Montag 31.03.08, 13:45 Uhr

Verwaltung lehnt Sozialticket ab


„Aus Sicht der Verwaltung gibt es aufgrund der rechtlichen und finanzwirtschaftlichen Ausgangslage für die Einführung des Sozialtickets keinen Spielraum.“ Dies schreibt die Verwaltung in einer Vorlage für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag. Auf acht Seiten rechnet die Verwaltung vor, warum dies zu teuer sei. Ein Sozialticket sei höchstens im VRR-Verbund zu bewerkstelligen. In der Vorlage wird zwar erwähnt, dass eine gemeinsame Lösung mit Gelsenkirchen sinnvoll sei, aber keine entsprechende Modellrechnung vorgelegt. Die Vorlage enthält einige sozialstatistisch interessante Angaben. Z. B. geht die Verwaltung davon aus, dass 59.110 Menschen in Bochum auf Sozialleistungen oder vergleichbares angewiesen sind, bzw. mit ihren Einkommen nicht mehr als 20 Prozent über diesen Sätzen liegen. Damit gibt es eine offizielle Zahl über Armut in Bochum.
Die Soziale Liste schreibt zu der ablehnenden Vorlage der Verwaltung: „Offensichtlich muss Bewegung durch Druck erzeugt werden, daher ist die Bildung des Bochumer Bündnisses für ein Sozialticket von großer Bedeutung und sollte die Unterstützung von vielen Betroffenen und Bochumer BürgerInnen finden.“ Neben dem DGB haben inzwischen auch der Paritätische Wohlfahrtsverband, der Bochumer Mieterverein und der Kinder- und Jugendring den Aufruf „Sozialticket für Bochum“ unterstützt.