Mittwoch 14.05.08, 11:00 Uhr
Klaus Kuliga, ADFC Bochum, zur Radverkehrsplanung in Bochum

„Machenschaften“


Der stellv. Vorsitzende des ADFC Bochum Klaus Kuliga schreibt auf der Webseite des Fahrradclubs: „Bochum hat keine Autofahrerpartei. Bochum hat mehrere davon. Sie nennen sich sozial, christlich, frei und demokratisch, teilweise auch grün, rot schwarz oder gelb. Nur wissen darf das keiner. Deshalb macht man die Politik gegen den Radverkehr lieber heimlich, hinter den Kulissen. Fällt ja gar nicht auf. Und wenn dann doch auffällt, dass wieder einmal der Radverkehr bei einer Verkehrsplanung komplett unter den Tisch gefallen ist, dann bekundet man teilnahmsvoll sein Bedauern und verspricht Nachbesserung. Anschließend kann man sich damit schmücken, gegenüber dem Radverkehr doch soviel Entgegenkommen gezeigt zu haben. Gleichzeitig laufen alle anderen Projekt in der bewährten Weise weiter. Ich sollte einen Preis aussetzen für den, der mir ein einziges Projekt in Bochum nennen kann, wo der Radverkehr tatsächlich zu Lasten des Autoverkehrs gefördert wurde. Radfahrstreifen sind dafür übrigens kein Beispiel, denn wen rechts am Fahrbahnrand geparkt wird (wie immer), dann braucht der Radfahrer mit Radfahrstreifen weniger Platz auf der Fahrbahn als ohne! Also profitiert der Autoverkehr von den Radfahrstreifen. Gegenbeispiele gibt es genug. Mangelhafte Radverkehrsplanungen gibt es in Bochum aber erstaunlich selten. Das erklärt sich dadurch, dass man die Radverkehrsplanung lieber schon im Ansatz weglässt. Kein Planung bedeutet mängelfreie Planung! Das gilt zum Beispiel für das Radverkehrskonzept der Universität Bochum. Es existiert schon seit vierzig Jahren nicht, deshalb hat es auch keine Mängel. Einfach, logisch klar und gut! Dass Studenten deswegen mit der Uni in Sichtweite mit dem Auto vom Wohnheim zur Uni fahren, steht auf einem anderen Blatt.“