Sonntag 19.10.08, 22:00 Uhr

Semesterstartparty gegen das Sachzwangmonster


Die Freie Uni Bochum (FUB) schreibt: »Am Donnerstag, den 23. Oktober, veranstaltet die FUB eine Semesterstartparty gegen Studiengebühren, Repression und das Sachzwangmonster. Los geht’s ab 20 Uhr auf dem Nordforum (vor der Univerwaltung). The same procedure as every year… Die Vorlesungen haben wieder angefangen, auf dem Campus herrscht wieder Leben… und Studiengebühren sind immer noch scheiße. 500, pardon, 480 Euro pro Semester haben nichts daran geändert, dass die Kurse zu voll sind, wir im Seminar auf dem Boden sitzen müssen und VSPL nicht funktioniert. In den letzten Jahren wurde in der ganzen Bundesrepublik fleißig gegen Studiengebühren protestiert. Und obwohl die Einführung allgemeiner Studiengebühren nicht verhindert werden konnte, wurde dennoch etwas gewonnen: Es wurden viele Ausnahmeregelungen geschaffen, und erstmals in NRW wurden Gebühren wieder gesenkt – wenn auch nur um 20 Euro. Zur Zeit sind noch immer zahlreiche Studierende, sowie Schülerinnen und Schüler aktiv, um einerseits auf die soziale Selektivität des Bezahlstudiums aufmerksam zu machen und andererseits weiterhin für ein gebührenfreies Bildungssystem zu kämpfen. Doch diese politische Arbeit bleibt für die Aktiven manchmal nicht ohne Folgen. Während Demos und Protestaktionen gibt es immer wieder Festnahmen, in deren Folge die Betroffenen nicht selten hohe Strafgelder und Gerichtskosten bezahlen müssen. In vielen Fällen ist es nicht nötig, auch wirklich eine schlimme Straftat zu begehen; um sich kurz darauf in einem Gerichtssaal wieder zu finden. Häufig genügt es, wie man so schön sagt, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. So wurde im November 2006 eine Essener Studentin der Körperverletzung angeklagt, nachdem sie einen Zivilpolizisten mit Wasser bespritzt hatte. In der Anklageschrift ist von einem „tätlichen Angriff mit einer PET-Wasserflasche“ die Rede. Der Prozess läuft noch. Solche Fälle kommen leider häufig vor. Sie bereiten den protestierenden Gruppen immer wieder Schwierigkeiten – sowohl durch persönliche Betroffenheit als auch finanziell. Deshalb dienen Veranstaltungen wie unsere Semesterstart-Party nicht nur dazu, gemeinsam zu feiern und nette Leute kennen zu lernen. Wir versuchen auch, etwas Geld in die Kasse zu kriegen, um für die diversen Kosten aufkommen zu können. Repression von Seiten des Staatsschutzes, der Polizei oder auch der Hochschulrektorate kann jedeN treffen, der/die politisch aktiv ist – und deshalb geht dieses Problem auch alle etwas an. Näheres.