Mittwoch 08.04.09, 16:00 Uhr
Friedenplenum ruft zur Teilnahme am Ostermarsch auf:

Wir bleiben auch gegenüber Obamas Politik sehr skeptisch


Der traditionelle Ostermarsch der Friedensbewegung kommt am Ostersonntag und -montag nach Bochum. Am Sonntag wird die Strecke mit dem Rad zurück gelegt. Die Etappe startet in Essen und trifft um 13.00 Uhr an der Friedenskirche am August-Bebel-Platz in Wattenscheid ein. Von da geht es dann über Herne zum Bahnhof Langendreer, wo um 16.00 Uhr die Abschlussveranstaltung stattfindet. Um 15 Uhr gibt es im Bochumer Norden an der Kreuzung D. Benking Str. / Hiltroper Str. einen Zwischenstopp. Hier können diejenigen dazustoßen, die nur ein Teilstück mitradeln wollen. Am Ostermontag beginnt der Ostermarsch um 10 Uhr mit einem Friedensgottesdienst in der evangelischen Kirche in Bochum-Werne. Anschließend geht es nach einer kurzen Auftaktkundgebung zu Fuß nach Dortmund. Das Bochumer Friedensplenum ruft die Bevölkerung auf, sich am Ostermarsch zu beteiligen: „Wir dürfen uns nicht von der begrüßenswerten Vision einer atomwaffenfreien Welt blenden lassen, die jetzt der US-amerikanische Präsident Obama verkündet hat. Dies sind zunächst nur schöne Worte. Die reale Politik Obamas, der NATO und der Bundesregierung sieht anders aus. Der Krieg in Afghanistan wird auf Parkistan ausgeweitet und die Truppen gewaltig verstärkt.“ Auf der Abschlussveranstaltung am Sonntagnachmittag im Bahnhof Langendreer wird der renommierte Journalist Eckart Spoo genau dieses Thema aufgreifen und fragen: „Liegt Afghanistan am Nordatlantik?“ Er wird darstellen, dass die Realität der Nato- und Bundeswehr-Einsätze nicht mit der Beschränkung auf reine Verteidigungsaufgaben vereinbar ist, auf die das Grundgesetz und der NATO-Vertrag Kriegseinsätze eigentlich beschränken.
Das Friedensplenum sieht in Obama angesichts seiner Taten keineswegs einen Hoffnungsträger für mehr Frieden in der Welt: „Auf Drängen Obamas soll in Europa noch stärker aufgerüstet werden. Die Billionen-Euro-Kosten für die Rüstung entziehen Ressourcen, die beim Kampf gegen Hunger und Krankheiten fehlen. Rüstung ist auch ohne Krieg mörderisch.“ Und zum Thema Atomwaffen erinnert das Friedensplenum: „In der Eifel, in Holland und Belgien sind nach wie vor weniger als 150 km von Bochum entfernt US-Atombomben mit mehr als der tausendfachen Sprengkraft der Hiroshima Bombe einsatzbereit stationiert. Wenn Obamas Ankündigung ernst gemeint ist, kann er die Bomben sofort abziehen lassen.“