Archiv für den Monat: Mai 2007


Dienstag 15.05.07, 15:00 Uhr

„Ein Stück aus dem Tollhaus“

Die Linkspartei:PDS schreibt: »Im Beisein von Bundes- und Landesprominenz soll mit dem „feierlichen ersten Spatenstich“ der sechsspurige Ausbau der A40 in Bochum Wattenscheid beginnen. Dies geschieht, obwohl gegen diesen Ausbau noch Klagen vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster anhängig sind. Dazu erklärt Anna-Lena Orlowski, Sprecherin der Linkspartei.PDS Bochum:
„Was mit diesem Spatenstich geschieht, gleicht schon einem Stück aus dem politischen Tollhaus. Am Montag diskutierten Bürger/innen aus dem Ruhrgebiet mit Vertreter/innen der EU und dem Umweltminister aus NRW, Herrn Uhlenberg, über die negativen Auswirkungen von Autoverkehr und zwei Tage später soll mit einer Baumaßnahme begonnen werden, die mit Sicherheit zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens führt.«
im Wortlaut.


Dienstag 15.05.07, 14:00 Uhr

Soziale Liste diskutierte: Was tun gegen die Armut in Bochum?

In Bochum und Wattenscheid leben schätzungsweise 57.000 Menschen in Armut. Allein 40.000 Personen davon erhalten Arbeitslosengeld II (Hartz IV), weitere 11.000 sind nichterwerbsfähige hilfsbedürftige Sozialgeldempfänger. Diese Zahlen zur Entwicklung der Armut nannte Ratsmitglied Günter Gleising auf einer Versammlung der Sozialen Liste am gestrigen Montagabend. Zusammen mit weiteren geschätzten 6.000 Menschen, die von Kleinrenten leben, die Schule oder Ausbildung abgebrochen haben, auf der Straße leben oder einfach von keiner Statistik erfasst werden, ergibt sich, dass rund 14,8 % der Einwohner in unserer Stadt arm sind.
„Die Zahlen zeigen, dass der angeblich so positive Trend in der Wirtschaft dem Bereich von Hartz IV nicht zu Gute kommt“, so Günter Gleising. Besonders erschreckend ist, dass überproportional Kinder und Alleinerziehende betroffen sind. Vor der allgemeinen Zukunftsdiskussion und der demographischen Entwicklung in unserer Stadt ist es ein „gesellschaftspolitischer Skandal“, so Gleising, dass in Bochum und Wattenscheid die Anzahl der Kinder, die in Armut leben müssen, auf über 12.000 geschätzt wird.
Gleising nannte auch Einzelbeträge, die Kindern zugestanden werden. Ein Kind unter 14 Jahren aus einer Familie im ALG II-Bezug bekommt, 60 % des Regelsatzes = 207 Euro pro Monat. Das Kindergeld ist da schon eingeschlossen. Das ergibt, dass für Spielsachen und Hobbywaren monatlich 1,52 Cent zur Verfügung stehen. Für Schreibwaren/ Zeichenbedarf 1,32 Euro, für Bekleidung und Schuhe 20,70 Euro. Täglich stehen einem Kind nach Hartz IV 0,57 Euro für das Frühstück und jeweils 1,02 für das Mittagessen und das Abendbrot zur Verfügung.
In der lebhaften Diskussion auf der gut besuchten Versammlung der Sozialen Liste wurden diese Zahlen durch konkrete Beispiele untermauert. So werden für das Essen in einer Bochumer Kitag 56 Euro monatlich, das Schulessen 2,90 Euro täglich fällig. Ein Teilnehmer berichtete von einer engagierten Lehrerin aus Höntrop, die „immer ein paar Brote mehr dabei hat, um Kindern etwas abgeben zu können“.
Die Soziale Liste beschloss eine ganze Anzahl von Aktivitäten zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen dabei die Situation von armen Kindern an Schulen, die Verbesserung des „Bochum Passes“ und die Forderung nach einem Sozialticket.
Die Soziale Liste schlägt vor, konzentriert und konsequent die Situation von Kindern, Armen und Familien in den Mittelpunkt kommunalen Handelns zu stellen. Um deren Situation zu verbessern, will sie für die Schaffung einer kommunalen Stiftung „Gegen Armut in unserer Stadt“ eintreten, die in einem ersten Schritt, u. a. von den städtischen Töchtern, mit 3- 5 Mio. Euro ausgestattet werden soll.


Dienstag 15.05.07, 14:00 Uhr

Gegen Armut in unserer Stadt

Die Soziale Liste schlägt vor, „konzentriert und konsequent die Situation von Kindern, Armen und Familien in den Mittelpunkt kommunalen Handelns zu stellen. Um deren Situation zu verbessern, will sie für die Schaffung einer kommunalen Stiftung ‚Gegen Armut in unserer Stadt‘ eintreten, die in einem ersten Schritt, u. a. von den städtischen Töchtern, mit 3- 5 Mio. Euro ausgestattet werden soll.“ Im Wortlaut.


Dienstag 15.05.07, 05:24 Uhr

Sozialforum beteiligt sich am Anti-G8-Festival in Essen

logog8esssen1.gifNeben vielen weiteren Organisationen beteiligt sich das Bochumer Sozialforum an dem Festival GegenMachtKultur am kommenden Wochenende (19./20. Mai) im Essener Jugendzentrum Papestraße. Dort wird in über 40 Workshops die G8-Politik thematisiert. Am Samstag Abend spielen dort nach der zentralen Podiumsdiskussion ( mit dem KOK D’dorf, Sven Giegold, Angela Klein) diverse Bands. Am Sonntag wird u.a. ein öffentlicher Blockadeworkshop angeboten.


Montag 14.05.07, 20:14 Uhr

»Neuer AStA startet mit Verleumdungskampagne«

„Entgegen der Absprache und trotz der Widersprüche gegen die rechtswidrig verlaufende Wahl des neuen AStA-Vorstands haben sich Mitglieder von Rubrosen, RCDS und LHG am Freitag Zugang zu den AStA Räumlichkeiten verschafft“ berichtet die alternative liste an der Ruhr-Uni (al) auf ihrer Webseite. „Trotz der massiven Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahl hatte der AStA Vorstand des letzten Jahres angeboten, eine ordentliche und protokollierte Übergabe am Montag durchzuführen, um sicher zu stellen, dass keine Gegenstände fehlen und um einen reibungslosen Übergang der Amtsgeschäfte zu gewährleisten. Eine solche protokollierte Übergabe ist laut der Verordnung über die Haushalts- und Wirtschaftsführung der Studierendenschaften vorgeschrieben. Ein Termin hierzu wurde in Absprache beider Seiten festgelegt, aber anstatt sich daran zu halten, verschaffte sich der neue Vorstand bereits am Freitag Zugang zu den Räumlichkeiten. Dieses Verhalten zeigt deutlich, dass Rubrosen, LHG und RCDS keinen Wert auf eine Entschärfung der Situation legen. Vielmehr noch werfen sie nun mit Falschbehauptungen und Verleumdungen um sich.“ (Näheres)


Pressemitteilung der Sozialen Liste vom 14. 5. 2007
Montag 14.05.07, 19:17 Uhr
Unterschriftensammlung gegen Fahrpreiserhöhung:

Stürmischer gemeinsamer Infostand von Sozialer Liste und WASG in Wattenscheid

Am vergangenen Wochenende haben die Soziale Liste und die Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) bei stürmischem und regnerischem Wetter erstmals einen gemeinsamen Informationsstand in Wattenscheid in der Fußgängerzone durchgeführt.
Gegen die erneuten Fahrpreiserhöhungen des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) zum 1. 8. 2007 um 4 %, die geplanten Einstellungen von Linien und die Verschlechterung von Zeittakten sammelten die Mitglieder der beiden Organisationen trotz des schlechten Wetters 47 Unterschriften. Die Sammlung wird fortgesetzt. Im Juli werden alle Unterschriften an die Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) in Essen gesandt.
Für die Soziale Liste und die WASG sind die Beschlüsse zur Erhöhung der Fahrpreise „sozial unzumutbar und umweltpolitisch schädlich“.

Protest gegen Ausbau der A 40

Die Soziale Liste unterstützt die Proteste gegen den 6-spurigen Ausbau der A 40. Während der öffentliche Nahverkehr unattraktiver (siehe Fahrpreiserhöhungen) gemacht wird, soll das dicht besiedelte Ruhrgebiet „autogerecht“ ausgebaut werden. Die Soziale Liste protestiert gegen diese Politik der Bundes- und Landesregierung, die dem Autoverkehr Vorrang einräumen will.


Montag 14.05.07, 19:00 Uhr
Mittwoch, 16.5., 19.30 Uhr, Bahnhof Langendreer

TANIA – Mit Ché Guevara im bolivianischen Untergrund

Ulises Estrada, dessen Lebensweg eng mit herausragenden Ereignissen der Weltgeschichte verknüpft ist, war Weggefährte von Ché Guevara und Zeitzeuge der cubanischen Revolution, die er mitgestaltet hat. Die Deutsche Tamara Bunke – „Tania la Guerillera“ – bildete er für den Einsatz mit Ché in Bolivien aus. Anlässlich des 40. Todestages von Ché und Tania stellt Estrada seine Erinnerungen bei einer Lesereise in Deutschland vor. mehr…


Montag 14.05.07, 18:00 Uhr

Verkehr(†)

Am vergangenen Wochenende haben die Soziale Liste und die Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) erstmals einen gemeinsamen Informationsstand in Wattenscheid in der Fußgängerzone durchgeführt. Sie sammelten gemeinsam Unterschriften gegen die erneuten Fahrpreiserhöhungen des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR). Die Soziale Liste teilt außerdem mit, dass sie die Proteste gegen den 6-spurigen Ausbau der A 40 unterstützt. „Während der öffentliche Nahverkehr unattraktiver (siehe Fahrpreiserhöhungen) gemacht wird, soll das dicht besiedelte Ruhrgebiet „autogerecht“ ausgebaut werden. Die Soziale Liste protestiert gegen diese Politik der Bundes- und Landesregierung, die dem Autoverkehr Vorrang einräumen will.“ Im Wortlaut.


Sonntag 13.05.07, 21:00 Uhr

Clements Wahn: Ja, wir gehen hin!

Unter dem Titel: „Nein, ich gehe nicht hin“, ist in der morgigen WAZ ein Interview mit dem Vorsitzenden der Grünen Ratsfraktion, Wolfgang Cordes, zu finden. Er erläutert, warum er nicht zum feierlichen Spatenstich zur sechsspurigen Erweiterung der A 40 geht. Alle anderen GegnerInnen der sogenannten Bochumer Lösung („Clements Wahn“), treffen sich am Mittwoch um 15.30 Uhr an der Hohensteinbrücke in Wattenscheid, um zu demonstrieren. Vielleicht überlegt es sich Wolfgang Cordes noch und steht auf der richtigen Seite.


Samstag 12.05.07, 20:00 Uhr

Filmfestival »ueber arbeiten«

tmb_titel.jpgVom 17. bis 23. Mai 2007 läuft im Kino Metropolis im Bochumer Hauptbahnhof das Filmfestival »ueber arbeiten«. Es präsentiert Dokumentarfilme, die die Themen Arbeit, Wirtschaft und Globalisierung umkreisen. Die Filme stellen Fragen nach der Zukunft und dem Wert von Erwerbsarbeit für unsere Gesellschaft. Sie zeigen globale Verbindungen zwischen den verschiedensten Lebens- und Arbeitswelten und die internationalen Verflechtungen von Großkonzernen. Und sie geben Denkanstöße für mögliche Formen des Zusammenlebens in einer Gesellschaft, deren Erscheinungsbild nicht zuletzt vom Engagement und von der Solidarität des Einzelnen abhängen.
Koordiniert wird das Festival, das bundesweit in 80 Städten von der “Aktion Mensch” organisiert wird, in Bochum vom Sozialforum. Zahlreiche örtliche Organisationen, Gruppen und Initiativen unterstützen und begleiten das Filmfestival. Näheres.


Pressemitteilung der Sozialen Liste vom 12. Mai 2007:
Samstag 12.05.07, 10:35 Uhr
Mitgliederversammlung der Sozialen Liste Bochum:

Was tun gegen die Armut?

Die Soziale Liste Bochum lädt zu ihrer nächsten Mitgliederversammlung ein. Sie findet am Montag, dem 14. Mai 2007, um 19.30 Uhr, im Königshof, Hermannstr. 5 statt.
Die Soziale Liste kritisiert, dass nach Schätzungen des Kinderschutzbundes über 12.000 Kinder in Bochum und Wattenscheid in Armut leben müssen. An Bochumer Schulen wird das Pausenbrot und das Mittagessen an Ganztagsschule immer mehr zu einem Problem. Kinder aus armen Familien stehen hier immer öfter ausgegrenzt vor der Tür. Auch das Problem der Anschaffung von Schulbüchern und Schulmaterialien müsse geklärt werden.
Deshalb steht auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung das Thema „Was tun gegen die Armut in Bochum? – Aktuelles aus der Kommunalpolitik“. Hierzu wird Ratsmitglied Günter Gleising sprechen und aus der Ratstätigkeit berichten.
Neben der Aufnahme von neuen Mitgliedern werden auch weitere Aktivitäten und Aktionen geplant. Wie immer sind interessierte Bürger willkommen, sind Anregungen, Diskussionsbeiträge und Kritik willkommen.


Freitag 11.05.07, 19:08 Uhr

Gestrandet 20 – „Schönheit des Scheiterns“: Die Jubiläumslesung

„Ein halbes Jahrzehnt Treibgut – junge Literatur in Bochum: Das gehört gebührend gefeiert“, meint die Initiative und schreibt: »Daher präsentieren wir bei unserer 20. Lesung aus unserer Reihe „Gestrandet“ pünktlich zum fünfjährigen Treibgut-Jubiläum am Donnerstag, den 28. Juni 2007, ab 20 Uhr wieder zwei vielversprechende Literaturschaffende auf den Bühnenplanken des Kulturcafés der Ruhr-Universität Bochum: Die Berliner Erfolgsautorin Kirsten Fuchs sowie der auch im Musik-Business einschlägig bekannte Literat Jan Off werden das Haus schon rocken, bevor wir dann ab 23 Uhr das Jubiläum noch anständig abfeiern werden. Motto der Lesung ist die „Schönheit des Scheiterns“ – ein Leitmotiv, das sich durch die allermeisten Beiträge des Abends ziehen wird.
Angsterhaltende Maßnahmen (Ventil Verlag 2006) ist der dritte Erzählband des 1967 in Braunschweig geborenen Autors und Musikers Jan Off. In seinen Kurzgeschichten geht es um Existenzen am Rande der Gesellschaft, die alle auf ihre Art gestört sind. Die derbe Sprache ist ein Markenzeichen Jan Offs, der sich in seinem neuesten Buch als hervorragender Beobachter beweist. Seine Geschichten übers Versagen und Versemmeln versieht er mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, ohne daß die Figuren dabei unsympathisch wirken. Liebend, lästernd, leidend, berauscht und betrunken taumeln die Protagonisten durch ihr Leben – die Niederlage immer unausweichlich. Prädikat: Besonders unterhaltsam! Den wortgewandten Autor live und in Farbe zu verpassen, wäre unverzeihlich; immerhin gilt es, eine Premiere wahrzunehmen: Jan Off – das erste Mal in Bochum. Exklusiv!
Auch die Wahlberlinerin Kirsten Fuchs schlägt in ihrem Werk sarkastische Töne an – oftmals, um das grandiose Scheitern ihrer Protagonisten literarisch zu pointieren. Hierbei reflektiert sie zugleich humoristisch und kritisch den politischen (Un-)Geists der Zeit: So zeichnete sie in ihrem Erfolgsroman Die Titanic und Herr Berg (Rowohlt 2005) witzig und virtuos ein groteskes Zerrbild der Hartz-Gesellschaft, die an der Abbruchkante menschlicher Würde balanciert und zielstrebig auf eine kollektive Havarie zuzusteuern scheint… An diesem Abend wird jedoch noch viel mehr aus Kirsten Fuchs‘ Werk zu hören sein, das die Vielfalt ihres Schaffens widerspiegelt.
Moderiert wird die Lesung von Christoph Villis und Ulrich Schröder, die den Abend einmal mehr mit literarischer Satire würzen werden. Außerdem live on stage: Treibgut-Autor Carsten Marc Pfeffer literarischer Performance.
Weitere Infos: www.ruhr-uni-bochum.de/treibgut
www.kirsten-fuchs.de
www.jan-off.de


Freitag 11.05.07, 14:30 Uhr
Bürgerinitiative gegen die DüBoDo:

„Bauverwaltung will feierlich „Millionengrab“ schaufeln“

Für die Bürgerinitiative Bochum gegen die DüBoDo erklären Eckhard Stratmann-Mertens und Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt als Sprecher: »Die Bau- und Verkehrsminister des Bundes und des Landes NRW haben gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW zum „feierlichen Ersten Spatenstich“ für den 6 – streifigen Ausbau der A 40 in Bochum – Wattenscheid auf den 16.05.07, 15.30 Uhr an der Hohensteinbrücke in Bochum-Wattenscheid eingeladen.
Gegen diesen Ausbau sind zurzeit noch Klagen vor dem Oberverwaltungsgericht Münster anhängig. Zwar hat das Gericht mit Beschluss vom 28.12.06 den Eilantrag auf Aussetzung des Vollzugs des Planfeststellungsbeschlusses abgelehnt. Über die Klage selbst hat das Gericht bis heute aber nicht entschieden. mehr…


Freitag 11.05.07, 14:04 Uhr

Heute im Bermudadreieck: Aktion gegen geplanten G8-Gipfel

Kein Tag vergeht im Ruhrgebiet mehr ohne Aktionen von G8-KritikerInnen. Nach der Demonstration am Mittwoch und der gestrigen Podiumsdiskussion im Bhf. Langendreer lädt das G8-Plenum Bochum heute ins Bermudadreieck ein. Dort findet unter dem Motto „Gute Nacht, G8 – Gegen den Gipfel der Ungerechtigkeit“ am Freitagabend, den 11. Mai ab 21 Uhr (Treffpunkt Hbf) ein bunter Umzug durch das Bochumer Nachtleben statt.
Diese Aktion richtet sich gegen den geplanten G8 Gipfel der reichen Industrieländer vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm. Es soll zur Teilnahme an der Demonstration am 2. Juni in Rostock und den geplanten Camps und Gegenveranstaltungen an der Ostsee mobilisiert werden. Aktuelles Thema werden zudem die skandalösen Durchsuchung von 40 Büros, Zentren und Privatwohnungen von vergangenen Mittwoch sein.
Das G8-Plenum wird die Menschen rund um das Bermudadreieck mit Musik und Informationen unterhalten. Es werden kurze Filme und Videos zu diesem Thema auf einer rollenden Leinwand gezeigt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Den GewinnerInnen winken Sachpreise wie Bücher, T-Shirts und vieles mehr.


Freitag 11.05.07, 14:00 Uhr
Die Soziale Liste kritisiert:

Wirtschaftsförderung im Interesse des Kapitals

Die Soziale Liste schreibt in ihrem Bericht über die gestrige Ratssitzung: »Im Mittelpunkt der Ratssitzung stand die Zukunft der Wirtschaftsförderung. Die Soziale Liste kritisierte, dass die vorgeschlagenen organisatorischen Veränderungen sowohl der Ratshauskoalition (SPD/Grüne) als auch der bürgerlichen Opposition (CDU, UWG, FDP) das Ziel der haben, die Wirtschaftsförderung verstärkt den Interessen das Kapitals- und der Wirtschaft unterzuordnen. Ratsmitglied Günter Gleising von der Sozialen Liste warf der Rathauskoalition vor, sie lasse offen, was sie wirklich will und setze sich nicht genügend von CDU, UWG und FDP ab. Deren Anträge, so Gleising wörtlich: „sind ein Basar der alten Hüte. Sie sind ein Beitrag zur weiteren Entmündigung des Rates. Die bürgerliche Opposition will dem Neoliberalismus die kommunalen Türen weit öffnen“. Der Bericht im Wortlaut. Die Rede von Günter Gleising zum Thema Wirtschäftsförderung.


Günter Gleising (Soziale Liste) zur Debatte um die Wirtschaftsförderung im Rat der Stadt Bochum am 10. Mai 2007:
Freitag 11.05.07, 14:00 Uhr
Soziale Liste: Für eine Wirtschaftsförderung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger

„Die Anträge der bürgerlichen Opposition sind ein Basar der alten Hüte!“

Heute geht es um die Frage ob und möglicherweise wie die Bochumer Wirtschaftsförderung neu organisiert werden soll?
Geht man nach den jüngsten, uns alle vorliegenden, Jahresbericht 2006 der Wirtschaftsförderung Bochum, so sind überhaupt keine Veränderungen notwendig. Wirtschaftsdezernent Aschenbrenner spricht in diesem Zusammenhang von der „bewährten Arbeit der Wirtschaftsförderung“ und verweist auf Erfolge, wie die Entscheidungen von BP und GEA für den Standtort Bochum. Positive Zeichen im Jahr 2006 hätten auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bochum gesetzt. Mit einem intensivierten Standortmarketing und der Initiative Bochum 2015 sieht Herr Aschenbrenner Wegmarken „für die künftige Arbeit“ angesteckt. Auch die Arbeit des „Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Grundstücke wird positiv dargestellt. Dort wurden Beschlüsse gefasst, die Voraussetzung für
6 Betriebsverlagerungen
4 Erweiterungen
und 1 Neunsiedlung geschaffen haben.

Diese Bilanz der Wirtschaftsförderung wird offensichtlich weder von der bürgerlichen Opposition (CDU, UWG, FDP) noch von der Rathauskoalition geteilt. Wie anders ist es zu verstehen, das heute verschiedene Anträge vorliegen, die der Wirtschaftsförderung mehr oder weniger das Misstrauen aussprechen.
Die Diskussion um die Wirtschaftsförderung wird nun schon seit Jahren in einer Art von ideologischer Verbissenheit geführt. Frei nach dem Motto: „Privat ist immer besser“.
Schon im Jahr 2002 stellte die CDU einen entsprechenden Antrag, der vor einiger Zeit von der UWG und FDP aufgewärmt wurde. Im Kern geht es bei der Kritik um die Vermutung bzw. Behauptung, dass sich die Aufgabenstellung einer städtischen Wirtschaftsförderung dramatisch verändert hätte. Schlussfolgerung aus diesem konstatierten Zustand: Schnellst mögliche Auflösung des „Amtes für Wirtschaftsförderung“ wie es die FDP fordert und die Gründung einer GmbH unter Einschluss der EGR wie es CDU und UWG gemeinsam favorisieren.
Etwa ins gleiche Horn stieß Herr Fleskes auf dem Unterbezirksparteitag der SPD vor einiger Zeit, als er vorschlug die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung in einer Gesellschaft zu bündeln“. (RN 27. 9. 06)
Interessant an all diesen Vorschlägen ist; sie werden als neu verkauft, sind aber in Wirklichkeit „alte Hüte. Jawohl – sie sind alter Wein in neuen Schläuchen!
Schon 1988, also vor 19 Jahren, hat die Stadt Duisburg ihre Wirtschaftsförderung in eine eigenständigen GmbH, der GFW (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH) ausgegliedert. Die Stadt Oberhausen hat die ENO (Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH) geschaffen und auch Essen hat schon vor längerer Zeit eine GmbH für die Wirtschaftsförderung gegründet.
Jetzt müsste doch die Frage erlaubt sein, ob diese Städte in den letzten Jahren mit ihrer Wirtschaftsförderungspolitik bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit besonders erfolgreich waren?
Waren sie nicht!
Gemessen an der Arbeitslosenquote liegen alle drei Städte seit vielen Jahren deutlich über der von Bochum.
Legt man die Arbeitslosenquote als Indikator zugrunde, stehen andere Städte deutlich besser da als Essen, Duisburg und Oberhausen.
Zum Beispiel Bottrop. Diese Stadt hat die klassische Struktur der Wirtschaftsförderung, die Arbeitslosenquote liegt bis zu 3 % unter der der genannten Städte. Die niedrigste Arbeitslosigkeit im weiten Umfeld verzeichnet die Stadt Velbert. Die Mittelstadt im Bergischen hat ebenfalls eine „klassische“ Wirtschaftsförderung.
Es ist aus unserer Sicht mehr als zweifelhaft, ob eine ausgliederte Wirtschaftsförderung „erfolgreicher“ arbeitet. Offensichtlich ist das wahre Ziel der bürgerlichen Opposition, die Wirtschaftsförderung verstärkt den Interessen das Kapitals- und der Wirtschaft unterzuordnen!
Was uns die bürgerlichen Oppositionsparteien als Fortschritt verkaufen wollen, entpuppt sich aus unserer Sicht als eine „Bilanzierung auf Unternehmerart“.
Die Wirtschaftsförderung und der „Konzern“ Stadt Bochum mit seiner „wirtschaftlichen Betätigung“, wie er im Beteiligungsbericht 2006/07 der Kämmerei dargestellt wird, soll immer stärker der kapitalistischen Logik unterworfen werden. Ja, die wirtschaftliche Betätigung im Rahmen der „kommunalen Daseinsvorsorge“ soll den Städten unmöglich gemacht werden, wie es die Landesregierung mit der Änderung der Gemeindeordnung plant. Das ist dann die zweite Seite der Medaille der Anträge von CDU, UWG und FDP.
Warum will nun auch die Rathaus-Koalition eine Änderung?
Der jetzt vorliegende Antrag der Koalition orientiert sich am Dortmunder Modell eines städtischen Eigenbetriebes, wie er dort schon vor 10 Jahren geschaffen wurde.
Das Modell Eigenbetrieb der Stadt mit dem AWG-Ausschuss als Werkausschuss nach § 114 der GO hat den Vorteil, dass Information, Transparenz, Mitwirkung und Kontrolle des Rates deutlich besser gewährleistet wäre als bei einer ausgegliederten GmbH.
Wenn die soziale Liste diesem Antrag trotzdem nicht zustimmt, dann aus den folgenden Gründen.
Der jetzt vorliegende Antrag ist offensichtlich ein Kompromiss der derzeitigen verschiedenen Kräfte und Meinungen innerhalb Koalition.
Die Charakterisierung des Antrages der SPD im AWG-Ausschuss war daher äußerst aufschlussreich. Dort wurde der Antrag wie folgt dargestellt:
1. Dieser Antrag ist nicht der große Wurf. Aber, der 1. Schritt zu dem was
UWG, CDU und FDP wollen.
2. Der Antrag lässt offen, ob später eine GmbH gebildet wird.
Im Klartext: Wenn sich die Mehrheitsverhältnisse im Rat ändern, ist die SPD offensichtlich zudem bereit, was Herr Fleskes und Herr Mitschke wollen. Die Ausgliederung der Wirtschaftsförderung aus der Struktur der Stadtverwaltung und der Kontrolle des Rates.
Die Soziale Liste lehnt diese Politik ab.
Aus Sicht der Sozialen Liste muss die Wirtschaftsförderung ein Instrument der Stadt Bochum und ihrer gewählten Organe bleiben, sie ist ein wichtiger Teil der kommunalen Selbstverwaltung.
An die Qualifizierung, Modernisierung und Verbesserung der Wirtschaftsförderung haben wir folgende Anforderungen und inhaltliche Verbesserungsvorschläge:
I.
Die Stadt Bochum muss ihre, dem Gemeinwohl verpflichteten, Interessen und Wünsche klar formulieren. Eine Dominanz von Kapitalinteressen lehnen wir ab.
II.
Ziel muss es sein, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu schaffen, keine Ein-Euro Jobs etc. Sie muss mithelfen Arbeitslose in Beschäftigung und Jugendliche in Ausbildung zu bringen!
III.
Die Gewerkschaften, Betriebsräte und Belegschaften müssen angemessen einbezogen werden.
IV.
Die Stadt Bochum und ihre Wirtschaftsförderung muss sich verstärkt den Zukunftstechnologien öffnen, die den Anforderungen an Umweltschutz entsprechen und Beiträge leisten, dem Klimawandel entgegen zu wirken.
V.
Wirtschaftsförderung muss Beiträge fördern, damit die Stadt Familien- und kinderfreundlicher wird und stärker gegen Armut vorgehen kann.
VI.
Wirtschaftsförderung muss glaubwürdig und durchschaubar sein. Die Wirtschaftsförderung muss im Rat und der Bochumer Öffentlichkeit transparent und demokratisch kontrolliert werden. Deshalb braucht Bochum einen Subventionsbericht.
Als Instrumente für diese Politik stehen ja durchaus geeignete Instrumente zur Verfügung: U. a. die EGR, das Team der Wirtschaftsförderung und die städtischen Töchterfirmen.
Geschaffen werden müsste aus unserer Sicht, ein kommunales Investitions- und Beschäftigungsprogramm mit den Kernpunkten Verkehr und Logistik, Infrastruktur, Energie und Stadtentwicklung.
Dreh- und Angelpunkt dabei sollte eine zu schaffende kommunale Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft werden.
Allein mit den über 40 Mio. Euro für Bochum bestimmte Fördergelder,
die in den vergangenen drei Jahren an die Bundesagentur für Arbeit nach Nürnberg zurück geflossen sind, hätte eine kommunale Beschäftigungsgesellschaft viel Arbeit finanzieren können. Hierfür hat ja beispielsweise kürzlich auch der „Erwerbslosenausschuss der Gewerkschaft ver.di „ Vorschläge entwickelt, die hier einbezogen werden sollten.
Ich komme zum Abschluss:
Was die Rathauskoalition wirklich will, lässt sie offen.
Die Anträge von CDU, UWG und FDP sind ein Basar der alten Hüte. Sie sind ein Beitrag zur weiteren Entmündigung des Rates. Die bürgerliche Opposition will dem Neoliberalismus die kommunalen Türen weit öffnen.
Diese Politik ist für uns als Soziale Liste nicht tragbar.
Dieser Politik setzen wir die Konzeption einer solidarischen Stadt Bochum entgegen setzen.


Pressemitteilung der Sozialen Liste vom 11. Mai 2007
Freitag 11.05.07, 14:00 Uhr
25. Ratssitzung:

Landessozialgericht Dortmund prüft “angemessene Heizkosten” – Wirtschaftsförderung soll dem Neoliberalismus die Bochumer Türen weit öffnen

Die Arge Bochum hält an ihrer von der Sozialen Liste in einer Anfrage kritisierten, Praxis fest, selbst zu bestimmen, was angemessene Heizkosten sind. Dies, obwohl die Arge erwartet, das das Landessozialgericht in einem anhängigen Verfahren “konkrete Vorgaben zu der Frage machen wird, welcher Maßstab bei der Angemessenheits-prüfung anzulegen ist”. Nach “derzeitiger Einschätzung” rechnet die Arge Bochum nicht mit “einem erheblichen finanziellen Mehrauf”, der sich aus der Rechtsprechung des Dortmunder Landessozialgericht ergeben könnte. Die Anfrage, deren Beantwortung 5 Monate in Anspruch genommen hat, ist bei uns oder im RIS erhältlich.
Im Mittelpunkt der Ratssitzung stand die Zukunft der Wirtschafts-förderung. Die Soziale Liste kritisierte, dass die vorgeschlagenen organisatorischen Veränderungen sowohl der Ratshauskoalition (SPD/Grüne) als auch der bürgerlichen Opposition (CDU, UWG, FDP) das Ziel der haben, die Wirtschaftsförderung verstärkt den Interessen das Kapitals- und der Wirtschaft unterzuordnen. Ratsmitglied Günter Gleising von der Sozialen Liste warf der Rathauskoalition vor, sie lasse offen sie wirklich will und setze sich nicht genügend von CDU, UWG und FDP ab. Deren Anträge, so Gleising wörtlich: „sind ein Basar der alten Hüte. Sie sind ein Beitrag zur weiteren Entmündigung des Rates. Die bürgerliche Opposition will dem Neoliberalismus die kommunalen Türen weit öffnen“.
Aus Sicht der Sozialen Liste, die erneut die Schaffung einer kommunalen Beschäftigungsgesellschaft forderte, muss die Wirtschaftsförderung ein Instrument der Stadt Bochum und ihrer gewählten Organe bleiben, sie ist ein wichtiger Teil der kommunalen Selbstverwaltung.
Gleising, nannte die Beispiele Bottrop und Velbert, die mit der „klassischen“ städtischen Struktur der Wirtschaftsförderung deutlich erfolgreicher bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sind, als die Städte Duisburg, Oberhausen und Essen, die die Wirtschaftsförderung in eine GmbH ausgegliedert haben.


Donnerstag 10.05.07, 22:00 Uhr
Dienstag, 15. Mai, 19.00 Uhr, Haus der Geschichte des Ruhrgebietes, Clemensstr. 17-19

Kein Naziladen im Ehrenfeld…

Am Dienstag, dem 15. Mai, findet um 19.00 Uhr im Haus der Geschichte des Ruhrgebietes, Clemensstr. 17-19 eine Informationsveranstaltung zum Thema Rechtsextremismus statt. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich seit Herbst letzten Jahres in der Oskar-Hoffmann Straße ein Geschäft befindet, das Bekleidung für eine rechtsextreme Kundschaft anbietet. Viele Menschen in Ehrenfeld sind erschrocken, dass sich nun ein solches Geschäft in ihrer Nachbarschaft befindet. Zahlreiche Einrichtungen, Institutionen und Gruppen sowie Nachbarinnen und Nachbarn fordern, dass dieser Laden möglichst schnell wieder verschwindet. Mit einer Reihe von Aktivitäten und vielen informativen Berichten in den Medien ist bereits ausführlich über die rechtsextremistischen Hintergründe des Geschäftes informiert worden.
In der Infoveranstaltung möchte sich nun das Bündnis, das viele Aktivitäten gegen den Laden initiiert hat, vorstellen und erklären, warum das Ganze eben kein „normales“ Bekleidungsgeschäft ist, sondern eine wichtige Funktion für die extrem rechte Szene einnimmt. mehr…


Donnerstag 10.05.07, 20:00 Uhr
Aktionstag und Demo in Witten für selbstverwaltete Kultur- und Jugendzentren

Solidarität mit „Trotz Allem“

Am Samstag, dem 12. Mai, findet in Witten ab 12 Uhr ein Straßenfest am Berliner Platz statt. Um 15 Uhr startet dann eine Demonstration durch die Wittener Innenstadt. Insbesondere richtet sich die Aktion gegen die Repressalien der Ordnungsbehörden! Wegen der restriktiven Auflagen des Ordnungsamtes gegen das selbstverwaltete Zentrum „Trotz Allem“ können seit November letzten Jahres keine öffentlichen Veranstaltungen mehr durchgeführt werden, was faktisch einer Schließung gleichkommt!
Das Soziale Zentrum Bochum und die Redaktion von bo-alternativ.de unterstützen dieses Fest und die Demo ausdrücklich. Das SZ wird daher auch mit einem Infostand und einem Redebeitrag vertreten sein. Infos unter: http://trotz-allem.de.vu


Donnerstag 10.05.07, 19:45 Uhr

CDU-Rechtsdezernentin gewählt

Die Linksfraktion.PDS erwähnt in ihrem Bericht über die heutige Ratssitzung zwei Punkte: die Wahl der Rechtsdezernentin und die Auslagerung der Wirtschaftsförderung: »In geheimer Abstimmung wurde Diane Jägers auf Vorschlag der CDU mit 55 von 69 Stimmen zur neuen Rechtsdezernentin gewählt. Frau Jägers hatte sich im Vorfeld der Ratssitzung auch der Linksfraktion vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass sie sicherlich nicht dem wirtschaftsliberalen oder dem Law-and-Order-Flügel innerhalb der CDU zuzuordnen ist. Dissens gab es in der Frage der zeitweisen Videoüberwachung so genannter Gefahrenschwerpunkte. mehr…