Samstag 28.04.07, 12:15 Uhr

Dokumentarfilme zum G8-Gipfel


corporation_02.JPGIm Vorfeld des G8-Gipfels Anfang Juni in Heiligendamm zeigt das endstation.kino im Bahnhof Langendreer im Rahmen der Reihe „Gute Nacht, G8“ Dokumentarfilme zu unterschiedlichen Aspekten des Globalisierung und der globalisierungskritischen Bewegung. Die Reihe startet passend zum „Tag der Arbeit“ am 1. Mai um 17 Uhr mit dem 2004 entstandenen kanadischen Dokumentarfilm „The Corporation“ (Foto) von Mark Achbar und Jenniffer Abbott.
„The Corporation. Das pathologische Streben der Konzerne nach Geld und Macht“ gibt Aufschluss über den Charakter und den kometenhaften Aufstieg der wichtigsten Institution unserer Zeit, des Konzerns. Ausschnitte aus Popkultur, Fernsehnachrichten und Firmenpropaganda dokumentieren, in welchem Maße die Konzerne Einfluss auf unser Leben nehmen. Der Film führt den psychopathischen Charakter der Institution „Unternehmen“ anhand von haarsträubenden Fallstudien vor, die zeigen, wie Unternehmen uns beeinflussen, unsere Umwelt, unsere Kinder, unsere Gesundheit, die Medien, die Demokratie und selbst unsere Gene – und wie sich die Menschen dagegen wehren. Unter den 40 im Film Interviewten sind Konzernchefs und leitende Manager aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen: Öl- und Pharmaindustrie, Reifenherstellung, Schwerindustrie, PR, Branding, Werbung und verdecktes Marketing. Darüber hinaus stehen ein mit dem Nobelpreis ausgezeichneter Ökonom, ein Managementguru, ein Industriespion, eine Reihe von Wirtschaftswissenschaftlern und prominente Kapitalismuskritiker wie Noam Chomsky, Naomi Klein, Michael Moore und Howard Zinn Rede und Antwort.
„Beide Lager der Globalisierungsdebatte sollten aufmerken. The Corporation ist ein überraschend rationaler und intelligenter Angriff auf die wichtigste Institution des Kapitalismus“, urteilt die liberale britische Wochenzeitschrift The Economist. „The Corporation“ wurde mit 31 internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Publikumspreis für Dokumentarfilm beim Sundance Film Festival 2004.
Die Reihe wird am 11. Mai mit dem spanischen Dokumentarfilm „Der 36. Breitengrad“ von José Luis Tirado fortgesetz. Der Film zeigt die Migrationsbewegung in die Festung Europa an ihrer Südgrenze. Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie auf der Landkarte und gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo Flüchtlinge versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen.
Am 25. Mai wird dann der ebensfalls 2004 entstande deutsche Dokumentarfilm „Antonio Negri. Eine Revolte die nicht endet“ von Andreas Pichler und Alexandra Weltz gezeigt. Der Film erzählt sowohl die Geschichte der Utopie von 1968, die in Italien 10 Jahre dauerte, als auch von der Entstehung einer neuen globalen Protestbewegung zur Jahrtausendwende. Antonio Negri, heute neben Arundhati Roy, Naomi Klein und Noam Chomsky einer der Vordenker der Anti-Globalisierungsbewegung, formuliert mit seinen Schriften, Ideen und Aktionen einen fundamentalen Einspruch gegen die kapitalistische Weltordnung.