Montag 20.04.09, 20:00 Uhr

Proteste gegen die Atom-Mafia


Das Bochumer Anti-Atom-Plenum ruft zur Demo am Samstag, 25. April, in Münster auf und weist auf die geplanten Proteste vor der RWE Hauptversammlung hin: Am Mittwoch, 22. April, beginnen um 8.30 Uhr vor der Gruga-Halle in Essen Proteste gegen die RWE-Jahreshauptversammlung. Drinnen werden AtomkraftgegnerInnen aus mehreren Ländern die aggressive Atompolitik des RWE-Konzerns verurteilen. Die Demo in Münster steht unter dem Motto: „Tschernobyl mahnt: Keine Renaissance der Atomenergie – Atomanlagen sofort stilllegen!!“ Sie beginnt um 11 Uhr auf dem Hindenburgplatz in Münster. Im Aufruf für die Demo heißt es: In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 explodierte in Tschernobyl ein Atomreaktor. Millionen von Menschen in der Ukraine und Weißrussland leiden noch heute unter den Folgen der Verstrahlung. Tschernobyl hat auf tragische Weise gezeigt: Atomkraft ist nicht beherrschbar – Atomkraft tötet. Atomkraft ist auch keine Lösung gegen den Klimawandel – hier helfen nur erneuerbare Energien. Doch seit einigen Jahren versucht die Atomindustrie in Deutschland und anderswo massiv, eine ‚Renaissance‘ der Atomenergienutzung zu erzwingen. Atomkonzerne wie die Essener RWE und die Düsseldorfer EON wollen in Deutschland längere Laufzeiten für AKWs – in Bulgarien, Rumänien, Litauen, Finnland und Großbritannien wollen sie neue Atomkraftwerke bauen. Mit deutscher Unterstützung wird auch in Frankreich ein neues Atomkraftwerk gebaut – ist Tschernobyl schon vergessen?
Auch in Nordrhein-Westfalen setzen die Atomindustrie und die Landesregierung skrupellos auf den Ausbau der Atomanlagen:
Ahaus: Ab 2010 sollen mehrere Hundert Atomfässer mit hoch verstrahltem Atommüll aus der französischen Plutoniumfabrik La Hague sowie der Kernforschungsanlage Jülich nach Ahaus gebracht werden. Sogar die Einlagerung von unverpacktem Atommüll ist beantragt – die für die Genehmigung zuständige Bezirksregierung Münster und das Bundesamt für Strahlenschutz verweigern trotzdem jede Beteiligung der Öffentlichkeit !
Gronau: Die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage in Gronau wird derzeit massiv ausgebaut und soll in Zukunft 35 große Atomkraftwerke mit Uranbrennstoff versorgen. Die deutschen Anteilseigner der Betreiberfirma Urenco sind RWE und EON. In einer bereits genehmigten neuen Atommüllhalle in Gronau sollen bis zu 60 000 Tonnen abgereicherten Uranmülls „zwischen“-gelagert werden – sichere Endlagerung ungelöst. Auch die niederländische Nachbar-Urananreicherungsanlage in Almelo wird drastisch ausgebaut.
Hamm: Ein Abriss des stillgelegten Pleitenreaktors THTR in Hamm wird etliche hundert Millionen Euro kosten. Obwohl ein THTR-Nachfolgereaktor sogar in Südafrika wegen technischer und finanzieller Probleme nicht mehr realisiert werden kann, steckt die NRW-Landesregierung viele Millionen in die Weiterentwicklung und will nach der Bundestagswahl sogar in NRW neue Hochtemperaturreaktoren bauen!
Jülich: Bis 2013 soll das Zwischenlager des Kernforschungszentrums geräumt werden – nach Ahaus! Aber die Leichtbauhalle in Ahaus ist keine Lösung, sondern verschleiert das Grundproblem: Es gibt keine langfristig sichere Endlagerung von Atommüll weltweit!
Krefeld/Duisburg/Mülheim: In Krefeld produziert die Firma Siempelkamp u. a. Castor-Behälter, in Mülheim ist die GNS mit der Herstellung von Castoren beschäftigt und in Duisburg produziert die AREVA-Tochter ANF Rohre für Atomkraftwerke.
Lingen: Im benachbarten Niedersachsen soll das Atomkraftwerk Lingen II bis mindestens 2020 laufen – bis dahin droht jederzeit ein Super-GAU made in Emsland ! Die Lingener Brennelementefabrik ist die einzige Atomanlage in Deutschland, in der angereichertes Uran aus Gronau verarbeitet werden kann.
Urantransporte: Quer durch Nordrhein-Westfalen wird Natururan in Form des hochgefährlichen Uranhexafluorid von Südfrankreich per LKW und Bahn nach Gronau gefahren. Seit 1996 wurden von Gronau per Zug – mitten durch Münster ! – rund 30 000 t Uranmüll nach Russland zur Endlagerung unter freiem Himmel gebracht. Für RWE und EON ist dieser Uranmüllexport extrem billig – leiden müssen die Menschen in Russland. Uranmüll aus Gronau wurde auch bereits nach Südfrankreich gebracht!
Diese aggressive Atompolitik ist absolut unverantwortlich!
Deshalb fordern wir:
– Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen!
– Kein neuer Atommüll nach Ahaus oder nach Gorleben!
– Keine Inbetriebnahme des geplanten Endlagers Schacht Konrad!
– Keine deutsche Beteiligung an AKW-Neubauten in Europa oder anderswo!
– Auflösung der Atomkonzerne RWE, EON, EnBW und Vattenfall!“
Weitere Infos:
www.bi-ahaus.de, www.aku-gronau.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.thtr-a.de, www.mega-waltrop.de, www.telgte-links-ab.de, www.urgewald.de, www.koelnergegenstrom.de.vu
Kontakt: BI „Kein Atommüll in Ahaus“, Tel. 02561/961791, mail@bi-ahaus.de, atomstopp@citykom.net
Anti-Atom-Plenum Bochum, c/o Soziales Zentrum, Josephstr. 2, 44791 Bochum, Tel.: 0234-5472960, info@akw-nee.de
Plakate, Flyer etc. zum Download: www.sofa-ms.de (Info-Board)
Widerstand kostet Geld!
Spenden für die Demo-Durchführung und den Anti-Atom-Widerstand bitte an:
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Stichwort: Demo
Volksbank Wettringen
Konto 357 730 701
BLZ 401 646 18