Mittwoch 23.01.08, 13:15 Uhr
Lesung am Sonntag 27.01., 11.00 Uhr, Bahnhof Langendreer:

Esther Mujawayo: Auf der Suche nach Stéphanie


Esther Mujawayo hat 1994 den Völkermord in Ruanda überlebt. In ihrem neuen Buch „Auf der Suche nach Stéphanie“ erzählt die Autorin, wie sie nach Ruanda gereist ist, um die sterblichen Überreste ihrer Schwester zu suchen. Begleitet wurde sie bei ihren Nachforschungen von der algerischen Journalistin Souâd Belhaddad, die Mujawayos Geschichte aufzeichnete. Auf der Suche nach Stéphanie ist bereits das zweite Buch der beiden Frauen nach Ein Leben mehr, das 2004 erschien und sich vor allem der Frage widmete: »Wie war das möglich?«
In Bochum liest Esther Mujawayo aus ihrem Buch und spricht mit der Lektorin Gudrun Honke über ihre schmerzhafte Konfrontation mit den Tätern und über die Frage, ob die Überlebenden ihre Traumata bewältigen können, wenn sie mit den Mördern als Nachbarn weiterleben müssen.
Die Soziologin lebt heute in Deutschland und arbeitet als Psychotherapeutin mit Flüchtlingen, engagiert sich jedoch weiterhin auch in Ruanda, v. a. bei der Witwenvereinigung AVEGA, die sie 1995 mitbegründet hat. Ihr erstes Buch Ein Leben danach wurde mit dem Ahmadou-Kourouma-Preis 2004 ausgezeichnet und fand viel Beachtung in den Medien. Auch ihre Lesung vor fast genau zwei Jahren in Bochum beeindruckte sehr und gehört sicherlich zu den „unvergessenen Gesprächsbegegnungen“.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der medizinischen flüchtlingshilfe bochum (mfh) und der Bochumer Initiative Südliches Afrika (BISA)