Dienstag 20.01.09, 15:00 Uhr

Soziale Liste fordert Konzept für das Kultur-Hauptstadt-Programm


Ein inhaltlich/kulturelles Konzept der Beiträge Bochums zum Kulturhauptstadtjahr im nächsten Jahr mahnt die Soziale Liste an. In einer Pressemitteilung schreibt sie: „Bisher ist der Eindruck erweckt worden, dass Bochum im Jahr 2010 vor allem durch Großprojekte wie Konzerthaus, Victoria Quartier, Kubus im Schlosspark Weitmar in Erscheinung treten könnte. Auch im „Buch eins“ der Ruhr2010 GmbH bilden diese Projekte den Schwerpunkt für den Bochumer Anteil. Da für diese Projekte jedoch zur Zeit die finanziellen und planerischen Grundlagen fehlen, ist deren Realisierung zum Jahr 2010 nicht mehr möglich. Das gilt auch für das Konzerthaus. Die Soziale Liste fordert deshalb die Bochumer Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr vom Kopf auf die Füße zu stellen. Eine Besinnung auf inhaltlich/kulturelle Projekte ist notwendig. Hierfür gilt es jetzt möglichst schnell ein Konzept fertig zu stellen. Im Mittelpunkt sollte dabei stehen, was die traditionellen Bochumer Kultureinrichtungen Theater, Schauspielhaus, Museum, alternative Kulturszene u. a. einbringen und welche besonderen Akzente sie setzen können. Auch Planungen von Kunstprojekten wie „Starke Orte“ des Künstlerbundes, der „Gahlensche Kohlenweg“, die Ausstellung „Fremd in der Stadt – die fremde Stadt“ und die Choroper „Hexenfloß“ sollten jetzt konsequent unterstürzt werden.
Unverzichtbar sind solche Einrichtungen wie „Jeden Kind ein Instrument“ und das Kinder- und Jugendtheater. Vor allem JeKi muss, mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet, allen Kindern Zugang zum Projekt ermöglichen.
Insgesamt spricht sich die Soziale Liste gegen eine weitere Kommerzialisierung der Aktivitäten im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 aus. In besonderer Weise sollte es auch Menschen mit geringem und kleineren Einkommen ermöglichen werden, an der Kultur zu partizipieren. Auch die Schaffung eines Sozialtickets im ÖPNV und deutliche Verbesserungen im „Bochum-Pass“ wären wichtige Beiträge zum Kulturhauptstadtjahr.

Loveparade: Kritik an Absage
Die Soziale Liste kritisiert die (zu) späte Absage der Loveparade durch die Bochumer Verwaltung. Das verheerende Medienecho hat den Ruf der Stadt beschädigt und könnte auch negative Folgen für die weitere Vorbereitung auf die Kulturhauptstadt-Aktivitäten 2010 haben. Die Soziale Liste kritisiert in diesem Zusammenhang auch, dass der Rat der Stadt Bochum in die Entscheidungsfindung nicht einbezogen war, obwohl es einen Ratsbeschluss zur Loveparade (Vorlage 20072750) gibt.«