Dienstag 27.11.07, 14:38 Uhr
Die Linksfraktion im Rat fordert:

Reingehen oder Wolldecken statt Heizpilze


Die Linksfraktion im Rat schreibt: »Alle reden von der Klimakatastrophe und was dagegen zu tun sei. Doch in manchen Kreisen scheint dieses Problem keine Rolle zu spielen. Im Bermudadreieck und anderen Kneipenvierteln breiten sich munter die so genannten Heizpilze aus. Damit wird die Freiluftsaison zum Teil bis in den Winter ausgedehnt. Was viele nicht wissen: Ein einziger Heizpilz produziert bei einer wöchentlichen Betriebsdauer von 36 Stunden im Jahr ca. 4 Tonnen CO2. Die Linke im Rat hält diese Entwicklung umweltpolitisch für mehr als bedenklich.
„Auch ich sitze im Sommer gerne draußen“ erklärt Uwe Vorberg von der Linksfraktion. „Meine Nachbarn halten mich vermutlich schon für ein bisschen verrückt, wenn ich bei 14 Grad auf dem Balkon frühstücke. Aber wenn es zu kalt wird, zieh ich mich dicker an oder geh nach drinnen. Ich käme doch nicht auf die Idee, einen Heizstrahler anzuwerfen.“ Das Gleiche gelte für den Gaststättenbereich. Wenn es zu kalt werde, müssten die Stühle eben wieder rein, dann könne im Frühjahr auch „Stühle-raus“ gefeiert werden. Positive Beispiele für einen umweltbewussten Umgang in der Gastronomie gäbe es durchaus, so Vorberg. „In manchen Gaststätten werden im Sommer auf Wunsch abends kuschelige Wolldecken verteilt.“
In einigen deutschen Städten wie Stuttgart und Köln wurden bereits Teilverbote für Heizpilze verhängt, Tübingen plant sie ganz aus dem Stadtbild zu verbannen. Die Linksfraktion will jetzt in einer Anfrage im Umweltausschuss klären, wie in Bochum mit dem Problem umgegangen werden soll. „Wir wissen, dass wir uns mit diesem Vorstoß nicht nur Freundinnen und Freunde machen“, räumt Uwe Vorberg ein. „Aber ein Weiter-so mit dem Freiluftheizen ist für uns nicht akzeptabel. Das ist ja noch nicht mal zum Fenster raus geheizt, das ist gleich ganz draußen.“«