Mittwoch 09.01.08, 12:00 Uhr
Jugendtheater gegen das Vergessen und gegen Rassismus

Yemej HaShoah – Tage der Erinnerung


Vom 21.01. bis 08.02. findet im Kultur Magazin, Lothringerstr. 36 c in Gerthe eine neue Veranstaltungsreihe des Kinder- und Jugendtheaters statt. In der Einladung heißt es: »Die Auseinandersetzung mit dem dritten Reich und seinen Folgen finden in der Bundesrepublik traditionell um den 9. November herum, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, mit Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen statt. Das „tausendjährige Reich“ hat aber nicht nur einen Tag, sondern unsägliche zwölf Jahre gedauert. Mittlerweile können wieder 25 % aller Bundesbürger dem Hitlerregime auch positive Aspekte abgewinnen. „Du Judenschwein“ ist leider wieder ein auf Schulhöfen gebräuchliches Schimpfwort und das ist nur die Spitze des Eisberges. Deshalb hat das Theater Traumbaum/FreierVogel eine neue Veranstaltungsreihe gegen das Vergessen und gegen Rassismus ins Leben gerufen: Yemej HaShoah – Tage der Erinnerung vom 21.01. bis 08.02. im Kultur Magazin. Mit einem Kindertheaterstück und zwei Jugendtheaterstücken wendet sich diese Reihe ganz bewußt an Grundschulen und weiterführende Schulen.
Dabei geht es nicht um den Appell an das sprichwörtlich schlechte deutsche Gewissen zu diesem Thema, sondern darum, Kindern und Jugendlichen mit dem Medium Theater nicht drastisch, sondern plastisch, emotional und nachhaltig rechtzeitig zu vermitteln, wohin Intoleranz, Rassismus , falschverstandenes und fehlgeleitetes Nationalbewusstsein führen können. Denn der Rechte Rand rutscht immer stärker in die Mitte unserer Gesellschaft, die neuen Nationalsozialisten agitieren immer forcierter und zielen mit ihrer Propaganda ganz bewusst und leider auch erfolgreich vor allem auf Jugendliche ab. Deshalb ist rechtzeitige nachhaltige Prävention notwendig. Auf dem Programm steht das Stück „Uns´re Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“, das vom 21.01. bis 24.01 mit der Geschichte einer ganz alltäglichen Heldin Schüler der 2. bis 6. Klasse altersgerecht und unterhaltsam an das Thema heranführt und Zivilcourage im Kleinen für Kleine vermittelt.
Danach geht es vom 28.01. bis 31.01. weiter mit „Braune Engel“, einem Jugendtheaterstück für Schüler der 8. bis 11. Klasse, das das Thema Rassismus, Gewalt und fehlgeleiteter Nationalismus auf einer sehr aktuellen Ebene in einem dynamischen Klinsch zwischen einem Skinhead und einer Deutschtürkin behandelt. Den Abschluß bildet das Stück „Lumpenpott“, das vom 05.02. bis 08.02. Schülern der 8. bis 13. Klasse sehr plastisch vermittelt, was es denn damals ganz real im Alltag bedeutet hat, unter dem Hitlerregime hier im Ruhrgebiet zu leben. Ergänzt wird das Programm durch den gewaltpräventiven Workshop: „Voll auf die Fresse – Voll daneben“, mit dem das Theater FreierVogel auf Anfrage in die Schulen kommt.«