Archiv für den Monat: Oktober 2007


Zweiter Offener Brief von Frank-Patrick Steckel an den Intendanten des Schauspielshauses Bochum, Elmar Goerden
Freitag 26.10.07, 19:20 Uhr

Lieber Elmar Goerden,

Norbert Lammert war Rüstungsexperte der CDU unter Rexrodt – er hat sich unter anderem für die Anschaffung des „Eurofighters 2000“ stark gemacht. Neuerdings hat er sich durch Anmerkungen zum sog. „EU-Verfassungsvertrag“ (jetzt „EU-Reformvertrag“) hervorgetan, wie beispielsweise die, dass es „nicht überzeugend“ sei, das nationale Gewaltenteilungsprinzip der europäischen Staaten nach Brüssel zu übernehmen. Norbert Lammert hat außerdem, in seiner Eigenschaft als Bundestagspräsident, die Veröffentlichung der Nebeneinkünfte von Abgeordneten, obwohl gesetzlich vorgeschrieben, über ein Jahr lang (bis zum Entscheid des BVG) hintertrieben. Und Herr Lammert hat ferner durch eine von ihm erteilte Strafverfolgungsermächtigung die Verfahren der Staatsanwaltschaft gegen 17 Journalisten im Zusammenhang mit dem Kurnaz-Untersuchungs-ausschuß überhaupt erst ermöglicht. Herr Lammert ist ein CDU-Politiker, somit Mitglied derjenigen Bundestags- und nunmehrigen Regierungspartei, die sowohl die Kosovo-Einsätze der NATO, als auch den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, als auch den Tornado-Einsatz, als auch nahezu alle weiteren verfassungswidrigen „Auslandseinsätze“ der Bundeswehr betrieben und befürwortet hat (beim Libanon-Einsatz der Bundesmarine hat er sich enthalten) – in allen diesen Abstimmungen des Bundestages hat Herr Lammert mit „Ja“ gestimmt. Wie das Abstimmungsverhalten des Herrn Lammert ausgesehen hätte, wäre zu Beginn des Irak-Kriegs die CDU an der Macht gewesen, lässt sich unschwer vermuten. Wie Sie sehen, kommt allerlei zusammen – und ich zähle hier nur bruchstückhaft auf, was in den Zeitungen stand und steht. (Und übergehe großzügig solche Fehlleistungen wie die Forderung nach der Wiederbelebung der „Leitkultur“-Debatte seines Parteifreundes Merz.) mehr…


Freitag 26.10.07, 17:00 Uhr
Die Linke über Norbert Lammert:

„Wolf im Schafspelz“

Die Linke Bochum fordert das Bochumer Schauspielhaus, Norbert Lammert und Jürgen Flimm auf, „ihren entwürdigenden Auftritt am 11. November in Bochum abzusagen.“ Die Linkspartei schließt sich damit dem Aufruf von Frank-Patrick Steckel, dem Bochumer Friedensplenum und vielen anderen an, den Auftritt von Norbert Lammert auf der Bühne des Schauspielhauses mit Texten zum Krieg und Friedenslyrik zu verhindern.
„Norbert Lammert ist ein Wolf im Schafspelz“, so Ralf-D. Lange, Sprecher der Bochumer Linken. „Unvergessen bleibt sein unermüdlicher Einsatz für das milliardenschwere Rüstungsprojekt Eurofighter in den 90er Jahren, als er parlamentarischer Staatssekretär war. Gerüchten zu Folge soll er sogar ein Modell dieser tödlichen Kampfmaschine auf seinem Schreibtisch stehen gehabt haben. Unvergessen auch sein konsequentes Eintreten für Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland. Erst vor einigen Wochen stimmte Dr. Norbert Lammert als CDU Abgeordneter im Deutschen Bundestag für eine Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der deutschen Truppen und für den Tornado-Einsatz.“
„Dieses Verhalten in der Vergangenheit disqualifiziert Herrn Lammert sowohl politisch als auch moralisch, glaubwürdig Texte gegen den Krieg zu rezitieren“, so Ralf-D. Lange weiter. „Hier versucht ein kriegstreibender Wolf als Feingeist im Schafspelz die Bühne des Theater zu erklimmen. Dieser entwürdigende Schauspiel wäre ein Schlag ins Gesicht aller echten Bochumer Antimilitaristen und Pazifistinnen.“


Offener Brief von Frank-Patrick Steckel
an den Intendanten des Schauspielshauses Bochum, Elmar Goerden
Freitag 26.10.07, 10:21 Uhr

»Der schöne Trug des Schauspiels wird erniedrigt«

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Lieber Elmar Goerden,
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meine langjährige Verbundenheit mit dem Schauspielhaus Bochum ist es, die mich zu der Bitte an Sie bewegt, den Herren Norbert Lammert (CDU) und Jürgen Flimm (SPD) den Auftritt auf einer der Bühnen Ihres Theaters zu verwehren.

Die Bühnen eines Schauspielhauses sind der Verstellungskunst der Schauspieler vorbehalten – für die Heuchelei von Berufspolitikern und Kunstfunktionären ist da kein Platz.

Und was kann es anderes sein als Heuchelei, wenn Angehörige der kriegstreibenden Bundestagsparteien Texte gegen den Krieg lesen?

Der schöne Trug des Schauspiels wird erniedrigt, wenn neben ihm der hässliche Trug machtpolitischer Interessen Fuß fasst.

Lassen Sie nicht zu, dass das Schauspielhaus Bochum zu einer Plattform für diejenigen wird, die den Frieden predigen und den Krieg schüren!
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Mit besorgten Grüßen

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Frank-Patrick Steckel

Berlin, den 23. Oktober 2007


Freitag 26.10.07, 08:00 Uhr
Sonntag, den 28. Oktober, 19.00 Uhr, Freibeuter

„Heimreise in die Fremde“

pedro-holz-150.jpgAm Sonntag, dem 28. Oktober, um 19.00 Uhr, findet im „Freibeuter“ Kortumstraße 2-4, eine Lesereise des chilenischen Schriftstellers Pedro Holz durch Deutschland ihren Abschluss. In vierzehn Veranstaltungen hatte er in den letzten Wochen sein neues Buch „Heimreise in die Fremde“ vorgestellt. Bereits 2005 war dieser Band mit Kurzgeschichten unter dem Titel „Plan de viaje“ in Chile erschienen.
Zu dem Abschlussabend der Lesereise laden nun „boSKop“ und „Treibgut“ in den „freibeuter“ ein. Mehrere Künstler werden die Lesungen von Pedro Holz umrahmen: Der chilenische Musiker Ulli Simon lebt z.Z.in Bremen und wird u.a. einige Gedichte von Pedro Holz vorstellen, die er vertont hat. Die Bochumer Schriftsteller Rainer Campmann und Uli Schröder werden Kurzgeschichten vortragen. „Oskar“ Gölzenleuchter, der während des Exils von Pedro Holz in Bochum mehrfach gemeinsame Projekte mit ihm realisiert hat, wird Gedanken über die Freiheit vorstellen.


Freitag 26.10.07, 07:00 Uhr

Ruhr-Uni mit neuer Verfassung

Der Senat der Ruhr-Universität Bochum hat eine neue Verfassung für die RUB verabschiedet. Dass gegenwärtig alle Hochschulen in NRW ihre Verfassungen ändern, ist direkte Folge der Landtagswahl vor zwei Jahren. Schwarz-Gelb bemühte sich in Sachen Demokratieabbau um Maßstäbe und verordnete, dass echte Entscheidungsbefugnisse der Selbstverwaltungsgremien wegfallen müssen. Die Macht konzentriert sich künftig noch mehr beim Rektorat, das künftig auch von auswärtigen ManagerInnen geführt werden kann. Der Gestaltungsspielraum, den das schwarz-gelbe „Hochschulfreiheitsgesetz“ lässt, wird an der RUB zumindest für einen Restbestand an Selbstverwaltung genutzt. mehr…


Donnerstag 25.10.07, 22:00 Uhr

Straße erhält ursprünglichen Namen

Die Linksfraktion im Rat schreibt: »Auf der Sitzung der Bezirksvertretung-Mitte am kommenden Mittwoch schlägt die Verwaltung vor, die Adolf-Stöcker-Straße in Hermann-Köster-Straße umzubenennen. Dieses Anliegen unterstützt die Linksfraktion nachdrücklich, denn Adolf-Stöcker war ein ausgewiesener Antisemit. Nicht von ungefähr wurde die Straße im Jahre 1933 in Adolf-Stöcker-Straße umbenannt.
Dazu erklärt Jürgen Plagge-Vandelaar, Mitglied der Bezirksvertretung: „In Bochum darf keine Straße nach einem Antisemiten benannt sein. Stöcker war nicht nur ein Vertreter des christlichen Antijudaismus, so bezeichnete er das Judentum als Götzendienst, sondern sprach sich auch für die Entfernung von Lehrern und Juristen aus dem öffentlichen Dienst aus. mehr…


Donnerstag 25.10.07, 19:00 Uhr

Chile – Ha mejorado la situacíon de las microempresarias en el gobierno de M. Bachelet?

Isabel Cárcamo berichtet am Freitag, 26. 10. um 19.00 Uhr in der VHS über ihre jetzige Arbeit im chilenischen Frauenministerium berichten, wo sie hauptsächlich in Programmen für Saisonarbeiterinnen und Kleinstunternehmerinnen tätig ist. In Chile wird ungefähr ein Drittel der Kleinstunternehmen von Frauen geleitet. In diesem Bereich gibt es z. Z. neue Maßnahmen, wie z.B. die Finanzierung von Gründung und Erweiterung dieser Unternehmen. Mit Michelle Bachelet erreichte jetzt schließlich in Chile zum ersten Mal eine Frau das Präsidentenamt. Dies bedeutet größere Möglichkeiten für Programme und Maßnahmen, die Frauen begünstigen. Die Veranstaltung findet statt „en castellano facil“.


Donnerstag 25.10.07, 18:45 Uhr

Friedensplenum: Keine Bühne für den Paten des Eurofighters

Im Zusammenhang mit dem umstrittenen Auftritt von Norbert Lammert und Jürgen Flimm am 11.11. 2007 im Schauspielhaus hat das Bochumer Friedensplenum auf die Rolle von Norbert Lammert als Aufrüster hingewiesen. Das Friedensplenum verweist z. B. auf einen Beitrag in DIE ZEIT aus dem Jahr 1995. Das Bochumer Friedensplenum begrüßt und unterstützt deshalb die Initiative von Frank-Patrick Steckel mit der Forderung, den heuchlerischen Auftritt von Norbert Lammert und Jürgen Flimm am 11.11. 2007 im Schauspielhaus abzusagen. Es ist nach Ansicht des Friedensplenums ein gutes Zeichen, wenn wenigstens im Bereich des Theaters Protest artikuliert wird.
Wörtlich heißt es:»Mit Norbert Lammert wird einem führenden Rüstungsfreund, dem Paten des Milliarden verschlingenden Eurofighters die Bühne geboten, Texte zum Krieg und Friedenslyrik vorzutragen. Das Themengedicht von Matthias Claudius lässt ein Schauspiel von Schuld und Gewissensnot erwarten, mit dem die Bereitschaft zu künftigen – angeblich nur noch humanen – Kriegen befördert werden soll. Heuchelei ist dafür ein freundlicher Begriff.
„’s ist leider Krieg und ich begehre nicht schuld daran zu sein“ Für das Bochumer Friedensplenum gilt dann nur eins: Sag nein!«


Donnerstag 25.10.07, 18:40 Uhr

Erdwärme als Energie der Zukunft?

Vom 29. – 31. Oktober findet der 10. Bundeskongress Geothermie im Bochumer RuhrCongress statt. Die Bochumer Grünen sehen in der Nutzung der Erdwärme einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, dessen Bedeutung in Zukunft stark zunehmen wird. Sie weisen daraufhin: “Zur Zeit hat Erdwärme bundesweit nur einen Anteil von 0,9 % an den erneuerbaren Energien. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass dieser Anteil in naher Zukunft rasant ansteigen wird. Denn Erdwärme bietet alle Vorteile: Anders als die fossilen Brennstoffe Kohle, Öl und Gas ist sie unerschöpflich, bei ihrer Nutzung entstehen keine klimaschädlichen Emissionen. Anders als Wind und Sonne ist sie witterungsunabhängig, einmal erschlossen können internationale politische Konflikte die Versorgungssicherheit nicht gefährden. Erdwärme ist auch vielseitig nutzbar: Sie kann zur Bereitstellung von Strom, Heizwärme und Kühlkälte dienen.” Näheres.


Donnerstag 25.10.07, 18:30 Uhr

Zug der Erinnerung mit Verspätung?

Die Soziale Liste schreibt: »Wahrscheinlich erst im März oder April 2008 wird der Zug der Erinnerung nach Bochum kommen. Die „Verspätung“ begründete das Kulturamt mit derzeit noch notwendigen Korrekturen am Zeitplan durch die bundesweite Initiative Zug der Erinnerung. Bei der zuständigen Regionalagentur für das Schienennetz gibt es aber die Bereitschaft zur Unterstützung des Vorhabens.
Eine erschreckende Vorstellung in der Kulturausschusssitzung gab Dr. Tilmann Fischer, von der Stiftung Bochumer Symphonie, der wortreich nichts konkretes sagte. So ergab sich der Eindruck, dass die Spendensammlung wohl unter konspirativen Bedingungen stattfindet. Auch ist bisher überhaupt nicht erkennbar wie die Bochumer Bürger an den Aktivitäten beteiligt werden sollen. mehr…


Donnerstag 25.10.07, 18:00 Uhr

Taxi-Probleme

Die Linksfraktion berichtet, dass sie in einem Gespräch mit mehreren Bochumer Taxiunternehmern auf Probleme bezüglich der Arbeitssituation der Taxiunternehmen in Bochum hingewiesen wurde. Für kleine Taxiunternehmen seien die dargestellten Probleme ggf. existenziell. Hierbei geht es u.a. um Krankenfahrten in Fußgängerzonen und um die Unterrichtung der Bochumer Taxiunternehmen über geplante Neuerungen. Hierzu hat die Linksfraktion eine Anfrage im  zuständigen Umweltausschuss gestellt.


Donnerstag 25.10.07, 15:30 Uhr

Armutsspaziergang durch Bochum

Der DGB-Vorsitzende Ruhr Mark Michael Hermund  und Rose Richter vom Institut für Kirche und Gesellschaft laden für Dienstag, 30.10. dazu ein, Orte in der Bochumer Innenstadt zu besuchen, an denen Menschen, die von Armut betroffen sind, Hilfe erhalten. In der Einladung heißt es: „Wir möchten Ihnen  Gelegenheit geben, praktische Einblicke in die entsprechenden Einrichtungen zu bekommen und vor Ort durch die dort  Mitarbeitenden Informationen zu erhalten.“  Beginn ist um 13.30 im Kirchen-Café. Der Programmablauf.


Donnerstag 25.10.07, 15:00 Uhr
Veranstaltung mit Gisela Notz am Dienstag im Bahnhof Langendreer

Warum Armut (oft) weiblich ist

Über das Thema „Warum Armut (oft) weiblich ist“ wird die Sozialwissenschaftlerin Dr. Gisela Notz am kommenden Dienstag, den 30.10. um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer referieren und diskutieren. Armut nimmt in Deutschland weiter zu und betrifft in erster Linie Alleinerziehende, kinderreiche Familien und Erwerbslose. Frauen sind unter diesen Gruppen überproportional anzutreffen, und sie sind es, die meist mit dem wenigen Geld wirtschaften müssen. Hinter den statistischen Zahlen über das Ausmaß der Armut stehen viele Einzelschicksale. Die Diskriminierung von Frauen beginnt früh und endet im Alter nicht. Der gegenwärtige Abbau von sozialen Leistungen trifft Frauen in Ost und West besonders hart. Die Verknappung von existenzsichernden Arbeitsplätzen und die Tatsache, dass Arbeitsmarkt-, Familien- und Sozialpolitik an einem Familienmodell orientiert sind, das für Männer die »Haupternährerrolle« und für Frauen die Rolle der »Zuverdienerin« vorsieht, verdrängt Frauen aus dem regulären Arbeitsmarkt in prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Egal, wie Frauen leben: Von der Möglichkeit, sich eigenständig zu ernähren, sind viele ausgeschlossen. mehr…


Donnerstag 25.10.07, 14:30 Uhr

Disziplinarverfahren gegen den Leiter des Amtes für Wirtschaftförderung

Die Soziale Liste schreibt: »Die Kritik am Inhalt, den Hintergründen und die Auftragsvergabe an der Werbekampagne „Bochum macht jung“ verstärkt sich weiter. Daran ändern auch keine öffentlichen Durchhalteparolen von CDU und SPD etwas. Heute berichtet der WDR: „Ärger um die Imagekampagne „Bochum macht jung“ zieht weitere Kreise. Oberbürgermeisterin, Ottilie Scholz, hat nach WDR–Informationen ein Disziplinarverfahren gegen den Leiter des Wirtschaftsförderungsamtes eingeleitet. Dem Amtsleiter wird vorgeworfen, dass er seine Vorgesetzten nicht umfassend und korrekt über die Vergabekriterien des Werbeauftrages informiert hat. Die Kampagne hätte – bei einem Volumen von 500.000 Euro für das laufende Jahr – europaweit ausgeschrieben werden müssen. Stattdessen wurde der Auftrag einfach an eine Essener Agentur vergeben. Doch das ist nicht das einzige Problem: Eine Bochumer Agentur hat gegen die Fortführung der Kampagne Klage erhoben. Sie will damit die Stadt in ein ordentliches Vergabeverfahren zwingen. Denn klar scheint: An der Idee einer Stadtwerbung will die Bochumer Verwaltung festhalten“. Unbeantwortet ist auch nach wie vor die Anfrage der Sozialen Liste im Rat. Wir dokumentieren die Anfrage, die seit dem 15. August auf Antwort wartet: mehr…


Donnerstag 25.10.07, 14:00 Uhr

Erfolgreiches Mobbster

Heute ist in Bochum Mobbster, das 1. NRW Kinder- und Jugendtheaterfestival gegen Gewalt, zu Ende gegangen. Wenn sich die Bedeutung eines Festivals am Publikumszuspruch messen läßt, hat Mobbster, so schreiben die Veranstalter, genau den Nerv der Zeit getroffen: „1.200 Zuschauer in 12 Vorstellungen, darunter mehrere Schulklassen aus Herne, das bedeutet eine Auslastung von 100%, und für einige der gezeigten Stücke war die Nachfrage sogar so groß, dass die Veranstalter auch Doppelvorstellungen hätten geben können.“ Weiter heißt es: „Aber die Qualität eines Kinder- & Jugendtheaterfestivals, vorallem bei einem mit thematischen Anspruch, entscheidet sich weniger an der Kasse, sondern in den Vorstellungen und den Nachbesprechungen mit dem Publikum. Und auch hier ist Mobbster seinem Anspruch voll gerecht geworden. mehr…


Pressespiegel zu der umstrittenen Lesung "‘S IST LEIDER KRIEG"
Donnerstag 25.10.07, 13:15 Uhr

WDR-Kurzmeldung vom 25.10.2007

wdrIntendant: Lammert und Flimm werden lesen

Das Schauspielhaus Bochum lehnt die Forderung seines ehemaligen Intendanten Frank-Patrick Steckel ab, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und den Theatermacher Jürgen Flimm von der Bühne zu verbannen. Die für den 11. November geplante Lesung unter dem Titel „’s ist leider Krieg“ werde stattfinden, schrieb der derzeitige Intendant Elmar Goerden in einem offenen Brief.
Steckel hatte gefordert, Lammert und SPD-Mitglied Flimm den Auftritt zu verwehren. Beide seien „Angehörige der kriegstreibenden Bundestagsparteien.“ Die Bühne eines Schauspielhauses sei der Vorstellungskunst der Schauspieler vorbehalten, für die Heuchelei von Berufspolitikern und Kunstfunktionären sei da kein Platz, hatte Steckel in einem offenen Brief geschrieben.

Quelle: www.wdr.de


Pressespiegel zu der umstrittenen Lesung "‘S IST LEIDER KRIEG"
Donnerstag 25.10.07, 10:15 Uhr

Ruhr Nachrichten vom 25.10.2007

´s leider Krieg … … zwischen Steckel und Lammert

Ex-Intendant kritisiert Auftritt in Bochum
Von Bettina Jäger

BOCHUM Auch wenn sich Kriegs-Metaphern an dieser Stelle eigentlich verbieten: Der ehemalige Bochumer Intendant Frank Patrick Steckel fährt schweres Geschütz gegen den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert und den scheidenden Triennale-Chef Jürgen Flimm auf. In einem offenen Brief fordert Steckel den jetzigen Intendanten Elmar Goerden auf, den beiden einen Auftritt im Bochumer Schauspielhaus zu verwehren. „Heuchelei“ wirft er ihnen vor und beschuldigt sie, „Angehörige kriegstreibender Parteien“ zu sein.
„´s leider Krieg“ heißt der Abend, den Flimm (SPD) und Lammert (CDU) gemeinsam auf die Beine gestellt hatten. Schon bei der Triennale mit großem Erfolg aufgeführt, soll das Programm mit Texten gegen den Krieg am 11. November in den Kammerspielen erneut gezeigt werden.

„Heuchelei von Berufspolitikern und Kunstfunktionären“
„Die Bühnen eines Schauspielhauses sind der Verstellungskunst der Schauspieler vorbehalten – für die Heuchelei von Berufspolitikern und Kunstfunktionären ist da kein Platz“, hatte Steckel kritisiert. „Und was kann es anderes sein als Heuchelei, wenn Angehörige der kriegstreibenden Bundestagsparteien Texte gegen den Krieg lesen?“ Der Brief endet mit dem Aufruf: „Lassen Sie nicht zu, dass das Schauspielhaus Bochum zu einer Plattform für diejenigen wird, die den Frieden predigen und den Krieg schüren.“

„Gespräch weniger medienwirksam“
Elmar Goerden allerdings weigerte sich postwendend, den Auftritt abzusetzen. Der Abend stehe nicht im Zeichen politischer Statements, sondern der Literatur. „Wenn ein Theatermacher und der Präsident des deutschen Bundestages sich vornehmen, dem Thema Krieg literarisch nachzuspüren, ist das Vorhaben nicht zu verurteilen.“ Goerden betont, er habe sich statt eines offenen Briefes lieber ein offenes Gespräch gewünscht. Aber das sei, so Goerden mit einem Seitenhieb, „natürlich weniger medienwirksam.“

„Dieser Brief kommentiert sich ja wohl selbst“
Und Norbert Lammert? Der ging auf die Vorwürfe nicht ein. „Dieser Brief kommentiert sich ja wohl selbst“, sagte er. Aber er machte deutlich, wie sehr ihm das Projekt „´s leider Krieg“ am Herzen liegt. Schon lange habe er den Plan geschmiedet, einen solchen Abend mit dem Schauspieler Ulrich Matthes zu verwirklichen. Weil Matthes 2007 nicht abkömmlich war, war Lammert gemeinsam mit Flimm aufgetreten. Die Texte habe er selbst zusammengestellt, betonte Lammert, sie reichen von Schiller über Grass bis zu Remarque. „Alles resultiert aus einer jahrzehntelangen Beschäftigung mit Literatur“, so der Bochumer. Eine Frage in Richtung Steckel konnte er sich dann aber doch nicht verkneifen – nämlich die, warum sich Theatermacher eigentlich politisch äußern dürfen, wenn Politiker nicht auf der Bühne stehen dürfen …

Quelle: www.ruhrnachrichten.de


Pressespiegel zu der umstrittenen Lesung "‘S IST LEIDER KRIEG"
Donnerstag 25.10.07, 10:10 Uhr

WAZ-Kommentar vom 25.10.2007

Theater und Politik

Von Michael Stenger

Es gibt Menschen, die sagen, das Theater darf dies, darf das. Frank-Patrick Steckel, der sich als Intendant in Bochum ja nicht als Vertreter der Spaßgesellschaft zeigte und sein pessimistisches Weltbild in eine geschlossene Ästhetik kleidete, ist ein radikaler Theatermann und mag keine Politiker, die Kulturbotschafter sind, und keine Kulturvermittler, die sich schnittig arrangieren können. Jürgen Flimm und Norbert Lammert sind keinesfalls die üblichen Verdächtigen. Sie stehen aber für Steckel für ein angepasstes Establishment. Wer, so denkt er, mit einer bestimmten Parteirichtung sympathisiert, darf nicht auf einer Bühne stehen. Flimm und Lammert haben nie Kriegstreiberei gepredigt. Steckel geht es letztlich vermutlich um das, was die Gesellschaft mit Künstlern macht. Wie sie funktionalisiert werden, wie man sie ins Boot holt. Peymann, wir dürfen das nicht vergessen, ist auf Seiten der 68er-Revoluzzer.


Pressespiegel zu der umstrittenen Lesung "‘S IST LEIDER KRIEG"
Donnerstag 25.10.07, 10:05 Uhr

WAZ-Artikel vom 25.10.2007

Steckel wettert gegen Flimm und Lammert

Bochums Ex-Intendant sieht deren Antikriegs-Lesung im Schauspielhaus als „Heuchelei“.
„Angehörige der kriegstreibenden Bundestagsparteien“ sollen nicht über Frieden reden
Von Werner Streletz

Bochum. 1995 endete die Bochumer Intendanz von Frank-Patrick Steckel: Nun meldet er sich mit Theaterdonner zurück. In einem offenen Brief fordert er den jetzigen Intendanten Elmar Goerden auf, „den Herren Norbert Lammert (CDU) und Jürgen Flimm (SPD) den Auftritt auf einer der Bühnen Ihres Theaters zu verwehren“. Anlass: Der Bundestagspräsident und der Ex-Triennale-Intendant wollen am 11. November im Schauspielhaus ein Antikriegsprogramm lesen, mit dem sie schon während der Ruhr Triennale aufgetreten sind.

Der heute in Berlin lebende Steckel wettert dagegen: „Die Bühnen eines Schauspielhauses sind der Verstellungskunst der Schauspieler vorbehalten – für die Heuchelei von Berufspolitikern und Kunstfunktionären ist da kein Platz.“ Und was könne es anderes sein „als Heuchelei, wenn Angehörige der kriegstreibenden Bundestagsparteien Texte gegen den Krieg lesen?“ Steckel befürchtet: „Der schöne Trug des Schauspiels wird erniedrigt, wenn neben ihm der hässliche Trug machtpolitischer Interessen Fuß fasst.“ Darum wünscht er sich von Goerden: „Lassen Sie nicht zu, dass das Schauspielhaus Bochum zu einer Plattform für diejenigen wird, die den Frieden predigen und den Krieg schüren!“

Auf die Kassandra-Rufe reagiert Goerden unaufgeregt: „Selbstverständlich sind die Theaterbühnen der Schauspielkunst vorbehalten.“ Machtpolitische Interessen hätten dort nichts verloren – „unbequeme aber durchaus“. Goerden stellt klar: „Wenn ein Theatermacher und der Präsident des deutschen Bundestages sich vornehmen, dem Thema Krieg literarisch nachzuspüren, ist das Vorhaben nicht zu verurteilen“, solange es frei des von Steckel bemängelten „hässlichen Trugs“ sei.

Der betreffende Abend stehe „nicht im Zeichen politischer Statements, sondern der Literatur“. Sollte sich an der Art der „Besetzung“ Diskussion entzünden, so sei das „keine ärgerliche Randerscheinung, sondern ein wünschenswerter Prozess“. Und Goerden schließt: „Starke Themen dürfen und müssen eine Plattform im Theater finden.“ Auf ein Wort