Freitag 04.04.08, 16:30 Uhr

DGB: „Angst vor Altersarmut nimmt zu“


Der DGB schreibt: »Eine repräsentative Erhebung des DGB hat ergeben, dass jeder zweite Arbeitnehmer Angst davor hat, im Alter nicht von der eigenen Rente leben zu können. Die Erhebung wurde im Rahmen des DGB-Index „Gute Arbeit“ durchgeführt. Gefragt wurde nach aktuellem Einkommen und künftigen Rentenerwartungen. 48% der Befragten gaben an, dass ihre Rente nicht ausreichen werde; 38 % gehen davon aus mit ihrer Rente gerade einmal über die Runde zu kommen und nur ganze 13 % der Beschäftigten haben angegeben, dass ihre Einkünfte im Alter ausreichen oder sehr gut sein werden. Der Bochumer DGB sieht seine Befürchtungen bestätigt, dass neben den bereits bekannten Zahlen, dass jedes 5.Kind in Armut leben muss nun auch noch eine erschreckende Tendenz zur Altersarmut deutlich wird. Bereits seit langer Zeit fordert der DGB entsprechende Schritte zur Veränderung durch die Politik.
DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund: „Bereits mit dem Armutsrundgang in Bochum haben wir gemeinsam mit den Kirchen auf die Armutsentwicklung in unserer Stadt hingewiesen. Anstatt zu sozialgerechten Lösungen zu kommen spitzen sich die Probleme weiter zu. Wir werden diese Thematik in den nächsten Wochen, Monaten immer wieder auf die Tagesordnung bringen.“ Nach Einschätzung der Gewerkschaften stehen wir erst am Anfang der Entwicklung. In den Jahren ab etwa 2010 bis 2015 werden drei Viertel der aktuell Befragten über 50 Jahre alt sein und sich somit die Problematik weiter verschärfen, wenn keine erkennbaren Veränderungen durchgesetzt werden können.
Hermund: „Angesichts der anstehenden Entwicklungen sind die aktuell geplanten Rentenerhöhungen um 1,1% ein Hohn. Allein die Inflationsrate von rund 3% zeugt davon, dass es für die Rentnerinnen und Rentner immer schwieriger ist, die erforderlichen Lebensgrundlagen zu finanzieren. Worauf es jetzt ankommt ist nicht die Angst vor Altersarmut wegzureden, sondern die finanziellen Bedingungen für die älteren Menschen der Gesellschaft zu verändern.“«