Montag 28.04.08, 21:30 Uhr

In memoriam Valerian Lopatto


Anfang April verstarb der ehemalige Zwangsarbeiter und ukrainische Künstler Valerian Lopatto. Zu seinem Andenken findet am 8. Mai 2008 ab 17:00 Uhr im Stadtarchiv Bochum eine Gedenkveranstaltung in Form einer Lesung, verbunden mit einer kleinen Ausstellung, statt. In einem Nachruf schreibt die Gesellschaft Bochum Donezk: »Unser Freund, der ehemalige Zwangsarbeiter und ukrainische Künstler Valerian Lopatto, ist tot. Er starb in der Nacht vom 1. zum 2. April 2008 im Alter von 81 Jahren. Wenige Wochen vorher hielt er beglückt das Buch „Lopatto-Pillipenko, eine Spur von mir…“ in den Händen, in dem seine Zeichnungen zum Thema Zwangsarbeit publiziert wurden. Er war mit neuen Plänen beschäftigt und voller Hoffnung, Bochum noch einmal zu besuchen. Im Jahr 2001 kam er zum zweiten Mal in unsere Stadt, auf Einladung des Bochumer Stadtrates. Als Fünfzehnjähriger war er 1942 von der Krim nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt worden, zuerst nach Essen, dann nach Bochum. Mit dieser Zeit und seinen damaligen Leiden wurde er nun als alter Mann konfrontiert. Die Erinnerungen waren so deutlich, sein bereits in der Jugend entstandener Wunsch, falls er überlebe, einmal Zeugnis abzulegen, drängte ihn, nach seiner Rückkehr in die Ukraine mit dem Zeichnen zu beginnen. Es entstanden Zyklen über die von ihm durchlittene Zeit. 2003 schenkte er einen solchen Zyklus, wie er es formulierte, den Bochumer Bürgern. Das Stadtarchiv richtete eine eigene Ausstellung für ihn aus. Später folgten weitere Bilder, die er der Stadt Essen widmete und Ideen für ein Museum zur Zwangarbeit. Mehrmals war er danach in Bochum und fand zahlreiche Freunde. Beseelt war er dabei von dem Gedanken der Versöhnung, der auch das kleine Bild von 2002 beherrscht. Ein Regenbogen verbindet die Partnerstädte Bochum und Donezk. „Der Regen hat Leid und Kummer fortgeschwemmt, nun blühen die Blumen.“ Erinnern, damit sich die Diskriminierung, Unterdrückung und Vernichtung anderer Menschen nicht wiederholt, das war sein großes Anliegen auch in den immer wieder gesuchten Gesprächen mit jungen Menschen.«