Sonntag 20.01.08, 18:00 Uhr
alternative liste an der Ruhr Uni ruft zur Wahl auf:

„Nach Mensadebakel ist ein Wechsel dringend nötig!“


Die alternative liste an der Ruhr Uni schreibt: »In der kommenden Woche findet die Wahl zum 41. Studierendenparlament statt. Die alternative liste an der RUB ruft alle Studierenden auf, ihr Wahlrecht auszuüben. „Wir hoffen, dass die Studierenden nicht frustriert sind und trotz der Mensaparty-Katastrophe zur Wahl gehen“, hofft der stellvertretende AL-Spitzenkandidat Martin Degeling in Hinblick auf die neuen Verlustzahlen der Mensaparty. Der Landesrechnungshof hatte neue Zahlen bekannt gegeben: Der bisherige AStA aus Jusos, RCDS und LHG hatte bei der Mensaparty am 8. Dezember einen Verlust von 230.000 Euro verursacht. „Gerade jetzt ist ein Wechsel in der Studierendenvertretung wichtig“, so Degeling weiter, „damit die Vorgänge um die Mensaparty aufgeklärt werden können. Wir werden nichts unter den Teppich kehren“.

Warnende Stimmen missachtet

Großes hatte sich der Bochumer AStA in diesem Jahr vorgenommen. Mit Juli, 2Raumwohnung, Culcha Candela und weiteren so genannten Top Acts der Pop-Charts wollte sich der AStA ein Denkmal in der Campus Kultur setzen. Bereits im Vorfeld wurden kritische Stimmen angesichts der Finanzierbarkeit dieses Vorhabens laut, die von den Verantwortlichen als Miesmacherei und Neid weggewischt wurden. Unbeirrt wurde weiter vor sich hin gewerkelt. Je näher allerdings das Event rückte, umso mehr Zweifel wurden laut. Dass diese berechtigt waren, wurde auf der Sitzung des Studierendenparlaments am vergangenen Freitag bestätigt.
SP in die Irre geführt
Dort musste der Finanzreferent Uwe Bullerjahn zugeben, dass im Vorverkauf nur 300 statt wie geplant 4500 Karten verkauft wurden und die Aussagen des Planungsteams, das dem Studierendenparlament noch zwei Wochen vor der Party mitteilte, dass fast 1000 Karten verkauft seien, falsch waren. Der kommissarisch im Amt verbliebene AStA-Vorsitzende Fabian Ferber verweigert jede weitere Stellungnahme zu den Vorkommnissen. Zwar versuchen RCDS und LHG ihre eigene politische Verantwortung auf die Jusos abzuschieben, allerdings waren sie bis vor Beginn des Konzerts Mitglied im Vorstand des AStA und hätten jederzeit die Möglichkeit gehabt, einzugreifen.

Der Landesrechnungshof prüft
Nachdem bereits im Dezember sich das finanzielle Debakel abzeichnete und auch mehrere überregionale Medien über das Bochumer Finanzchaos berichteten, hat sich Anfang dieses Jahres auch der Landesrechnungshof eingeschaltet. Dieser prüft nun seit letzter Woche den AStA Haushalt und hat mit dem am Freitag bei einer Sitzung des Studierendenparlaments bekannt gewordenen Ergebnis selbst die schlimmsten Erwartungen übertroffen. Ausgaben von 230.000 Euro für die Mensaparty stehen 20.000 Euro Einnahmen gegenüber. Vorgeschriebene Ausschreibungen für die Vergabe von Aufträgen lassen sich nicht auffinden, Geld ist aus der Barkasse verschwunden und der AStA wird Ende des Monats zahlungsunfähig sein. Dem Finanzreferenten wird empfohlen, Anzeige gegen AStA-ReferentInnen und Vorstandsmitglieder zu stellen.«