Fällt wegen Erkrankung der Referentin aus
Mittwoch 17.09.08, 16:00 Uhr
Erhellendes aus Philosophie und Soziologie zur Klärung des Phänomens steigender Überwachung und Kontrolle

Warum wir uns so gerne überwachen lassen


Am Dienstag, den 23.9, findet um 18.00 Uhr im Sozialen Zentrum ein Vortrag von Dr. Christine Ketzer mit dem Titel: „Warum wir uns so gerne überwachen lassen“ statt. Theorien aus Soziologie und Philosophie sollen im Rahmen des Vortrags vorgestellt und aktuelle Entwicklungen diskutiert werden. Bereits Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre wurden Ansätze entwickelt, die in aktuellen Betrachtungen des Themas Kontrolle und Überwachung immer wieder aufgegriffen werden. Ziel des Vortrages ist es, theoretische – aber keinesfalls langweilige – Einblicke in die wissenschaftliche Diskussion zu Kontrolle und Überwachung zu geben und dabei auch auf aktuelle politischen Entwicklungen einzugehen. Mit dem Vortrag soll auch auf die Demo „Freiheit statt Angst“ vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung am 11.10 in Berlin aufmerksam gemacht werden. In der Ankündigung heißt es: „Das Bundesamt für Finanzen verschickt momentan millionenfach Briefe, mit denen erstmals in der Geschichte der BRD jeder Bürgerin und jedem Bürger eine eindeutige Nummer zugewiesen wird, die von Geburt bis zum Tod gleich bleibt. Nebenbei wird mit der elektronischen Gesundheitskarte die Grundlage dafür geschaffen, alle Gesundheitsprofile zentral speichern und auswerten zu können und dank der Vorratsdatenspeicherung wird zudem die Protokollierung der gesamten Telekommunikation in Deutschland verpflichtend. Gleichzeitig machen Nachrichten über Spitzelaffären und Datenmissbrauch die Runde und Forderungen nach konsequenterem Datenschutz werden laut. Aber die immer größer werdenden Datensammlungen und ausufernden Überwachungsmechanismen von Staat und Wirtschaftsunternehmen gleichermaßen werden selten hinterfragt und kritisiert. Wer hegt Interessen an der Erfassung und Auswertung unseres Verhaltens? Wem dient die Kontrolle und Überwachung aller Lebensbereiche? Und warum ist die Weitergabe der eigenen, persönlichen Informationen so selbstverständlich geworden? Theorien aus Soziologie und Philosophie sollen im Rahmen eines Vortrags vorgestellt und aktuelle Entwicklungen diskutiert werden. Bereits Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre wurden Ansätze entwickelt, die in aktuellen Betrachtungen des Themas Kontrolle und Überwachung immer wieder aufgegriffen werden.“
Referentin ist Dr. Christine Ketzer. Sie ist seit über 10 Jahren im Chaos Computer Club im Bereich Bürgerrechte in der digitalen Welt aktiv. 2006 stellte sie ihre Dissertation zum Thema „Gesellschaftliche Bedeutungen technischer Kontroll- und Überwachungssysteme“ fertig. Sie arbeitet als Freie Medienpädagogin in Köln.
Veranstaltet vom AStA der RUB und dem FIfF www.asta-bochum.de | www.fiff.de