Donnerstag 02.10.08, 13:00 Uhr

DGB fordert mehr Flexibilität von Ausbildungsbetrieben


Angesichts der aktuellen Situation am Ausbildungsmarkt hat der Vorsitzende der DGB Region Ruhr Mark, Michael Hermund, die Betriebe aufgefordert „den Hauptschulabsolventen mehr Chancen auf einen Ausbildungsplatz einzuräumen.“ „Wer nur auf Bestenauslese setzt, wird in Zukunft Probleme bekommen. Viele Betriebe sind verwöhnt, weil sie aus Hunderten von Bewerbern die Besten aussuchen konnten. Dies ändert sich nun langsam. Angesichts des drohenden Fachkräftemangels ist ein Umdenken erforderlich “, so Hermund.  Flexibilität sei deshalb das Gebot der Stunde. Der DGB sieht eine Diskrepanz zwischen den bildungspolitischen Positionen einzelner Arbeitgeber, die die Hauptschule als Schulform für sogenannte „praktisch Begabte“ verteidigen und deren Auswahlverfahren.
Die Klagen einzelner Verbandsvertreter über die mangelnde Flexibilität der Lehrstellensuchenden kann der DGB Vorsitzende nicht nachvollziehen. „Hier wird ein Bild gezeichnet, das der Realität in weiten Bereichen nicht entspricht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt stehen den offenen Ausbildungsplätzen das Mehrfache an Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, die in Warteschleifen auf eine duale Ausbildung warten. Wir dürfen nicht die Absolventen einer ganzen Schulform von der Ausbildung ausschließen,“ so Hermund. Nach Auffassung von Hermund haben insbesondere die Betriebe gute Chancen ihre offenen Stellen zu besetzen, die bereit sind, auch auf Jugendliche mit Hauptschulabschluss zuzugehen.