Wir erleben mit der ARGE Bochum immer wieder Probleme, Notlagen zu überbrücken. Das gilt beispielsweise für den Fall, dass jemand eine Arbeit aufnimmt oder eine Lehrstelle antritt, eine Zahlung aber erst in einiger Zeit zu erwarten ist. Falls der neue Arbeitgeber keinen Vorschuss zahlen will, keine Rücklagen da sind und einem niemand etwas leihen kann oder will, wird es schnell brenzlig.
Im BSHG gab es durchaus Möglichkeiten dazu, z.B. durch einen darlehensweisen Vorschuss des Sozialamtes (z.B. bei Geldmangel bei verzögerter Bearbeitung es BAföG-Erstantrages). Das haben auch damals die Ämtler nicht gerne gemacht, die Situation war von Ort zu Ort unterschiedlich.
Im Fürsorgerecht gilt aber selbstverständlich der Grundsatz, dass niemand verhungern darf. Zunächst (vor allem anderen, und vor Klärung von Unklarheiten) ist immer unverzüglich der Lebensunterhalt zu sichern, und zwar unverzüglich (§ 41 SGB I). Ggf. ist vorläufig zu leisten (§ 43 SGB I) oder ein Vorschuss nach § 42 SGB I zu gewähren. (dazu auch: BVerfG_12-5-05 Az.: 1 BvR 569/05 – s. unten).
Im Zweifel muss das Risiko in Kauf genommen werden, dass das Amt zu Unrecht gewährte Leistungen mühsam, gar erfolglos, zurückfordern muss.
Aber wie sagte doch Dr. Brandt, Präsident des LSG NW: „Ein Mensch kann verhungern, eine Behörde nicht“.
Für o. g. Fälle heisst das:
1. Es besteht bei aktueller Bedürftigkeit unmittelbar sofort ein Anspruch auf Sicherung des Lebensunterhalts.
2. Gemäss § 23 SGB II „ … KÖNNEN Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts … als Darlehen gewährt werden, soweit … voraussichtlich Einnahmen anfallen.“ Geleistet werden muss aber auf jeden Fall!
Infos zur Rechtslage und zum Umgang mit der Behörde gibt die Unabhängige Sozialberatung im SOZIALEN ZENTRUM, Rottstr. 31, dienstags von 16.00 – 1.00 Uhr und donnerstags von 11.0 – 13.00 Uhr. Tel.: 460 169. Sozialberatung@sz-bochum.de. (2007-07-22)
BVerfG_12-5-05 Az.: 1 BvR 569/05: Im Zweifel Kohle (Auszüge)
„ … Der elementare Lebensbedarf eines Menschen kann grundsätzlich nur in dem Augenblick befriedigt werden, in dem er entsteht. Dieses „Gegenwärtigkeitsprinzip“ ist als Teil des Bedarfsdeckungsgrundsatzes für die Sozialhilfe allgemein anerkannt
… Hieraus folgt, dass bei der Prüfung der Voraussetzungen eines Anspruchs auf Leistungen zur Sicherung des Existenzminimums, soweit es um die Beurteilung der Hilfebedürftigkeit der Antragsteller geht, nur auf die gegenwärtige Lage abgestellt werden darf. Umstände der Vergangenheit dürfen nur insoweit herangezogen werden, als sie eindeutige Erkenntnisse über die gegenwärtige Lage des Anspruchstellers ermöglichen. Dies gilt sowohl für die Feststellung der Hilfebedürftigkeit selbst als auch für die Überprüfung einer Obliegenheitsverletzung nach §§ 60, 66 SGB I, wenn über den Anspruch anhand eines dieser Kriterien entschieden werden soll. Aus diesen Gründen dürfen existenzsichernde Leistungen nicht auf Grund bloßer Mutmaßungen verweigert werden, insbesondere wenn sich diese auf vergangene Umstände stützen. …
WAZ-Redakteur Tom Jost hat heute in einem Artikel in der Bochumer Lokalzeitung beschrieben, wie die Bochumer Kulturverwaltung die Umsetzung eines Beschlusses verzögert: „Der Rat beschloss im Januar, das Gedenken an 11 000 getötete Kinder nach Bochum zu holen. Ein halbes Jahr später gibt es noch keinen Fahrplan, aber Verzögerungen. Eine große Chance könnte verpasst werden.“ Das Kulturamt wird zitiert: „Der Rat hat´s beschlossen“, räumt Reinhard Krakow vom Kulturamt ein, „aber doch nicht so, dass es heute gleich umgesetzt werden soll.“ Der WAZ-Artikel endet: „Übrigens: Der Rat beschloss, die Ausstellung ‚zum nächstmöglichen Zeitpunkt‘ nach Bochum zu holen. Möglich ist nun vieles.“ Der WAZ-Artikel im Wortlaut. Die Linksfraktion, die im Januar den Antrag gestellt hatte, die von Beate und Serge Klarsfeld initiierte Ausstellung nach Bochum zu holen, erklärte heute: „Wir bleiben dabei, die Ausstellung soll nach Bochum kommen. Weitere Initiativen wie den ‚Zug der Erinnerung‘ sollten nicht als Alternative zur Ausstellung ‚Mit der Reichsbahn in den Tod‘ gehandelt werden. Der Zug verfolgt ein ganz anderes Ausstellungskonzept. So soll er zur Recherche über ‚verschwundene‘ Kinder vor Ort anregen und er bezieht die BetrachterInnen ganz anders ein. Deshalb stehen für uns die beiden Projekte nicht gegeneinander. Beide Projekte sind begrüßenswert und das eine ist auch beschlossene Sache.“Im Wortlaut. Die Soziale Liste hatte in einer Pressemitteilung heute gefordert, dass sich die Stadt Bochum der Initiative „Zug der Erinnerung“ anschließen solle. Näheres zur Ausstellung „Mit der Reichsbahn in den Tod“ Näheres zum Projekt „Zug der Erinnerung“.
Die Soziale Liste Bochum ist empört über die Weigerung der Bundesbahn in ihren Bahnhofsgebäuden die Ausstellung über die Deportation von Kindern in die Konzentrations- und Vernichtungslager durch die Reichsbahn zu zeigen. „Diese Weigerung ist unakzeptabel und darf nicht das letzte Wort bleiben“, so Ratsmitglied Günter Gleising von der Sozialen Liste in einem Protestschreiben an den Vorstand der Deutschen Bahn in Berlin.
Vor dem Hintergrund der Weigerung der Bahn sollte sich die Stadt Bochum deshalb der Initiative „Zug der Erinnerung“ anschließen. Da die Zeit drängt, hat sich Günter Gleising, der für die Soziale Liste Mitglied im Kulturausschuss ist, kürzlich an den Vorsitzenden dieses Gremiums, Dieter Fleskes, und die Kulturverwaltung gewandt und die Bitte geäußert, diese Initiative zu unterstützen und den Zug der Erinnerung nach Bochum zu holen. Auf der Sitzung des Kulturausschusses am 6. September, so schlägt Gleising vor, könne das Vorhaben dann diskutiert und beschlossen werden. Auch Vereinigungen, Gruppen, Schulen und Einzelpersonen sind zur Mitarbeit aufgerufen.
Vom Stand der Realisierung des Projektes der Ausstellung mit der Reichsbahn in den Tod hatte die Verwaltung Mitte Juni in der letzten Sitzung des Kulturausschusse vor der Sommerpause berichtet. Dort wurde über die Weigerung der Bundesbahn, die Ausstellung in ihren Gebäuden zu zeigen, informiert. „Initiativen“, so der damalige Kulturdezernent Dr. Küppers, „wollen deshalb einen Verein gründen um die Ausstellung zu realisieren.“ Hierzu bietet der im Juni von Bürgerinitiativen gegründete Verein„Zug der Erinnerung“ jetzt die Möglichkeit.
Bereits am 27. Januar 2007 war der Zug der Erinnerung probeweise in Würzburg, um der dortigen Kinderdeportationen zu gedenken. Die ungewöhnliche Darstellungsform, die historische Lok und die Wagen, die Fotos der Kinder und
Dokumente über das Deportationsgeschehen fanden große Beachtung und riefen bundesweit erhebliches Medieninteresse hervor. Vor dem Hintergrund der in Würzburg gewonnenen Erfahrungen soll der Zug der Erinnerung diesen Herbst/Winter bundesweit verkehren und die deutschen Heimatstädte der deportierten Kinder anfahren.
Als Station in NRW ist auch Bochum geplant. Während des Aufenthalts des Zuges der Erinnerung sollen zusätzlich vor Ort Veranstaltungen stattfinden und gesellschaftlichen Initiativen die Gelegenheit zu eigenen, ergänzenden Darstellungen gegeben werden. Je nach örtlichen Aktivitäten verlässt der Zug der Erinnerung spätestens am Ende einer Woche die Region und wechselt in die nächste, um dort den Impuls für Erinnern, Forschen und Gedenken weiterzugeben.
Mittwoch 25.07.07, 08:00 Uhr
Das Thealozzi feiert am 17.- 21. Oktober sein 25-jähriges Bestehen
Auf seiner Webseite ruft das Thealozzi „alle verschollenen Künsterlnnen“ auf sich zu melden, „die in den letzten 25 Jahren ab Oktober 1982 im Kultur- und Theaterhaus Thealozzi, Bochum gearbeitet haben.“ Weiter heißt es: »Denn die Thealozzis haben sich entschlossen, ein Vierteljahrhundert ihres Bestehens, der immer noch selbstverwalteten „Kreativschmiede des Ruhrgebiets“, zu feiern. Ein Dinosaurier im besten Alter ist das Thealozzi. Also meldet Euch, vielleicht mit einer kurzen E-Mail an info@thealozzi.de, ob Ihr bei den Festlichkeiten „Die Verrückten werden überleben“ vom 17.- 21. Oktober 2007 dabei sein, oder etwas dazu beitragen wollt.
Vielleicht habt Ihr Lust etwas aus der Vergangenheit zu spielen, zu lesen, zu tanzen, Musik zu machen, zu singen, malen, Masken zu bauen oder einfach nur performen und zeigen, was ihr könnt. Wir sind natürlich auch interesssiert an dem Material der frühen Jahre. Wer hat noch Fotos, Filmmaterial, Plakate o.ä., die er uns leihen kann, denn wir machen auch eine Ausstellung: „Was die Wände erzählen“ «
In seinem Streit mit der ARGE über die Übernahme von Heizkosten bei ALG-II-Beziehern sieht sich der Mieterverein Bochum durch einen Beschluss des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen in seiner Rechtsauffassung bestätigt. Der Mieterverein fordert grundsätzlich, dass Heizkosten in voller Höhe übernommen werden, wenn nicht im Einzelfall ein verschwenderisches Heizverhalten nachgewiesen werden kann. Die ARGE hingegen will Obergrenzen für Heizkosten durchsetzen.
Das Landessozialgericht in Essen hat einen Beschluss des Sozialgerichts Gelsenkirchen geändert. Dieses muss jetzt einer Hartz-IV-Empfängerin Prozesskostenhilfe gewähren, damit sie ihre Klage durchführen kann. In ihrem Streit mit der ARGE geht es unter anderem um Heizkosten. Im Wortlaut.
Die Soziale Liste schreibt: »Die Sparkasse und der USB Umweltservice Bochum sollten die aktuelle Diskussion um den Radsport zum Anlass nehmen und ihr enormes finanzielles Engagement für das Rennen der Profis im Rahmen des Sparkassen-Giro und das Team Sparkasse überdenken. „Die Frage ist doch“, so Günter Gleising von der Sozialen Liste, „ob es Aufgabe von kommunalen, dem Gemeinwohl verpflichteten, Unternehmen ist, einen Profi-Radstall mit 16 Athleten zu unterhalten oder zu sponsern“.
Ursprünglich sollte das Team Sparkasse den Nachwuchs fördern, doch daraus ist längst Deutschlands fünftgrößter Profi-Rennstall geworden, der 2006 mit Dirk Müller den Deutschen Profi-Meister stellte. Auch ergibt sich die Frage, ob den „Stars der Tour de France“ (Sparkasse Werbeplakat) beim Bochumer Giro die Möglichkeit gegeben werden soll, ihre „Erfolge“ zu vermarkten. Vielleicht sollte stattdessen aus dem Giro ein „Wochenende des Bochumer Radsports“ gemacht werden, stellt Gleising zur Diskussion. mehr…
Die Linksfraktion schreibt: »Eine junge Mutter mit zwei kleinen Kindern ist von der kompletten Kürzung ihres ALG II bedroht. Die Kürzung hatte ein Sachbearbeiter der ARGE angekündigt, falls nicht bestimmte Unterlagen eingereicht würden. Das Ungeheuerliche: Sie hatte bereits einen Bescheid für ihr ALG von ihrer Sachbearbeiterin erhalten. Alles war in Ordnung.
In einem persönlichen Brief hat sie nun der Oberbürgermeisterin anschaulich geschildert, welche Auswirkungen solches Fehlverhalten auf die Betroffenen hat. Panik mit zwei kleinen Kindern ohne Geld dazustehen, Wut über die Arroganz, Verunsicherung, was zu tun sei, Stress, um das Problem ja in den Griff zu bekommen. Das ist kein Einzelbeispiel und deshalb erneuert die Linksfraktion ihre Forderung nach einer Beschwerdestelle.
Dazu Ernst Lange, Fraktionsvorsitzender der Linken im Rat: „Bei allem Verständnis für die hohe Arbeitsbelastung der ARGE-Beschäftigten, es kann nicht sein, dass Menschen, die sich in einer sozialen Notlage befinden, der Willkür der SachbearbeiterInnen ausgeliefert sind. mehr…
Eine neue Studie der EU-Kommission belegt: Um die Chancengleichheit von Frauen in der Arbeitswelt ist es in Deutschland schlecht bestellt. Diese Situation macht auch um Bochum keinen Bogen. Michael Hermund vom DGB dazu: „Es ist ein Skandal, dass Deutschland beim Lohnabstand zwischen Männern und Frauen einen traurigen `Spitzenplatz` in der EU einnimmt. Und auch bei der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sind Frauen benachteiligt.“
Während im Vergleich zum Vorjahr in Bochum die Arbeitslosigkeit der Männer um 17,5 Prozent zurück ging, war dies bei den Frauen lediglich 11,6 Prozent. Hermund: „Diese Entwicklung ist umso unverständlicher, als Frauen oft die bessere Ausbildung haben. Aber dies allein sichert ihnen keine Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt.“
Laut EU-Studie liegen Fraueneinkommen in Deutschland um 22 bis 26 Prozent niedriger als Männereinkommen. mehr…
Die WAZ und die Westfälische Rundschau berichten in ihren morgigen Dortmunder Ausgaben ausführlich über den Versuch, den aus Bochum vertriebenen Nazi-Laden Goaliat in Dortmund zu etablieren. Ein großes Bündnis plant bereits Protestaktionen. Die Scheiben des Ladens wurden auch schon eingeschmissen. Das Bochumer Bündnis „Bunt statt braun“ trifft sich unmittelbar nach Beendigung der Schulsommerferien und wird überlegen, wie die Dortmunder Initiative unterstützt werden sollte.
Mit Jaquelina Lopez Alamazán, Lehrerin und ehemalige Gewerkschaftssekretärin, und Samuel Hernandez Morales informieren am Mittwoch zwei erfahrene AktivistInnen aus Oaxaca auf Einladung des AK Lateinamerika im Bahnhof Langendreer. Mit anderen gründeten sie die Menschenrechtsorganisation CODEP (Comite en defensa de los derechos humanos del pueblo), deren Mitglieder zum großen Teil IndÃgenas – Nachfahren der UreinwohnerInnen – sind und die sich mit der Selbstorganisierung der Gemeinden beschäftigen. CODEP stand von Anfang an an der Seite der streikenden LehrerInnen in Oaxaca und war an der Gründung der APPO, eines Zusammenschlusses von mehr als 300 Gruppen, beteiligt. Zahlreiche Mitglieder wurden politisch verfolgt und eingekerkert. Sie berichten über die Verfolgung und Inhaftierung von Sozial- und Menschenrechtsaktivisten in Mexiko. Die aktuelle Situation in Oaxaca steht im Mittelpunkt dieser Veranstaltung.
„Wir unterstützen euch bei euren berechtigten Forderungen. Die Haltung und das Handeln des Vorstandes der Sparkassen Informatik (SI) ist unverantwortlich“, so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund vor den 60 Streikenden vor der Sparkasse am Dr. Ruer Platz in Bochum. „Die Weigerung, mit der Gewerkschaft ver.di über einen Sozialtarifvertrag zu verhandeln, ist sozial verantwortungslos und schadet dem Ansehen der Sparkassen insgesamt. Das der SI-Vorstand die Arbeitslosigkeit von bundesweit 1.200 Mitarbeitern nüchtern einkalkuliert, ist zynisch“, so der DGB Vorsitzende weiter.
„Ich fordere den Bochumer Sparkassenchef Goldmann auf seinen Einfluss im Aufsichtsrat der SI geltend zu machen. Die Lösung kann nur ein Tarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung sein und den gibt es nur am Verhandlungstisch!“ appelliert Hermund. Die Beschäftigten der Sparkassen Informatik wehren sich insbesondere gegen die Pläne der Geschäftsleitung mehrere Standorte bundesweit zu schließen. Von den rund 3.400 Beschäftigten sind dadurch ca. 1.200 von den geplanten Standortschließungen betroffen. Die Geschäftsleitung erwartet, dass rund 50 Prozent der Betroffenen aus dem Unternehmen ausscheiden. Dabei soll auch von Kündigungen Gebrauch gemacht werden. Der DGB und ver.di lehnen das Standortkonzept als Personalabbaukonzept strikt ab. In Bochum demonstrieten 60 Beschäftigte des Standortes Duisburg.
Nach dem Motto „Die Karawane zieht weiter“ werden am morgigen Montag, 23.7., gegen 10 Uhr Streikende der Sparkassen-Informatik (SI) Duisburg die Sparkassse Bochum besuchen. Sie werden mit Pauken und Pfeifen durch die Innenstadt ziehen und vor der Zentrale der Sparkasse am Dr.-Ruer-Platz eine Abschlußkundgebung veranstalten. Dies kündigt ver.di auf ihrer Webseite an.
Die Beschäftigten der SI wehren sich gegen die Pläne der Geschäftsleitung, die SI-Standorte Köln, Duisburg, Karlsruhe und Mainz zu schließen. Von den rund 3.400 Beschäftigten der SI sind ca. 1.200 von den geplanten Standortschließungen betroffen, davon allein rund 850 in Duisburg und Köln. Die Geschäftsleitung erwartet, dass rund 50 Prozent der Betroffenen aus dem Unternehmen ausscheiden müssen. Dabei sollen auch Kündigungen ausgesprochen werden. mehr…
Sonntag 22.07.07, 21:00 Uhr
Grünes Vorstandsmitglied zur Feinstaubbelastung in Bochum:
Zur Diskussion um einen Luftreinhalteplan für Bochum und speziell die Herner Straße erklärt Christian Michalak, Mitglied des grünen Kreisvorstands:
„Seit mehr als zwei Jahren spielen die zuständigen Stellen auf dem Rücken unserer Gesundheit ein Schwarze-Peter-Spiel. Niemand fühlt sich verantwortlich. Es muss endlich gehandelt werden. Die Herner Straße ist nur die Spitze des Feinstaubbergs. Nach Berechnungen der Verwaltung müssen wir davon ausgehen, dass an mindestens 21 weiteren Stellen in Bochum die zulässigen Grenzwerte überschritten werden. So zum Beispiel auf allen Innenstadtringen, sowie der Dorstener Straße. Es macht deshalb keinen Sinn, nur auf die Herner Straße zu schauen. Die folgerichtige Konsequenz: Raus mit den Feinstaubschleudern aus unserer Stadt! Was man in Berlin, Stuttgart und München schafft, können wir in Bochum schon lange.“ Näheres.
Die Behörde muss jeden Antrag annehmen und einen schriftlichen Bescheid erteilen, auch wenn es der Sachbearbeitung zunächst unsinnig vorkommen sollte. Anträge können mündlich gestellt werden, sicherer ist natürlich die Schriftform. Auf einer Kopie sollte der Empfang bestätigt werden – es verschwindet immer noch so Manches. Und beim Handy-Vertrag und der Lohnsteuererklärung behalten Sie doch auch die Kopie? Möglich ist auch das Einschreiben mit Rückschein – selbst das Einwurfeinschreiben oder der Einwurf unter Zeugen hat schon zu Unstimmigkeiten geführt. – Infos zur Rechtslage und zum Umgang mit der Behörde gibt die Unabhängige Sozialberatung im SOZIALEN ZENTRUM, Rottstr. 31, dienstags von 16.00 – 1.00 Uhr und donnerstags von 11.0 – 13.00 Uhr. Tel.: 460 169. Sozialberatung@sz-bochum.de.
In einer Presseerklärung berichten das „Antifaschistische Bündnis 28.03.“ und die „Antifa Union Dortmund“, dass der Nazi-Laden „Goaliat“ von Bochum nach Dortmund umgezogen ist: „Jüngst hat in der Hohen Straße 53 im Dortmunder Kreuzviertel das extrem rechte Bekleidungsgeschäft „Goaliat“ aus Bochum eröffnet. In Bochum hatte ein breites Bündnis aus aktiven AntifaschistInnen, Verbänden, Vereinen, der Gewerkschaften sowie der Lokalpolitik und lokaler Gewerbetreibender den Wegzug des Ladens bewirkt. Vertrieben wird vor allem die extrem rechte Streetwear-Marke „Thor Steinar“, die auch im „Donnerschlag“ vetrieben wird und deren Tragen im Stadion bereits von Bundesliga-Clubs wie Werder Bremen und Hertha BSC Berlin verboten wurde. Der Betreiber des neuen Geschäfts bewegt sich selbst in der rechten Szene und bezeichnet sich als „Althooligan“ der „Kategorie C“.
Antifa startet Kampagne.
In Dortmund hat sich das Geschäft jetzt im alten Ladenlokal des politisch unverdächtigen Fußball-Retro-Shop „Alte Liebe“ angesiedelt. mehr…
Zur Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Anschluss des Außenrings an die A 40 durch das sog. West-Kreuz erklären die Bürgerinitiative gegen die DüBoDo und die Aktionsgemeinschaft für bessere Wohnqualität an der A 40: »Am 20.03.2007 erging der Planfeststellungsbeschluss zum sog. West-Kreuz (6-streifiger Ausbau der A 40 bis zur Anschlussstelle Bochum-Stahlhausen, Umbau der Anschlussstelle Bochum-Stahlhausen, Anschluss des Außenrings).
Damit ist ein weiteres „Salami-Teilstück“ der sog. Bochumer-Lösung (6-streifiger A 40-Ausbau, West-Kreuz-Neubau, Aufstufung des Außenrings zur A 441, A 44-Weiterbau bis zum Außenring) festgestellt worden.
Am 18.07.07 haben 7 KlägerInnen durch Rechtsanwalt Werner Robbers aus Bielefeld Klage gegen den Beschluss zum West-Kreuz vor dem OVG Münster erhoben.
Kläger sind u.a. der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft für bessere Wohnqualität an der A40, Herr Werner Dechardt, und der Schadstoffexperte der Bürgerinitiative Bochum gegen die DüBoDo, Herr Friedrich Ewen. mehr…
„Durch die Mitteilung des Umweltservice Bochum (USB)“, so die Soziale Liste Bochum, „haben sich die Ausgangsbedingungen für die Bewerbung Bochums für eine Gartenschau verändert und drastisch verschlechtert“. Wesentliches Ziel von Gartenschauen ist es neue „dauerhafte Grün- und Freiflächen“ zu schaffen und vor allen alte Industrie- und Gewerbeflächen zu rekultivieren.
Ein zentraler Punkt bei der Beschlussfassung für die Bewerbung von Bochum war es folgerichtig die alte Zentraldeponie in Kornharpen in das Konzept einzubinden, zumal auch die Förderrichtlinien die Renaturierung von Deponieflächen als Planungsziel vorsehen. Zusammen mit dem Brachgelände der früheren Zeche Prinz von Preussen und einigen Ergänzungsflächen wäre somit einer Renaturierung und Nutzbarmachung von größeren Flächen für die Stadt und ihre Bürger gegeben. Auch die Eigentumsverhältnisse sind hier weitgehend geklärt, da der Großteil der Flächen der Stadt Bochum und dem USB gehören.
Durch die Feststellung des USB, dass das Deponiegelände in dem nächsten Zeitraum für keine Gartenschau zur Verfügung steht, da zunächst eine Sanierung des Areals erfolgen müsse, bevor an eine Nutzung gedacht werden kann, ist ein neuer Sachstand entstanden. mehr…
Im Sommer jährt sich das FIFA-Turnier im Herrenfußball in der BRD. Unter dem Tenor „Die Welt zu Gast bei Freunden“ und „Deutschland – ein Sommermärchen“ klingt noch heute selbiges Spektakel nach. Im Rahmen der EntflammBAR will die Kerzner Family mit dem Film „Deutschland – ein weiteres Horrormärchen!“ einen anderen Blick auf diese Veranstaltung werfen: »Wir wollen anhand dieser Dokumentation weder auf den chauvinistischen Brot & Spiele-Charakter dieser Großveranstaltung eingehen, noch die Gewichtung auf die generalstabsmäßige Vermarktung legen, sondern den Fokus auf Ereignisse richten, die einerseits vor der Öffentlichkeit völlig ausgeblendet wurden, andererseits auch die Gleichschaltung und Macht der Medien verdeutlicht. Es liegt uns fern, die vielen netten Fans aus aller Menschen Länder zu kritisieren, zeigen aber auf, dass sich während der WM über Wochen in verschiedenen Städten ausnahmezustandsähnliche Szenarien mit rassistischen Übergriffen, Massenabschiebungen, Straßenschlachten organisiert von Nazis und Hooligans mit den Sicherheitskräften ereignet haben. Erfahren hat davon kaum jemand!«
Mittwoch 18.07.07, 20:00 Uhr
Die Unabhängige Sozialberatung zur Belastunganalyse bei der ARGE:
Die Unabhängige Sozialberatung nimmt Stellung zu den Veröffentlichungen über die Belastungsanalyse, die bei den Beschäftigten der ARGE durchgeführt wurde: »Das grösste Leid haben allerdings die Hartz IV-Betroffenen zu tragen: Neben den krankmachenden Belastungen durch die Arbeitslosen-Trias „Job weg – Struktur weg – Geld weg“ sehen sie sich einem Moloch gegenüber, wo die linke Hand nicht weiss, was die rechte macht.
Sie reichen Belege ein, die dann trotzdem wiederholt eingefordert werden einschliesslich der Drohung, andernfalls alle Leistungen umgehend einzustellen. Knall-auf-Fall werden Ihnen Leistungen gekürzt mit der Begründung, sie hätten leistungsrelevante Fakten zurückgehalten. Miete und Heizkosten werden gekürzt, ohne dass eine Begründung oder Berechnung aus den Bescheiden ersichtlich ist. Einkommen aus Minijobs usw. werden auf abenteuerliche Weise falsch angerechnet oder „fantasievoll“ in die Bescheide hineingefummelt. Post versickert auf unkontrollierbaren Wegen, kommt nicht an und führt trotzdem zu existenzbedrohenden Sanktionskürzungen, angebotene Hilfstätigkeiten werden als Qualifikation „verkauft“ … . Die Liste ließe sich endlos verlängern. Unlängst hat ein Richter des SG Dortmund zum wiederholten Male die ARGE Bochum charakterisiert: „Vielmehr ist gerade nicht von stets ordnungsgemäßem Verwaltungshandeln bei der Antragsgegnerin auszugehen.“ (Az.: S 31 AS 99/07 v. 13.4.2007). mehr…
Die Linksfraktion im Bochumer Rat schreibt: »Der Rat hat gegen die Stimmen der Linken beschlossen, einen Verein zum Ausgleich sozialer Härten zu gründen. Über den Verein sollen Mittagessen in der Schule, Hochbegabtenförderung und Schulbücher bei Bedarf bezuschusst werden. „Die Linke sieht sehrwohl einen großen Bedarf,“ so Ernst Lange von der Linksfraktion, „aber der Ansatz ist unseres Erachtens völlig falsch. Die Bochumer Bürgerinnen und Bürger sollen immer öfter mit Spenden für städtische Aufgaben einspringen. Erst das Konzerthaus, jetzt der Verein zum Ausgleich sozialer Härten. Wo soll das enden? mehr…
Mittwoch 18.07.07, 15:00 Uhr
Soziale Liste zum geplanten Neubau des Bochumer Justizgebäudes:
Nach Meinung der Sozialen Liste Bochum wirft der jetzt erfolgte Geländekauf und die Pläne der Landesjustizbehörden, östlich des Ostrings einen neuen Justizkomplex zu bauen, zahlreiche Fragen für die Bochumer Kommunalpolitik auf. Deshalb erwartet die Soziale Liste, dass sich der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Grundstücke in seiner Sitzung am 7. August mit dem Thema beschäftigen wird. Besonders die Bereiche Stadtplanung, Infrastruktur und Stadtentwicklung seien von den Planungen tangiert. Hierbei stellen sich nach Ansicht der Sozialen Liste beispielsweise folgende Fragen: mehr…
Von ARGE-Geschäftsführung und Personalrat wurde eine Umfrage zu Belastungen der ARGE-MitarbeiterInnen veranlasst. DIE LINKE. im Rat der Stadt Bochum sieht sich „in ihrer Vermutung, dass die ARGE-MitarbeiterInnen vielfach überarbeitet sind, bestätigt.“ Sie stellt deshalb im Sozialausschuss eine Anfrage zu unbesetzten Stellen, Überstundenvolumen und Krankmeldungen.
Dazu erklärt Ernst Lange, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion und Mitglied des Sozialausschusses: „Die ARGE steht immer wieder in der Kritik: Entscheidungen würden zu Ungunsten der ALG-II-Berechtigten gefällt, Arbeitslose in unsinnige Maßnahmen gesteckt, AntragstellerInnen herablassend behandelt. Aus Sicht der Linksfraktion tragen daran vor allem die unsägliche Hartz-Gesetzgebung und die Vorgaben der Leitungsebene die Schuld. mehr…
Das Theater Traumbaum/FreierVogel schreibt: »Was hat Theater mit Gewaltprävention zu tun ? Nun, wenn man sich die Klassiker, Goethe, Schiller, Shakespeare und Diverse zu Gemüte führt, nicht viel. Da wird erdolcht, gemordet, verraten und intrigiert bis die Bühne wackelt und nach der Vorstellung hat die Putzkolonne das Problem, wohin mit dem ganzen Ketchup. Beim Kinder- & Jugendtheater sieht das etwas anders aus. Hier sind die Stücke zwar nicht weniger plastisch, vor allem beim Jugendtheater, aber grundsätzlich geht es hier beim Thema Gewalt darum, Alternativen zu vermitteln oder zu zeigen, wo Gewalt enden kann, wenn man sie nicht kontrolliert. Die Idee zu diesem Festival gegen Gewalt entstand aus den praktischen Erfahrungen des Theaters Traumbaum/FreierVogel mit den Workshops „Voll auf die Fresse? Voll daneben!“ & „Wut im Bauch“. mehr…
Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »In stetiger Regelmäßigkeit kommt das Thema Fachkräftemangel auf den Debattentisch. Aktuell vermischt mit dem Hinweis auf den demografischen Wandel, der sich aus überalternden Belegschaften ableitet. Nach aktuellen Berichten des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dass die wissenschaftliche Aufarbeitung für die Agentur für Arbeit vornimmt besteht zumindest aktuell kein flächendeckender Fachkräftemangel. Die Arbeitsmarktexperten haben 13.500 Betriebe befragt und stellen fest, dass der Mangel an Fachkräften zwar „partiell“ auftreten könne, gesamtwirtschaftlich jedoch „kein gravierendes Problem“ sei. mehr…
Der Juso/RCDS-AStA an der Ruhr-Uni ist nun fast ein Vierteljahr im Amt. Berichtenswerte Aktivitäten gibt es kaum. Das Öffentlichkeitsreferat notiert auf seiner Webseite nur eine einzige Aktion: Der AStA bietet für 8 Euro T-Shirts (Foto) an, auf denen für die Elite-Uni geworben wird. Die Oppositionsgruppen an der Uni haben das inaktive und peinliche Auftreten des rechten AStA als Einladung verstanden, das Instrument „Asta-Watch“ zu reaktivieren. Hier wird über die nicht eingelösten Wahlkampfversprechen oder den gescheiterten Versuch einer Vollversammlung berichtet. Zu AStA-Watch.