr als folgende Fragen auf, die schon reichlich Diskussionsstoff bieten. Fragen zur IG Metall, die zunächst sofort vor Ort ist und viel Organisatorisches zur Unterstützung der BesetzerInnen regelt, auch bei Verhandlungen berät, aber dann die versprochenen Kredite für die frisch eingetretenen Mitglieder nicht gewährt. Die aber auch der Produktion eines Strike Bike skeptisch gegenübersteht, weil der Vorschlag und die Unterstützung aus der politisch „falschen“, zu linken Ecke kommen. Auch die Strukturen der Großorganisation, in der zu viele gefragt werden wollen, stehen in der Kritik.
Fragen zur Funktion der Selbstverwaltung. Ist sie nur Kampfmaßnahme oder taugt sie als durchgehendes Gesellschaftsmodell einer nichtkapitalistischen Gesellschaft? Und wenn ja, ist sie bei einer weltweiten Arbeitsteilung, wo z.B. die Fahrradrahmen im fernen China produziert werden, überhaupt möglich?«
EinE ReferentIn kommt vom RSB.